(Rezi von Adelheid) Julie Wassmer: Pearl Nolan und der tote Fischer

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Gerade habe ich folgendes Buch zu Ende gelesen:

 Pearl Nolan und der tote Fischer

 – Ein Krimi von der englischen Küste –

 Verfasst wurde dieser Roman von der britischen Schriftstellerin Julie Wassmer.

 

 Informationen zu diesem Buch:

 Erscheinungsdatum in Deutschland: 15.07.2016

Verlag: List

ISBN-Nummer: 978-3471351383

Seitenzahl: 330 Seiten

 

Das Buch ist als Paperbackausgabe in deutscher Sprache erschienen und kostet im deutschen Buchhandel 14,99 Euro.

 

 Über die Autorin Julie Wassmer:

 Die britische Autorin Julie Wassmer wohnt im britischen Küstenort Whitstable – genau da, wo auch das hier vorgestellte Buch vorwiegend spielt.

Sie ist als Drehbuchschreiberin tätig.

 „Pearl Nolan und der tote Fischer“ ist das erste Buch einer Krimireihe rund um die Köchin und Ermittlerin Pearl Nolan.


Leseprobe:

 Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man beispielsweise auf www.vorablesen.de. Einfach auf die Produktseite gehen, auf der das Buch vorgestellt wird. Rechts oben befindet sich ein Button „Leseprobe öffnen“. Wer diesen Button klickt, kann einige Seiten des Buches kostenlos zur Probe lesen.

 

 Die Handlung:

 Pearl Nolan war vor Jahren Angestellte der Polizei. Als sie jedoch schwanger wurde, verlor sie ihren Job. Aber sie ließ sich nicht unterkriegen, zog ihren Sohn Charlie groß und begann, ein Seafood-Restaurant im britischen Küstenort Whitstable zu betreiben. Mit Erfolg.

 Pearl ist eine gute Köchin, ihr Restaurant zieht viele Gäste an. Sie ist eine gute Mutter, eine tolle Chefin. Aber ihre Polizei-Vergangenheit kann sie nicht vergessen. Deswegen hat sie vor kurzem ein Detektivbüro eröffnet.

 In dieses kommt eines Tages ein Herr, namens Stroud, der sie um Hilfe bittet. Er hat Vinnie, einem Fischer, der Pearl mit Austern für ihr Restaurant versorgt, Geld geliehen und möchte wissen, wann er es zurückbekommt.

 Als Pearl Vinnie auf seinem Schiff aufsuchen will, entdeckt sie seine Leiche, die im Meer schwimmt. Jemand hat ihn vom Schiff ins Meer geworfen – oder kam Vinnie durch einen Unfall ums Leben?

 Die Polizei nimmt Ermittlungen auf – und Pearl ist zuerst einmal verdächtig, Vinnie umgebracht zu haben. Um sich von diesem Verdacht reinzuwaschen, ermittelt Pearl weiter. Immer wieder trifft sie auf den leitenden Kommissar der Ermittlungen, McGuire, und die beiden sind sich einander nicht unsympathisch.

 In der Hauptsache betreibt Pearl jedoch ihr Seafood-Restaurant. Ein aufregendes Ereignis findet in Whitstable statt: das jährlich wiederkehrende Oyster-Festival. Hier wird es einige Attraktionen geben.

 Auf einmal findet Pearl eine zweite Leiche. Und der Verdacht scheint sich zu erhärten, dass Pearl und McGuire einen Mörder suchen müssen…

 

 Meine Meinung:

 Die Leseprobe hatte mich fasziniert. Pearl ist sofort liebenswert und total sympathisch – und bei den Beschreibungen des Oyster-Festivals und dem Küstenort Whitstable werden Ort und Ereignisse für mich sehr lebendig. Das hat mir beim Lesen schon gefallen.

 Auch viele der weiteren Personen wurden mir beim Lesen sympathisch: Pearls Mutter Dolly, Pearls Sohn Charlie und seine Freundin Tizzy, Pearls Angestellte Ruby und ihre Großmutter. Auch McGuire wird sympathisch, je mehr ich von dem Buch lese.

 Allerdings kommt bei Oyster-Festival und dem Treiben im Seafood-Restaurant und all den Problemen, mit denen Pearl und andere Personen zu kämpfen haben, die Krimihandlung zu kurz. Die beiden Toten sind eher Nebensache. Sicherlich ist es wichtig, dass Pearl auch das Umfeld des toten Fischers Vinnie beleuchtet – seine Frau und seine Ex-Frau. Aber irgendwann tritt die Krimihandlung auf der Stelle. Da ist dann die Trauerfeier für Vinnie wichtiger als die Frage, wie und warum er zu Tode kam.

 Zu Anfang habe ich das Buch gerne gelesen – wegen der Beschreibungen der englischen Küste, der sympathischen Figuren und, weil ich wissen wollte, was den beiden toten Menschen konkret passiert ist. Gegen Schluss aber zieht sich die Handlung ziemlich in die Länge – und ich war dann froh, dass ich das Buch ausgelesen hatte.

 Für das Buch „Pearl Nolan und der tote Fischer“ vergebe ich immerhin noch vier Sterne und die Note „gut“, weil mich die Beschreibungen von Whitstable und Umgebung faszinierten, ich viele Personen in dem Buch sehr sympathisch fand und ich gerne über sie gelesen habe.

 Wegen einiger Längen in dem Buch und der – für meinen Geschmack – eher verhaltenen Krimihandlung ziehe ich einen Stern ab.

 Ich vergebe also vier Sterne und eine Leseempfehlung.

(Rezi von Adelheid) Christopher Kloeble: Die unsterbliche Familie Salz

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Gerade habe ich folgendes Buch zu Ende gelesen:

Die unsterbliche Familie Salz

von

Christopher Kloeble

Kurze Informationen:
ISBN-Nummer: 978-3-423-28092-I
Verlag: DTV
Erschienen in Deutschland im August 2016
Seitenzahl: 438 Seiten
Über Christopher Kloeble:
Christopher Kloeble ist ein deutscher Autor, der in Oberbayern aufwuchs und bereits viele Preise bekommen hat. 2012 erschien sein Roman „Meistens alles sehr schnell“. Dieser Roman soll auch verfilmt werden.
Leseprobe:
Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe des Buches findet man beispielsweise bei vorablesen.de. Einfach den Titel des Buches eingeben, dann auf die Option „Leseprobe öffnen“ klicken. Schon kann man einige Seiten des Buches kostenlos lesen.
Die Handlung:
Im Roman „Die unsterbliche Familie Salz“ geht es vorwiegend um das Leben der Lola Rosa Salz.

Zuerst berichtet ihre Enkelin Emma Salz über die Großmutter. Diese stieg im hohen Alter von 85 Jahren noch auf das Dach des Hotels „Fürstenhof“ in Leipzig. Sie war seit 76 Jahren nicht mehr dort oben gewesen und wollte fühlen, wie es war, als sie als Kind einen Jungen, namens Maria, auf diesem Dach traf.

Die 85-jährige Lola Rosa Salz hatte sich überschätzt – sie fiel vom Dach des „Fürstenhofs“. Sie überlebte – aber lag daraufhin im Koma.

Nach wenigen Seiten erzählt Lola Rosa Salz, wie einige Jahre ihrer Kindheit abliefen. Mit ihrer Schwester Gretl wuchs sie in München auf. Der Vater war Wirt des Löwenbräu-Kellers und konnte somit die Familie ernähren. Wegen eines Skandals aber zog die Familie nach Leipzig. Herr Salz hatte das Hotel „Fürstenhof“ gekauft.

Lola vermisste ihre Heimat München. Darüber hinaus wurde ihre Mutter immer kränker. Die Mutter, die oft Schattenrisse von Familienmitgliedern angefertigt hatte und diese an die Wand hängte. Aber ihr Mann kümmerte sich nicht mehr um sie. Er hatte Affären mit anderen Frauen. Und selbst die Geburt von Fritz konnte die Ehe von Lolas Eltern nicht mehr retten. Zum Schluss sah Lola nur noch einen Ausweg…

Nach einem Zeitsprung wird der Leser Zeuge, wie Lola versucht, für sich und ihre Kinder Avelina und Kurt eine sichere Bleibe im Zweiten Weltkrieg zu finden. Einfach ist das nicht. Lolas Mann Alfred Erwig ist Soldat und kann seiner Familie kaum helfen.

Nach Leipzig, wo ihr Vater immer noch das Hotel „Fürstenhof“ betreibt, will Lola nicht.

Nach einem weiteren Zeitsprung lernt der Leser Avelina, Lolas Tochter, als junge Erwachsene kennen. Lola und sie leben in München. Avelina ist schwanger von Robert. Sie möchte mit ihrem Freund Robert eine Familie haben – aber auf einmal ist er verschwunden.

Meine Meinung:
Schon der Anfang des Buches hat mich gepackt. Jedoch ist „Die unsterbliche Familie Salz“ kein Buch, das man an einem Wochenende „kurz weglesen“ kann. Man muss sich schon Zeit nehmen für die Ereignisse rund um Lola Rosa Salz, ihre Blutsverwandten und die „angeheiratete“ Verwandtschaft.

Wer denkt, dass dieses Buch die Ereignisse in einem Hotel zum Thema hat, der irrt. Vielmehr geht es um die Entwicklung einer Familie im Laufe vieler Jahre. Angefangen von Ereignissen im Jahre 1914 bis zum Jahr 2015. Man erfährt einiges über das Leben dieser Familie vor und während des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist das Hotel „Fürstenhof“ für die Familie Salz, die in Westdeutschland wohnt, erst einmal verloren. Das ändert sich aber nach der Wende.

Lola Rosa Salz hält die Familie zusammen, auch wenn ihre Handlungen nicht immer die Zustimmung der Menschen, die sie kennen, findet. Auch ich als Leserin dachte mir manchmal: „Wie kann man nur so stur sein!“ Liebenswert will Lola jedoch nie sein. Sie ist tapfer, als sie miit ihren Kindern im Krieg einen sicheren Aufenthaltsort sucht. Sie ist hart und unerbittlich, als sie wieder in München wohnt. Und sie bekommt das Hotel „Fürstenhof“ nie aus ihren Gedanken.

Einer ihrer cleveren Gegner ist ihr Sohn Kurt. Als Lola versucht, ihn auszutricksen, kann er ihr es irgendwann „heimzahlen“.

In diesem Buch gibt es viele Symbole. Ein starkes Symbol sind die Schatten. Jeder Mensch sollte einen Schatten haben. Die Schatten wissen beispielsweise Bescheid über die Zukunft eines Menschen. So wird beispielsweise der Beginn des Lebens von Emma Salz und die Zeit davor von ihrem Schatten erzählt. Das finde ich gelungen – es ist für mich eine ganz neue Art der Erzählperspektive.

Ein weiteres Symbol ist die Stadt München. Für Lola ist es die Stadt ihrer Kindheit, mit der sie positive Erinnerungen verknüpft. Und genau in diese Stadt zieht sie wieder, als der Krieg vorbei ist.

Es gibt noch weitere Symbole – diese würden jetzt aber diese Rezension unnötig in die Länge ziehen und vielleicht zu viel von der Handlung verraten.

Fakt ist jedoch, dass für mich das Buch überraschend bleibt bis zu Ende. Überraschend gut. Man liest ein Familienportrait aus der Sicht verschiedener Charaktere, das ist faszinierend. Es gibt nicht nur einige Ich-Erzähler, es gibt auch einen Teil aus der Du-Perspektive.

Mein Fazit:
Der Roman „Die unsterbliche Familie Salz“ hat mich sehr gut unterhalten, und ich fand die Ereignisse rund um die Familie Salz wundervoll beschrieben. Als Leser bekommt man nicht nur eine Familiengeschichte, sondern auch ein Portrait der Gesellschaft von 1914 bis 2015 geliefert.

Ich vergebe diesem Buch fünf Sterne und empfehle es weiter.

P.S.: In verkürzter Form erschien diese Rezension bereits bei vorablesen.de. Dort bin ich als adel69 unterwegs. Ich habe auch vor, Rezensionen bei weiteren Plattformen und Internethändlern einzustellen.