(Rezi von Adelheid) Ann Brandt – Melodie eines Sommers

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

folgenden Roman habe ich im Juni 2010 gelesen:

==Melodie eines Sommers==

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Autorin: Ann Brandt

Verlag: Heyne-Taschenbuch-Verlag

Erscheinungsdatum in Deutschland: 1. Januar 2001

Seitenzahl: 350 Seiten

Preis: 7,50 Euro – das Buch ist jedoch im Moment nur gebraucht erhältlich

ISBN-Nr. 978-3453177871

Mir liegt eine Buchclub-Ausgabe vor, in der dieses Buch und noch ein anderes Buch enthalten sind. Und ein Bild dieser Buchclub-Ausgabe habe ich auch als Produktfoto eingestellt.

==Ein paar Informationen über die Autorin Ann Brandt==

Ann Brandt ist eine amerikanische Autorin, die in North Carolina lebt. Vor ihrer Karriere als Schriftstellerin war sie Innenarchitektin.

„Melodie eines Sommers“ ist ihr erster Roman, der im englischen Original „Crowfoot Ridge“ heißt“. Weitere Romane der Autorin sind – nach meinen Recherchen im Internet – auf Deutsch nicht mehr erschienen.

==Eine amerikanische Umweltschützerin trifft ihre Jugendliebe wieder – oder: Die Handlung==

Avery Kessler arbeitet als Immobilienmaklerin im Bauunternehmen ihres Mannes Ken. Glücklich ist sie bei ihrer Arbeit und in ihrer Ehe nicht immer, denn in ihr steckt eine Umweltschützerin – und Kens Firma ist davon beseelt, Landschaften zu bebauen und somit Lebensräume in der Natur zu zerstören.

Eines Abends erleidet Avery einen Verkehrsunfall, als sie einem Reh ausweichen will – ihr Wagen fährt ins Wasser, sie wird gerettet – und auf einmal keimen in ihr Jugenderinnerungen auf, die ihr Leben komplett verändern. Sie will sich auf die Suche machen nach ihrer Jugendliebe Mars, von dem sie sich als Jugendliche trennen musste. Aber warum? Das sind Erlebnisse, die in Averys Erinnerungen verschüttet zu sein scheinen und wieder hervorbrechen, sie lassen ihr keine Ruhe. So trennt sie sich von ihrem Ehemann Ken und macht sich auf die Suche nach Mars und anderen Personen aus ihrer Vergangenheit. Personen, die während eines Sommers in Averys Jugend, in dem alles anders wurde, dabei waren…

==Leseprobe==

Durch die Kommentare einiger Ciao-User wurde auch ich darauf aufmerksam gemacht, dass es rechtlich bedenklich ist, wenn man nicht genehmigte Leseproben von Büchern veröffentlicht. Also möchte ich das auch nicht tun, da mir vom Verlag keinerlei Genehmigung vorliegt, hier eine Leseprobe von „Melodie eines Sommers“ einstellen zu dürfen.

Deswegen gehe ich auf den…

==Schreibstil/die Schreibperspektive==

ein.

Der Roman ist im Imperfekt (der erzählerischen Vergangenheit) aus der Warte des „auktorialen Erzählers“ (also des allwissenden Erzählers, der über seine Charaktere in der dritten Person schreibt – zum Beispiel: er sagte, sie ging, sie warfen).

Viele Dialoge lassen das Buch schnell und zügig lesen.

==Nette Lektüre für eine Zugfahrt – oder: Meine Erfahrungen/Gedanken beim Lesen==

Am 12.06. fuhren mein Mann und ich mit dem Zug zum Bodensee – meine „kleine“ Schwester heiratete. Auf der Suche nach passender, kurzweiliger Lektüre für beinahe vier Stunden Hin- und vier Stunden Rückfahrt stieß ich auf das Buch „Melodie eines Sommers“ von Ann Brandt, das ich schon einige Jahre besitze und das bis dato ungelesen in einem Bücherregal lag. Nach kurzem „Reinlesen“ entschied ich: Das Buch wird als Reiselektüre eingepackt.

Das war eine gute Entscheidung – denn bei diesem Buch brauchte ich keine lange Einlesezeit, ich war sofort drin im Geschehen. Das Buch besteht aus drei Teilen. Der erste Teil spielt in der „Jetzt“-Zeit, ich denke, Ende der 1990er-Jahre (wenn man beachtet, dass das Buch 2001 veröffentlicht wurde). Avery, die Hauptperson ist sympathisch, eine Umweltschützerin, die – nachdem ein ihr befreundeter Indianer stirbt und ihr Mann Ken vergessen hat, sie darüber zu unterrichten – merkt, dass ihre Ehe mit Ken ein Fehler war. Außerdem fährt sie, als sie mit ihrem Auto einem Reh auf einer Landstraße ausweichen will, in einen Fluss, ertrinkt beinahe – wird aber dann gerettet.

Erinnerungen von früher blitzen plötzlich in ihren Gedanken auf – Geschehnisse, die sie verdrängt hatte – und ich fragte mich beim Lesen: Warum hatte sie die Ereignisse verdrängt? Das wird klar, als das zweite Buch anfängt. Hier gibt es Rückblenden auf einen Sommer – einem Sommer in Averys Jugend, der nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Jugendfreunde Sylva und Mars veränderte. Mars, das war Averys Jugendliebe, und man erfährt er, warum er und Avery sich damals trennten. Wobei mir die ersten beiden Kapitel dieses zweiten Teils zu lang geraten sind – zu viel wird da „geschwafelt“ und die Kapitel werden unnötig in die Länge gezogen…

Das passiert an einigen anderen Stellen im Buch auch – sie sind zu langatmig. Wenn ich das merke, werde ich beim Lesen ungeduldig. Jedoch dauern diese Abschweifungen nie zu lange an, die Autorin verliert nie ihren Faden. Und alle Fragen, die man sich beim Lesen stellte, werden aufgelöst.

Was mich am Lesen hielt, war, dass die Geschehnisse in dem Buch mich interessierten, ich wollte wissen, was Avery nach der Trennung von ihrem Mann unternimmt und ob ihre Reise in ihren Heimatort, in dem sie Mars und Sylva, zu denen sie lange Jahre keinen Kontakt hatte, wieder trifft, Erfolg hat. Das Buch hatte ich schnell gelesen – auch dank der vielen Dialoge -, die 350 Seiten waren unterhaltsame Lektüre während einer Zugfahrt.

Ein weiterer Vorteil des Buches ist, dass man es jederzeit unterbrechen kann – und nach einer Unterbrechung beim Weiterlesen wieder schnell „drin“ ist im Geschehen.

==Mein Fazit:==

Ein netter Sommer-Roman für Frauen, der sich schnell lesen lässt und auch Tiefgang hat. Einen Stern ziehe ich ab wegen einiger Stellen, die mir zu langatmig sind.

P.S.: Diese Rezension habe ich 2010 bereits bei der Verbraucherplattform Ciao.de veröffentlicht. Image

(Rezi von Adelheid) Vicki Myron mit Bret Witter – Dewey und ich

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Hallo,

heute möchte ich ein Buch vorstellen, in dem es um eine Katze geht.

Dewey und ich

Untertitel: Die wahre Geschichte des berühmtesten Katers der Welt

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Autorin: Vicki Myron mit Bret Witter

Verlag: Page & Turner

Erschienen in Deutschland: 24. August 2009

ISBN-Nr. : 978-3442203338

Preis: 17,95 Euro

Seitenzahl: 319 Seiten

Schrift/Zeilenabstand: eineinhalbzeilig, die Schrift ist groß – aber kein Großdruck.

Ich habe das Buch im Bertelsmann-Buchclub als Buchclub-Ausgabe für 14,95 Euro gekauft. .

Wer ist Vicki Myron?

Vicki Myron stammt aus der Kleinstadt Spencer im US-Bundesstaat Iowa. Sie war jahrelang Leiterin der dortigen Stadtbibliothek.

Brett Witter, Lektor und Autor, half Vicki Myron, dieses Buch zu schreiben.

Worum geht es in dem Buch?

Vicki Myron ist Bibliotheksleiterin in der Kleinstadt Spencer in Iowa in den USA. Am 18. Januar 1988, einem Montag, findet sie in der Klappe der Bibliothek, in die die Nutzer der Bibliothek ausgelesene Bücher einwerfen, einen acht Wochen alten mageren Kater. Das Tier hat Glück, dass es von den eingeworfenen Büchern nicht erschlagen wurde!

Vicki und ihre Kollegen in der Bibliothek nehmen sich des Katers an. Sie kümmern sich rührend um ihn, sie päppeln ihn hoch, sie füttern ihn. Und schon bald wird Dewey – so nennen sie ihn – unverzichtbar für die Bibliothek. Durch ihn wird die Bibliothek bekannt auch über die Grenzen von Iowa hinaus – viele Leute kommen extra seinetwegen in die Bibliothek.

Vicki Myron beschreibt ihr Leben mit Dewey. Dewey lebt einige Jahre in der Bibliothek, sie sieht ihn also bei der Arbeit – gleichzeitig beschreibt sie ihr eigenes Leben. Dewey schafft es nicht nur, ihre Beziehung zu ihrer Tochter Jodi zu verbessern – durch ihn erfahren Leute, die in die Bibliothek kommen, Liebe und Wärme – egal, ob junge oder alte Leute, egal, ob behinderte Menschen oder nicht behinderte Menschen.

Dewey hat seine Eigenarten – so wie Katzen eben ihre Eigenarten haben. Das fängt beim Futter an – er isst nicht jedes Futter. Weiterhin isst er gerne Gummibänder – das führt soweit, dass die Angestellten in der Bücherei all ihre Gummibänder verstecken müssen. Und es gibt viele weitere Episoden mit Dewey – dem Kater, den die meisten Leute, die ihn kannten, in ihr Herz schlossen.

Weiterhin ist dieses Buch auch das Portrait der Kleinstadt Spencer in Iowa. Vicki Myron beschreibt, wie sich die Stadt im Laufe der Jahre verändert hat – was nicht nur auf Dewey zurückzuführen ist, sondern auch auf diverse Firmen, die in Spencer Leute beschäftigten.

Leseprobe:

Ich hob das Kätzchen aus dem Kasten. Es verschwand förmlich in meinen Händen. Später erfuhren wir, dass es acht Wochen alt war, aber es sah aus wie acht Tage. Es war so dünn, dass man jede Rippe sehen konnte. Ich spürte sein Herz schlagen und wie die Lungen sich mit Luft füllten. Das arme Kätzchen war so schwach, dass es kaum seinen Kopf selbst halten konnte, und es zitterte am ganzen Körper. Es öffnete sein kleines Maul, aber der Laut, den es zwei Sekunden später ausstieß, klang schwach und gebrochen. ….

„Herrjemine“, entfuhr es Jean.

„Armes Kleines“, sagte ich und drückte es an mich.

„Es ist so süß.“

Dann schwiegen wir eine Weile und blickten das Kätzchen einfach nur an. Schließlich fragte Jean: „Was glaubst du, wie es da reingekommen ist?“

Ich dachte jedoch nicht an die gestrige Nacht. Ich dachte nur an jetzt. Es war zu früh, um den Tierarzt zu rufen, denn er würde erst in einer Stunde seine Praxis aufmachen. Aber das Kätzchen war so kalt. Sogar in der Wärme auf meinem Arm konnte ich spüren, wie es zitterte.

„Wir müssen etwas unternehmen“, entschied ich.

(Seiten 18/19)

Wie fand ich das Buch?/meine eigene Leseerfahrung

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ließ sich leicht und flüssig lesen. Und – obwohl ich keine Katzen habe -, war ich mitgerissen von den Ereignissen um Dewey. Es brach mir fast das Herz, als ich las, dass er in dem Rückgabefach einer Bücherei steckte – und hätte fast von hineinfallenden Büchern getroffen und getötet werden können.

Dass er gerettet wurde und in der Bücherei bleiben konnte, war das Beste für den Kater. Ich kenne einige Leute, die Katzen haben. Beim Lesen musste ich oft schmunzeln – über das, was der Kater machte, über die Art und Weise, wie er Leute „austricksen“ konnte, zum Beispiel, wenn er Medizin nicht einnehmen wollte. Ich habe dann Dewey mit Katzen verglichen, die ich schon kennen lernen durfte.

Meine Schwägerin hat zwei Katzen. Sie wird dieses Buch zu Weihnachten bekommen – es ist das Richtige für sie. Eine warmherzige Geschichte über ein interessantes und liebenswertes Tier – den Kater Dewey – und seiner genauso sympathischen „Herrin“ Vicki Myron.

Von mir bekommt das Buch fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

Ich habe diesen Bericht schon 2009 bei der Verbraucherplattform „Ciao.de“ veröffentlicht. Image

(Rezi von Adelheid) Daniela Krien – Irgendwann werden wir uns alles erzählen

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Kürzlich habe ich folgendes Buch zu Ende gelesen:

==Irgendwann werden wir uns alles erzählen==

Autorin: Daniela Krien

Verlag: Graf-Verlag

Erscheinungsdatum in Deutschland: 16.09.2011

ISBN-Nummer: 978-3862200191

Bisher ist das Buch nur als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag erschienen und kostet in Deutschland 18 Euro.

==Über die Autorin Daniela Krien==

Daniela Krien, Jahrgang 1975, stammt aus Mecklenburg-Vorpommern, wuchs im Vogtland (Sachsen) auf und wohnt jetzt mit ihrer Familie in Leipzig. Sie studierte Kulturwissenschaften, Kommunikations- und Medienwissenschaft.

„Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ ist ihr erster Roman.

==Auf einem in der ehemaligen DDR kurz nach der Wende – oder: die Handlung==

Maria ist 17 und wohnt auf dem Brendel-Hof. Ihre Mutter ist geschieden und musste das Eigenheim deswegen verkaufen. Der Vater wird sich bald mit einer Russin verheiraten. Maria schwänzt die Schule und liest gerne „Die Brüder Karamasow“ von Tolstoi – ein Buch, das sie in Gedanken immer wieder stark beschäftigt.

Auf dem Brendel-Hof versucht sie, sich ab und zu nützlich zu machen. Eigentlich ist sie mit Johannes liiert. Dann aber lernt sie Henner vom Hennerhof kennen. Er verführt sie. Aus einem Treffen werden viele – ein geheimes Verhältnis bahnt sich an. Maria verliebt sich in den 40-jährigen Henner, sie ist verzaubert von dem, was mit ihr geschieht, während sie mit Henner zusammen ist.

Die Wende – der Zusammenschluss zwischen BRD und DDR also – bekommt man in dem Dorf kaum mit. Auf einmal kann man die Städte in Westdeutschland problemlos erreichen – aber viele Dinge, die es dort gibt, sind für Maria und andere Leute aus dem Dorf sowieso unerschwinglich.

Auf dem Brendel-Hof trifft nach vielen Jahren wieder der Bruder von Johannes ein – er konnte vor Jahren aus der DDR fliehen und hat sich drüben in Rosenheim eine neue Existenz aufgebaut und eine Familie gegründet.

Maria geht wieder zur Schule und macht sich als Kellnerin ab und zu in der Nachbarschaft nützlich. Ansonsten ist sie fest entschlossen, ihr künftiges Leben mit Henner zu verbringen. Nur – wie soll sie das Johannes sagen?

==Leseprobe==

Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man unter folgendem Link:

http://www.vorablesen.de/files/Leseprobe_Krien_Irgendwann.pdf

==Ein wichtiger Roman zur deutsch-deutschen Geschichte – oder: meine Leseerfahrung==

Wüsste ich nicht, dass dieser Roman 1990 in der ehemaligen DDR spielt, so würde ich denken, er spiele in den 1950er-Jahren in Westdeutschland. Also zu Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg, als Westdeutschland langsam begann, sich zu erholen. Es gab bereits leise Anzeichen des Wirtschaftswunders, des Wohlstandes, den die damalige Bundesrepublik genießen würde. Man hatte noch nicht viel, man verdiente nicht viel.

Diese Rückständigkeit spüre ich als Leserin in diesem Buch. Leute, die schon jahrelang in der DDR geschuftet haben, um zu überleben, sind auf einmal frei. Der Westen, der so lange unerreichbar schien, kann endlich bereist werden. Aber in diesem Dorf, in dem Maria wohnt, ist von Wohlstand noch nichts zu spüren. Und die neu gewonnene Freiheit können sie – mangels Geld – noch nicht ausgiebig genießen.

In dieser Umbruchstimmung spricht die 17-jährige Ich-Erzählerin Marie von sich und ihren Alltag, ihre Gedanken. Sie spricht im Präsens darüber. Sie ist naiv, das merkt man an ihrer Schreibe. „Der Henner, die Marianne“ – so schreibt sie zum Beispiel. Aber in ihrer Naivität schafft sie auch andererseits eine schöne, klare, reine Sprache. Die Geschehnisse sind sehr eindringlich.

Zwischendrin lässt sie immer wieder ihre Gedanken zu dem Roman „Die Brüder Karamasow“ einfließen – ein Buch, das sie offensichtlich sehr beschäftigt.

Worauf will das Buch hinaus? Wird Maria wieder die Schule besuchen? Wie geht es weiter zwischen ihr und Henner – und was wird Johannes sagen, wenn Maria lieber mit Henner zusammen sein will anstatt mit ihm?

Fragen über Fragen, die ich beantwortet wissen will – und deretwegen ich das Buch gelesen habe. Der Roman ist ruhig, entspannend – und vor allem nicht zu lang. Das ist sympathisch. Für mich ist es allerdings nicht nur eine Geschichte um Maria, ihre Mutter, um Henner und all die anderen – der Roman verschafft einen guten Einblick über Ostdeutschland kurz nach der Wende. Und dadurch wird er fast schon zu einem geschichtlichen Dokument.

==Mein Fazit==

Der Roman „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiges Buch über die Zeit kurz nach der „Wende“ – also der „deutsch-deutschen Wiedervereinigung“. Ich hoffe, dass es irgendwann einmal in Schulen im Deutschunterricht gelesen wird.

Ich vergebe 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

ImageP.S.: Meine Rezensionen erscheinen auch noch bei Ciao.de unter meinem Namen „Sydneysider47“, sowie bei Vorablesen.de unter „adel69“ sowie bei Amazon.de unter „Irina Melbourne“.

(Rezi von Adelheid) Charles Martin – Das Zirpen der Grillen

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

heute möchte ich ein Buch von Charles Martin vorstellen:

==Das Zirpen der Grillen==

Autor: Charles Martin

Verlag: Francke-Buchhandlung

Erschienen in Deutschland: Februar 2008 als Paperback

ISBN-Nr. : 978-3861229841

Preis: 14,95 Euro

Seitenzahl: 416 Seiten

==Wer ist Charles Martin?==

Charles Martin ist ein amerikanischer Autor und wohnt mit seiner Familie in Jacksonville, Florida. Nach seinem Studium in Englisch und Journalistik erwarb er sich einen Doktortitel für Kommunikationswissenschaften. Seit 1999 arbeitet er als Schriftsteller.

==Worum geht es in dem Buch?==

Jonathan Mitchell war einst ein bekannter und geschätzter Herzspezialist, der auch viele Herzoperationen durchführte. Nach dem Tod seiner geliebten Frau Emma hat er jedoch seinen Beruf an den Nagel gehängt und lebt am Lake Burton (USA) – in der Einsamkeit. Er nennt sich jetzt Reese Mitch. Er lebt am Lake Burton schon seit vier Jahren – und oft hört er nicht einmal mehr das Zirpen der Grillen….

Eines Tages lernt er die siebenjährige Annie kennen, eine Waise, die bei ihrer Tante Cindy lebt. Annie verkauft Limonade am Straßenrand und ist herzkrank. Ihr kann auf lange Sicht nur ein Spenderherz helfen.

Als Reese Annie und ihre Tante Cindy näher kennen lernt, wird er schließlich vor eine Entscheidung gestellt: Soll er seine traurige Vergangenheit „außen vor“ lassen und Annie mit seinem Wissen und Können als Herzspezialist helfen? Oder soll er weitermachen, wie bisher?

==Leseprobe:==

Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe kann ich im Internet nicht finden und demzufolge auch keinen Link dazu angeben.

==Wie fand ich das Buch? (Leseerfahrungen)==

2008 suchte ich Lektüre für die Fahrt mit dem Bus nach Paris – und in einem Katalog wurde ich auf das Buch „Das Zirpen der Grillen“ aufmerksam. Ich bestellte es dann beim „Buchhändler meines Vertrauens“ hier am Ort.

Im Bus nach Paris begann ich das Buch zu lesen – und auch vor einigen Tagen habe ich das Buch wieder verschlungen. Beide Male, als ich das Buch las, war ich sofort gefesselt von der Handlung, von dem Schreibstil – und hatte das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen. Hier musste ich mich nicht einlesen in ein Buch – hier war ich als Leserin sofort „mittendrin“. Eine wunderschön erzählte Geschichte mit vielen Dialogen. Reese Mitch (er heißt ja in Wirklichkeit Jonathan Mitchell) ist der Ich-Erzähler.

Wunderbar an diesem Buch finde ich auch das Cover – mit einer Abendstimmung an einem See. Diese Abendstimmung ist auch zu Anfang jedes Kapitels in grauem Druck immer zu sehen – auch das gefällt mir, wenn ich das Buch zur Hand nehme und es aufschlage.

Beim Lesen wollte ich wissen: wie geht es weiter mit Annie – und wird Reese Mitch doch einmal wieder als Herzspezialist tätig sein? Auf beide Fragen bekam ich Antworten – und weiterhin erfuhr ich sehr viel über Herzen und Herz-Operationen. Der Autor schafft es also, medizinische Aspekte gekonnt in die Romanhandlung einzubinden.

Die Hauptpersonen Reese, Annie und Cindy sind alle sympathisch und glaubwürdig – und deswegen wollte ich als Leserin auch mehr über sie erfahren.

Der Gewissenskonflikt von Reese Mitch wird sehr gut dargestellt. Es gibt immer wieder Rückblenden in seine Vergangenheit, so liest man beispielsweise über den Tag, als er seine Frau verlor – und man kann als Leser schon verstehen, dass ihn das zutiefst getroffen hat und er mit Herzen und Herzoperationen nichts mehr zu tun haben wollte.

Annie ist einige Male im Krankenhaus – und da leidet man auch mit als Leser und man ist gespannt auf die Diagnose der Ärzte. Und natürlich gibt es auch Szenen am See – am Lake Burton und in der beschaulichen Kleinstadt, in der Reese einkaufen geht und Annie Limonade verkauft und Cindy in einem Laden arbeitet.

Demzufolge war die Lektüre für mich entspannend – aber auch spannend.

Der Verlag „Francke-Buchhandlung“ ist bekannt dafür, dass er Bücher mit „christlichem Touch“ veröffentlicht – jedoch ist der christliche Touch hier dezent vorhanden. Mit „dezent“ meine ich, dass beispielsweise erwähnt wird, dass Annie um einen Herzspezialisten betet, der ihr mit seinem Können helfen kann – und sie betet um diesen ganz speziellen Herzspezialisten Jonathan Mitchell, von dem sie schon gehört hat. Mich hat das nicht gestört, auch ich habe in meinem Leben schon um vieles gebetet.

Einige Male wird „Gott“ erwähnt – beispielsweise in Sätzen, wie „Falls Gott tatsächlich hier unten saß und seinen Kaffee trank, dann war er mittlerweile bestimmt bei der zweiten Tasse angelangt, denn er hatte den Himmel bereits sauber gewischt. Nur die Streifen waren geblieben“.

Auch hiermit habe ich kein Problem als Leserin. Ich finde solche Gedanken hingegen sehr kreativ – und versuche mir beim Lesen Gott beim Kaffeetrinken vorzustellen…

Ich war erstaunt, dass mich das Buch auch beim zweiten Lesen wieder sehr mitreißen konnte, obwohl es noch nicht so lange her ist, dass ich das Buch zum ersten Male las (und ich demzufolge einiges von der Handlung noch im Gedächtnis hatte).

==Mein Fazit:==

Wer meint, „Das Zirpen der Grillen“ sei ein „schnulziger Liebesroman“, der irrt. Das Buch verknüpft sehr ansprechend eine schöne Geschichte und Wissen über einige Bereiche der Medizin zu einem stimmigen, lesenswerten Roman. Mir gefällt dieses Buch also immer noch sehr gut.

Ich vergebe fünf Sterne für dieses Buch und eine Leseempfehlung.

ImageP.S.: Meine Rezensionen erscheinen auch bei Vorablesen.de unter meinem Nicknamen „adel69“ sowie bei Ciao.de unter dem Nicknamen „Sydneysider47“ und bei Amazon.de unter dem Nick „Irina Melbourne“.

(Rezi von Adelheid) Maja Franklin – Sehnsucht unter den Sternen Siziliens

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Die Verbraucherplattform Ciao.de ist schon eine interessante Plattform. Dank einiger Berichte dort habe ich mich wieder mit einer Romanreihe befasst, deren Bände ich schon seit Jahren keines Blickes mehr gewürdigt hatte.

Es handelt sich um die so genannten „Heftchenromane“, die man vorwiegend in Bahnhofsbuchhandlungen und Supermärkten findet. Einer der Verlage, der solche Romane veröffentlicht, ist der…

==Cora-Verlag==

Postfach 30 11 61

D-20304 Hamburg

Genau aus diesem Verlag stammt folgender Roman, den ich mir aus einer Bahnhofsbuchhandlung am Bodensee im September 2011 mitgenommen habe:

==Sehnsucht unter den Sternen Siziliens==

Autorin: Maja Franklin

Seitenzahl: 141 Seiten

Erscheinungsdatum in Deutschland: 12.09.2011

Preis: 2,50 Euro in Deutschland

Der Roman ist erschienen in der Romanreihe „Romana“. Die Romane dieser Reihe erscheinen 14-tägig.

Auch wenn die Romane im Bahnhofsbuchhandel oder Supermarkt nicht mehr erhältlich sind, so kann man sie oft noch im Cora-Verlag online bestellen. Die Homepage hierfür ist: www.cora.de

==Information über die Autorin/Verfügbarkeit einer Leseprobe==

Eine Leseprobe ist nicht zu finden. Der Verlag bietet jedoch auf seiner Homepage eine Kurzbeschreibung des Inhalts an.

Die Autorin kannte ich per Mail. Maja Franklin war das Pseudonym einer jungen Autorin, geboren 1977 in Nordrhein-Westfalen, die sehr gut schreiben und malen konnte. Ihre Bücher erschienen sowohl unter ihrem wirklichen Namen „Maren Frank“, als auch unter diversen Pseudonymen.

Ihre große Leidenschaft waren Liebesromane. Die las sie nicht nur gerne – nein, sie schrieb auch welche.

Ich kannte sie von Ciao.de. Wir haben 2011 Bücher getauscht – und dadurch entwickelte sich auch ein privater Mailkontakt. Ich wusste nicht, dass sie krank ist. Sie starb am 25.03.2012 – und täglich gibt es im Internet neue Nachrichten von schockierten Leuten, die sie kannten – aus Foren oder persönlich oder am Telefon – und Marens frühen Tod einfach noch nicht fassen können. Auch ich kann diesen Tod noch nicht fassen, noch nicht begreifen…

Sie hat mir von diesem „Romana-Heft“ „Sehnsucht unter den Sternen Siziliens“ erzählt – sie war stolz darauf, es veröffentlichen zu könne. Ich habe es gelesen und rezensiert. Die Rezension schickte ich ihr zur Begutachtung per Mail. Ich verbesserte einige Kleinigkeiten – und dann ging die Rezension online bei Ciao.de. Ich bin sicher, ich habe ihr damit eine große Freude gemacht.

==Hannah versucht, dem Chirurgen Sergio zu helfen – oder: die Handlung des Romans==

Dr. Sergio Guscetti, ein italienischer Chirurg, hat durch einen Unfall seine Hände schwer verletzt und kann nicht mehr operieren. Er hat sich fast schon selbst aufgegeben.

Doch seine Mutter Gabriella Guscetti, die als Herzchirurgin in einer Klinik arbeitet, will ihrem Sohn helfen. Sie engagiert die Physiotherapeutin Hannah, die Sergio in seinem Haus auf Sizilien besuchen soll. Hannah soll Sergio mit Krankengymnasikübungen so behandeln, dass er vielleicht irgendwann einmal wieder operieren kann.

Doch Sergio ist nicht sonderlich erfreut, als sich Hannah bei ihm meldet. Am liebsten würde er sie wegschicken.

Nach einigem Hin und Her lässt er sich darauf ein, dass Hannah wenigstens 14 Tage mit ihm in seinem Haus wohnt und ihn therapiert. Als die beiden eine verletzte Möwe finden und mit ihr zum Tierarzt gehen, entwickelt sich eine Freundschaft zwischen ihnen. Und es dauert nicht lange, bis daraus auch Liebe wird…

Aber so einfach läuft die Beziehung nicht. Als Sergio einem Mädchen helfen will, das fast ertrunken wäre, merkt er, dass seine Hände noch nicht so funktionieren, wie es ihm lieb wäre. Er stürzt wieder in tiefe Verzweiflung…

==Das entwickelt sich alles ziemlich schnell – oder: mein Leseeindruck==

Das Image der Heftchenromane ist nicht gerade das Beste – aber wie lässt es sich erklären, dass es diese Romane immer noch gibt, und zwar seit Jahrzehnten?

Eines der Dinge, die ich gelernt habe bei verschiedenen Volkshochschulkursen und Fernkursen über das Schreiben, ist folgendes: Die Autoren, die diese Julia- oder Cora- oder Romana-Hefte oder andere Heftchenromane verfassen, verstehen das Schreibhandwerk. Man sollte sie nicht unterschätzen. Sie wissen sehr wohl, wie man auf wenigen Seiten – durchschnittlich 140 Seiten – eine Handlung mit vielen Wendungen und Ereignissen und auch Spannungen aufbauen kann.

Der hier vorliegende Roman ist keine Ausnahme. Hannah wird von dem Arzt Sergio erst einmal abgelehnt – sie soll doch lieber gehen, sagt er. Aber schnell ist klar, dass sie erst einmal bleiben wird, und nur wenige Seiten später kümmern sie sich beide um eine verletzte Möwe, und Sergio zeigt Hannah Palermo auf Sizilien. Na, wenn das nicht schnell geht??

Die Handlung muss so schnell voranschreiten – das verstehe auch ich beim Lesen. Denn diese Heftchen sollen ja kurz sein. Die Handlung bietet alles: Spannung, Liebe, unerwartete Wendungen – und vor allem Gefühle. Ja, da können selbst Minuten im Badezimmer, während derer Hannah und Sergio beieinander sind, schon ein Prickeln bei einer oder beiden dieser Personen erzeugen.

Irgendwie erinnert mich dieser Roman an „Traumschiff-Folgen“, von denen ich auch schon einige gesehen habe. Nicht alles entspricht der Realität, da ich hier Einblick bekomme in eine heile Welt, die es so gar nicht gibt. Aber wollen wir das nicht haben? Sind das nicht unsere Träume?

Und deswegen funktionieren „Traumschiff“- und ähnliche Serien im Fernsehen und deswegen gibt es diese Romantik-Heftchen. Der Anspruch „grenzenlose Romantik“, wie er auf dem Cover des Heftchens zu lesen ist, wird bei dem Roman „Sehnsucht unter den Sternen Siziliens“ durchaus erfüllt. Weiterhin ist das Heftchen schnell lesbar – innerhalb weniger Stunden (ich zumindest habe es in kurzer Zeit gelesen). Dabei helfen nicht nur viele Dialoge und die wechselnde Erzählperspektive – einmal aus Hannahs Sicht, einmal aus Sergios Sicht (beide sind keine Ich-Erzähler) -, sondern auch die Handlung selbst. Vielleicht ist das der Grund, warum diese Heftchen-Romane so oft in Bahnhofsbuchhandlungen zu finden sind. Viele Reisende suchen kurze Lektüre für eine Zugfahrt – und da ist solch ein Roman nicht verkehrt.

Die zentrale Frage beim Lesen von „Sehnsucht unter den Sternen Siziliens“ ist doch die: „Kommen Hannah und Sergio zusammen – oder nicht?“ Und deswegen liest man diesen Roman – deswegen habe auch ich ihn gelesen.

==Mein Fazit==

Wer eine Liebesgeschichte sucht, die sich schnell lesen lässt, der macht bei „Sehnsucht unter den Sternen Siziliens“ einen guten Griff. Ich selbst halte den Roman für Frauen geeignet. Männer werden sich eher andere Themen dieser Heftchenromane suchen.

Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Liebe Maren, wo immer Du jetzt bist – ich hoffe, dass Du Dich über diese Rezension freust…

ImageP.S.: Meine Rezensionen erscheinen auch bei Vorablesen.de unter meinem Nicknamen „adel69“ sowie bei Ciao.de unter dem Nicknamen „Sydneysider47“ und bei Amazon.de unter dem Nick „Irina Melbourne“.

(Rezi von Adelheid) Sara Gruen – Das Affenhaus

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

vor einigen Wochen habe ich mir folgendes Buch aus der Bücherei ausgeliehen:

==Das Affenhaus==

Autorin: Sara Gruen

Seitenzahl: 409 Seiten

Erscheinungsdatum in Deutschland: 11. Mai 2011

Verlag: Kindler

ISBN-Nummer: 978-3463406022

Dieses Buch ist im Buchhandel als Hardcoverausgabe zu zu kaufen. In Deutschland kostet es 19,95 Euro.

==Über Sara Gruen==

Sara Gruen lebt mit ihrer Famile in North Carolina (USA). Sie hat schon mehrere Romane geschrieben und veröffentlicht – unter anderem „Wasser für die Elefanten“, das auch verfilmt wurde.

Für ihren Roman „Das Affenhaus“ hat sie intensive Recherchen beim Great Ape Trust über den Spracherwerb und die Sprachwahrnehmung bei Menschenaffen betrieben. Einige Geschehnisse aus dem Buch „Das Affenhaus“ basieren auf wirklichen Ereignissen, wie die Autorin in ihrem Nachwort nochmals betont.

==Leseprobe==

Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man hier:

http://www.vorablesen.de/files/Leseprobe_Affenhaus.pdf

==Wissenschaftlerin Isabel sucht ihre Affen – oder: die Handlung==

Isabel Duncan ist Wissenschaftlerin. Sie beschäftigt sich mit Bonobos, das sind Affen, die vom Aussehen Schimpansen recht ähnlich sind. In einem Labor erforscht Isabel, wie Menschen und Affen miteinander kommunizieren können, und hat mit ihren Bonobos Sam, Bonzi, Lola, Mbongo, Jelani und Makena hier schon erstaunliche Fortschritte erzielt.

Eine Explosion in dem Labor, in dem Isabel ihre Studien betreibt, zerstört plötzlich alles. Isabel überlebt schwer verletzt und muss im Krankenhaus behandelt werden. Ihre Affen sind spurlos verschwunden.

Der Journalist John Thipgen, der erst einige Tage vor der Explosion Isabel und ihre Affen kennen lernen durfte, macht sich mit Isabel auf die Suche nach ihnen. Die Affen befinden sich in einem „Affenhaus“ – einer Reality Soap im Stil von „Big Brother“ und werden dort mit hohen Einschaltquoten einem Fernsehpublikum vorgeführt.

Natürlich will Isabel das unterbinden – sie will ihre Affen zurückhaben, aber wie soll sie das anstellen? Und vor allem – wer war schuld an der Explosion, wer wollte die Affen in dieses „Affenhaus“ stecken?

==Spannend bis zur Mitte – danach ziemliche Spannungsabnahme – oder: meine Leseerfahrung==

Durch Vorablesen.de war ich auf das Buch aufmerksam geworden, konnte es dort aber nicht gewinnen. So freute ich natürlich, dass unsere Bücherei am Ort das Buch zum Ausleihen da hatte – und nahm es vor einigen Wochen mit.

Es ist aus der Sicht des „auktorialen Erzählers“ geschrieben, einen Ich-Erzähler gibt es also nicht. Das Buch packte mich gleich zu Anfang. Daran waren nicht nur die Dialoge schuld, sondern auch die spannende Handlung.

Da ist die sympathische Wissenschaftlerin Isabel, die sich wie eine Mutter um ihre „Familie“ – die Bonobos (Affen) kümmert. Und dann auf einmal ist das alles zerstört – Isabel ist schwer verletzt, die Affen sind weg. Ich litt als Leserin regelrecht mit – und war natürlich interessiert zu wissen, was mit den Affen passiert ist und ob Isabel es wieder gelingt, die Affen wieder zu bekommen.

So einfach ist das nicht, zumal Isabel immer noch geplagt ist von Ängsten – hervorgerufen durch das Trauma der erlebten Explosion – und ihren Verletzungen, die nur langsam heilen.

Sympathisch waren mir auch der Journalist John Thipgen und seine Frau Amanda. Amanda, die erfolglose Autorin – die aber als Verfasserin einer Fernsehserie auf einmal groß rauskommen soll und nach Los Angeles ziehen will. Johns und Isabels Wege kreuzen sich auf der Suche nach den Menschenaffen.

Die Geschichte liest sich flüssig bis zur Mitte des Buches, danach bemerke ich auf einmal einen Spannungsabfall. Die Autorin packt zu viele andere Dinge in die Handlung, die von den Affen und dem „Affenhaus“ ablenken – das finde ich nicht gut, und dafür ziehe ich einen Stern ab.

Der Schluss ist für mich schlüssig und gut. Nicht vorhersehbar, und das mag ich. Die Überraschung am Schluss will ich als Leserin ja auch noch haben – und die bekomme ich auch.

==Mein Fazit==

Wer eine gut geschriebene Geschichte lesen will über eine Wissenschaftlerin, die nach einer Explosion ihre Affen wiederfinden muss – und ihr Leben neu organisiert, dem kann ich „Das Affenhaus“ von Sara Gruen empfehlen.

Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

Image

P.S.: Meine Rezensionen erscheinen auch bei Vorablesen.de unter meinem Nicknamen „adel69“ sowie bei Ciao.de unter dem Nicknamen „Sydneysider47“ und bei Amazon.de unter dem Nick „Irina Melbourne“.

(Rezi von Adelheid) Linwood Barclay – Dem Tode nah

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

heute möchte ich ein Taschenbuch von Linwood Barclay vorstellen:

==Dem Tode nah==

Autor: Linwood Barclay

Verlag: Ullstein-Taschenbuch-Verlag

Erscheinungsdatum in Deutschland: 1. Oktober 2008

Seitenzahl: 507 Seiten

Preis: 8,95 Euro

ISBN-Nr. 978-3548267449

==Ein paar Informationen über Linwood Barclay==

Linwood Barclay ist ein kanadischer Autor. Er hat Literaturwissenschaften studiert und wohnt mit seiner Familie in der Nähe von Toronto.

Zuerst arbeitete er als Journalist, bevor er zum Krimi-Schreiben kam. Sein erstes Buch „Ohne ein Wort“ machte ihn international bekannt.

„Dem Tode nah“ ist sein zweites Buch. Unterdessen gibt es fünf Bücher von ihm in Deutschland – unter anderem „In Todesangst“ und „Kein Entkommen“.

==Ein Familienroman mit einigen Toten – oder: Die Handlung==

Der 17-jährige Derek Cutter versteckt sich in dem Haus, in dem sein bester Freund Adam Langley und dessen Eltern wohnen. Derek weiß, dass Adam und seine Eltern planen, in den Urlaub zu fahren. Darauf wartet Derek – dann hat er das Haus für sich, und dann kann er seine neue Freundin Peggy treffen. Sie soll in das Haus der Langleys kommen.

Doch daraus wird nichts. Peggy kann nicht kommen – und Derek hört, wie Adam und seine Eltern, kurz nachdem sie weggefahren sind, wieder zurückkehren. Nanu – warum denn das? Er muss still sein und einen günstigen Moment abwarten, um ungesehen das Haus verlassen zu können.

Doch da kommt plötzlich jemand in das Haus der Langleys – und erschießt die ganze Familie…

Was soll Derek tun? Er ist schockiert, sieht die Leichen – kehrt in sein Elternhaus zurück und sagt nichts von den schrecklichen Ereignissen.

Derek und seine Eltern sind die Nachbarn der Langleys. Dereks Vater Jim Cutter erledigt Gartenarbeiten und verdient damit den Lebensunterhalt für sich, seine Frau Ellen und Derek. Zwischen Ellen und ihm gibt es immer wieder mal Diskussionen.

Der Mord an Adam und seinen Eltern wird am nächsten Tag entdeckt – und Ermittlungen beginnen. Wer hatte ein Motiv, die Langleys umzubringen? Adams Vater war Strafverteidiger – könnte sich da jemand an ihm gerächt haben?

Aber es gibt auch andere Mordmotive. So fällt Derek auf, nachdem ihn der Ermittlungsbeamte Barry durch das Haus der Langleys geführt hat, dass ein Computer in Adams Zimmer fehlt. Diesen Computer hatten Adam und Derek von Agnes Stockwell, einer älteren Dame, geschenkt bekommen – und die beiden wollten sich um die Daten auf der Festplatte kümmern. Dieser Computer gehörte einmal Brett – Agnes Sohn – der sich vor Jahren das Leben genommen hat. Könnte jemand Adams Familie umgebracht haben, um an diesen Computer und die Daten darauf zu kommen?

==Leseprobe==

Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man unter folgendem Link:

Klicke, um auf Barclay_Dem_Tode_nah_LP.pdf zuzugreifen

==Auf der Suche nach der Spannung, also dem „Thrill“ – oder: meine Erfahrungen/Gedanken beim Lesen==

Ich hatte das erste Buch „Ohne ein Wort“ von Linwood Barclay mit Begeisterung gelesen – und so freute ich mich auf sein neues Buch. Schon die Aufmachung des Buches ist vielversprechend: schwarzes Taschenbuch mit weißer Schrift. Auf dem Cover eine grünfarbene Treppe und einer geöffneten Tür, aus der grünes Licht entweicht. Dann noch das „Prädikat“ „Thriller“ und ein weiteres Prädikat „Vox-Krimi-Tipp“ auf dem Cover. All das verspricht Spannung pur.

Das englische Wort „thrill“ bedeutet Nervenkitzel. Ich habe also eine Erwartungshaltung an ein Buch, das mit „Thriller“ beworben wird – ich erwarte Spannung auf jeder Seite – einen „Pageturner“, also ein Buch, dessen Seiten sich bei der Lektüre fast von selbst umblättern, weil es so spannend ist.

Solch ein Leseerlebnis habe ich bei „Dem Tode nah“ nicht gehabt.

Der Prolog ist noch gut. Er wird aus der Perspektive des auktorialen Erzählers (allwissenden Erzählers – also des Erzählers, der über alle Personen in der dritten Person „er, sie, es/sie“ schreibt und demzufolge kein Ich-Erzähler ist) geschrieben, er ist wirklich packend. Der Leser erfährt, dass die Familie Langley innerhalb von Minuten hingerichtet wird – eine detaillierte Beschreibung des Tötens und der Leichen wird dem Leser dabei erspart (was ich persönlich sehr gut finde). Der Leser ist gespannt – er wird Zeuge davon, wie es Derek die Schüsse hört, die Leichen findet – und wie es ihm gelingt, voller Panik bei Nacht das Haus zu verlassen…

Danach folgt das erste Kapitel – und hier wird auf einmal die Erzählperspektive gewechselt. Der Roman wird aus der Sicht von Jim Cutter – Dereks Vater – erzählt – und er ist wahrlich erzählfreudig in allen Dingen, die mit ihm und seinem Leben und seiner Vergangenheit zu tun haben – und oft wirklich von dem eigentlichen Thema des Buches – dem Mord an den Langleys – ablenken.

Mich störte dieser Erzählperspektivenwechsel beim Lesen ganz gewaltig. Der Vater „schwafelt“ (plaudert) über „Gott und die Welt“ – über seine Sorgen und Probleme – und dadurch verflog die spannende Stimmung, die ich während des Lesens des Prologs verspürt hatte, ganz schnell.

So zog sich die Handlung hin wie Kaugummi – am wichtigsten waren seitenlang die Sorgen des Vaters, seine Zwistigkeiten mit seiner Frau – Derek war da eher eine Nebenfigur und der Mord an den Langleys auch. Und je mehr ich dieses „Geschwafel“ las, umso mehr langweilte ich mich. Nein, in meinen Augen ist das kein Thriller – das ist ein Familienroman mit ein paar Toten.

Nach circa 430 Seiten werden einige Fragen, die während der Ermittlungen auftauchen, beantwortet – so wird dann wieder etwas Spannung erzeugt. Am Schluss gibt es einen Showdown zwischen der Person, die die Morde begangen hat, und einigen weiteren Personen – auch das ist fesselnd.

Beim Lesen wurden mir viele Personen immer unsympathischer. Der schwatzhafte Jim Cutter sowieso, seine Frau auch – auch den Bürgermeister, für den Jim Cutter früher mal gearbeitet hat, mag ich ebenfalls nicht. Er ist mir zu brutal. Der Ermittler Barry ist für mich zu blass, zu unscheinbar – er hat nicht die „mitreißende Persönlichkeit“, die ich von Ermittlern wie Wallander (das ist ein Ermittler der Krimis von Henning Mankell) oder Gunnar Barbarotti (das ist ein Ermittler des Krimi-Autors Hakan Nesser) kenne. So schleppten sich die Ermittlungen im Mord der Langleys dahin – viele Kapitel lang geschah nicht wirklich etwas, das den Mordfall aufklären konnte.

Nur mit Derek Cutter und den Langleys hatte ich Mitleid – mit Derek deswegen, weil er so viel Schlimmes erlebt hatte und damit rechnen musste, selbst als Mörder verdächtigt zu werden – und mit den Langleys, die so brutal hingerichtet wurden.

==Mein Fazit:==

Ich hatte mir von diesem Buch mehr erwartet und bin enttäuscht. Ich suchte die Spannung, den „Nervenkitzel“ und fand ihn meistens nicht. Das ärgerte mich.

Einen Stern vergebe ich für die Spannung im Prolog des Buches und am Schluss.

Einen Stern vergebe ich für die Personen, die mir Leid taten: Derek und die Langleys.

Ich vergebe 2 Sterne und keine Leseempfehlung. .

ImageP.S.: Meine Rezensionen erscheinen auch bei Vorablesen.de unter meinem Nicknamen „adel69“ sowie bei Ciao.de unter dem Nicknamen „Sydneysider47“ und bei Amazon.de unter dem Nick „Irina Melbourne“.

(Rezi von Adelheid) William Paul Young – Die Hütte

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

von folgendem Buch hat mir eine Nachbarin vorgeschwärmt und es mir zum Lesen ausgeliehen:

==Die Hütte==

Autor: William Paul Young

Verlag: Allegria (dieser Verlag gehört zu den Ullstein-Buchverlagen)

Erscheinungsdatum in Deutschland: 15. Juni 2009

Dieses Buch ist als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erhältlich und kostet 16,90 Euro.

ISBN-Nr.: 978-3793421665

Auch als Taschenbuch ist das Buch unterdessen erschienen.

==Was gibt es über den Autor William Paul Young zu sagen?==

William Paul Young, Jahrgang 1955, ist Kanadier. Er wuchs als Sohn von Missionaren, die in Niederländisch-Guinea tätig waren, auf. Er ist verheiratet und hat sechs Kinder.

Nachdem es ihm und seiner Familie 2004 finanziell sehr schlecht gegangen war, zog er mit seiner Familie nach Oregon (USA). Mit der Bahn war er unterwegs zu seiner Arbeitsstelle in einer Immobilienfirma und beschloss, während der Bahnfahrt an einem Buch für seine Kinder zu arbeiten. Er wollte ihnen seine Sichtweise zum Glauben an Gott in Dialogen vermitteln und damit vorwiegend die Frage „Warum lässt Gott Leid zu?“ beantworten.

Nachdem einige Freunde das Manuskript des Buches gesehen hatten und begeistert waren, ließ William P. Young einige Exemplare des Buches auf eigene Kosten drucken. Freunde ermutigten ihn, das Manuskript so umzuarbeiten, dass man es Verlagen anbieten konnte. 26 Verlage bekamen das so überarbeitete Manuskript zu sehen, lehnten jedoch ab. William Paul Young brachte dann das Buch im eigenen Verlag heraus und fand viele begeisterte Leser. Das Buch wurde unter dem Titel „The Shack“ – deutscher Titel „Die Hütte“ – zum Bestseller.

(Quelle: Wikipedia und eigene Angaben des Autors zur Entstehungsgeschichte von „Die Hütte“, die im Buch selbst in einem Extra-Kapitel niedergeschrieben sind. Ich habe versucht, diese Informationen in meine eigenen Worte zu fassen).

==Mack wird von Gott in eine Hütte eingeladen – oder: Die Handlung==

Mackenzie Allen Philips, der im Buch kurz „Mack“ genannt wird, ist Familienvater. Vor vier Jahren hat er seine Tochter Missy während eines Familienausflugs verloren. Blutspuren in einer Hütte und Zeugenaussagen deuten darauf hin, dass Missy entführt und ermordet wurde.

Mack wird nie richtig fertig mit seiner Trauer um Missy. Vier Jahre nach deren Verschwinden erhält er eine Einladung, ein Wochenende auf dieser Hütte zu verbringen. Der Absender der Nachricht ist Gott, der mit „Papa“ unterschrieben hat.

Mack geht also auf diese Hütte und trifft dort drei Personen: Jesus, Sarayu (sie soll ein Sinnbild für den Heiligen Geist) und Papa (das ist Gott). Sie führen Gespräche. Mack soll mit deren Hilfe seine Trauer und seine Zweifel loswerden und neue Hoffnung für sein Leben bekommen.

==Leseprobe==

Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man unter folgendem Link:

http://www.vorablesen.de/files/leseproben/Young_Leseprobe.pdf

==Wer trauert, wird hier veralbert – oder: Meine Erfahrungen/Gedanken beim Lesen==

Man stelle sich vor: man hat einen oder mehrere Menschen, die einem sehr wichtig waren, durch Tod verloren. Mir ist das passiert.

Es ist jetzt nicht so, dass man tagein und tagaus trauernd oder heulend durch die Gegend läuft. Nein, aber manchmal wird man von traurigen Momenten gepackt, da kommen die Erinnerungen und man fragt sich: „Warum musste das passieren?“ So liest man dieses Buch, weil man „Lebenshilfe in Romanform“ oder ein paar neue Gedanken zum Thema „Verlust eines lieben Menschen“ sucht – aber das Buch tröstet diese suchenden Leute nicht – nein, es lacht sie aus!

Genauso ging es mir mit diesem Buch. Es hat mich, als ich es las, veräppelt. Es macht sich über Personen, die Angehörige oder Freunde verloren haben, lustig. Es verspottet sie.

Der Anfang des Buches ist noch akzeptabel – aus der Perspektive des auktorialen Erzählers (also kein Ich-Erzähler) wird mir Mack vorgestellt und sein Leben. Er hat Missy verloren, seine Tochter, als sie vier Jahre alt war. Plötzlich verschwand sie – und das ist traurig.

Der Anfang des Buches erinnert mich an einen amerikanischen Roman – ein bisschen langatmig zwar, aber gut zu lesen. Es gibt viele Dialoge. Mack ist mir sympathisch, und die Ereignisse auf den ersten Seiten zielen darauf ab, dass Mack DAS ultimative Erlebnis auf einer Hütte erleben wird – und die Antworten auf viele Fragen, die ihn seit dem Verschwinden seiner Tochter beschäftigen, bekommen wird.

Jedoch – als Mack in die Hütte kommt, wohin ihn Gott eingeladen hat, nimmt meine Lesefreude rapide ab. Der Romanstil des Buches wechselt in eine alberne, ja schon kindliche Erzählweise, und die Dialoge und Geschehnisse in der Hütte nerven mich ohne Ende. Wer mir nicht gefällt, sind die drei Figuren, die Mack in der Hütte trifft – sie erinnern mich an die Hauptpersonen in einem Kasperltheater, sie sind so unglaubwürdig und kindisch und albern – so dass ich beim Lesen oft die Anwandlung habe, das Buch zuzuklappen und in die Ecke zu werfen…

Aber das Buch gehört ja nicht mir – und viele Leute haben mir so davon vorgeschwärmt – also suche ich bei der Lektüre nach der Quintessenz, nach dem Punkt in dem Buch, der mir gefallen wird, der mich sagen lässt: „Das Buch war eine lohnenswerte Lektüre!“ Doch diesen Punkt erreicht dieses Buch für mich leider nie…

Als Mack in die Hütte kommt, präsentieren sich ihm drei Figuren: Gott ist Papa – was auf mich von Anfang an kindisch wirkt – und er verwandelt sich mal in eine Afrikanerin, dann wieder ist er Papa. Gott ist für mich eigentlich eine Respektsperson – nur als „Papa“ in diesem Buch kann ich ihn nicht ernst nehmen!

Und wenn Mack die Hütte betritt und „Gott!“ ruft, dann steht Gott in der Küche. Er hört Funkmusik.

Sarayu ist eine Asiatin, sammelt Tränen und glänzt mit Befehlen, wie „Mackenzie, steh da nicht mit offenem Mund herum, als hättest du die Hosen voll“.

Jesus ist Handwerker und hämmert und klopft – auch er zeichnet sich durch Grinsen und ebenfalls scherzhafte Bemerkungen, wie „Sie ist ein echter Scherzkeks!“ (diese Bemerkung ist auf Sarayu gemünzt), aus.

Alle drei Personen, die in der Hütte sind, kichern und lachen und sind total blöd. Und das immer wieder. Nebenher essen sie mit Mack und erzählen ihm auf kindliche Weise, wie beispielsweise das mit dem Tischgebet funktioniert – und dass Gott wirklich alles hört, nicht nur Funkmusik.

Mit diesem Schreibstil, dieser Geschichte kann ich wenig anfangen – obwohl auch ich schon die Bibel von vorne bis hinten durchgelesen habe. Ich hatte mir von Gott und Jesus ein anderes Bild gemacht – keine albernen Nervensägen, sondern Gestalten mit mehr Ernsthaftigkeit.

Was sich mir in der Hütte bietet, veräppelt mich als Leserin und nervt mich. Was ist denn das für ein Buch?! Ich kann über das Buch nicht lachen, ich kann darüber auch nicht weinen, ich werde nicht getröstet. Innerlich bin ich nicht bewegt, sondern nur verärgert.

Ich bin heilfroh, als Mack nicht mehr in der Hütte ist – der kindische Schreibstil aufhört, die drei Nervensägen weg sind – und auch der Schreibstil wieder dem eines amerikanischen Romans ähnelt. Allerdings bin ich durch die Personen und Ereignisse in der Hütte bereits so verstimmt, dass mein Leseerlebnis im Gesamten nicht mehr gerettet wird.

Für mich ist und bleibt das Buch einfach nur schlecht. Und dafür, dass die Frage „Warum müssen manche Leute früh sterben?“ nur mit der lapidaren Antwort „Es gibt Fragen, auf die wir auf Erden keine Antwort finden werden – die werden erst in der Ewigkeit beantwortet“ abgetan wird, brauche ich die Lektüre auch nicht! Diese – für mich unbefriedigende – Antwort haben mir schon viele Leute gegeben, als ich fragte, warum meine Schwester S. so jung sterben musste.

==Mein Fazit:==

„Die Hütte“ ist ein Buch, von dem ich mir sehr viel erwartet und versprochen hatte.

Ich werde dieses Buch nie mehr lesen und auch nie verschenken. Warum das ein Bestseller wurde und noch ist, ist mir schleierhaft.

ImageMeine Bewertung:

Für die akzeptable Rahmengeschichte im amerikanischen Romanstil vergebe ich drei Sterne.

Für die Geschehnisse in der Hütte gibt es nur einen Stern von mir.

So vergebe ich eine Gesamtwertung von zwei Sternen und keine Leseempfehlung.

P.S.: Meine Rezensionen erscheinen auch bei Vorablesen.de unter meinem Nicknamen „adel69“ sowie bei Ciao.de unter dem Nicknamen „Sydneysider47“ und bei Amazon.de unter dem Nick „Irina Melbourne“.

(Rezi von Adelheid) Amanda Kyle Williams – Cut

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Dank vorablesen.de erhielt ich ein Vorabexemplar des folgenden Buches, das ich im September 2011 gelesen habe:

==Cut==

Autorin: Amanda Kyle Williams

Seitenzahl: 432 Seiten

Verlag: Wunderlich

ISBN-Nummer: 978-3805250061

Das Buch erschien als Hardcoverausgabe in Deutschland im September 2011

Es kostet im Buchhandel in Deutschland 19,95 Euro.

==Über die Autorin Amanda Kyle Williams==

Amanda Kyle Williams ist eine amerikanische Autorin, die in Atlanta lebt. Sie hat sich vorgenommen, mehrere Bücher um die Ermittlerin und Profilerin Keye Street zu schreiben. Dafür hat sie Unterricht bei Brent Turvey, einem bekannten Kriminologen und Profiler (das ist ein Fallanalytiker), bekommen. Weiterhin hat sie schon als Privatdetektivin und als Gerichtsbotin gearbeitet.

==Der Wunschknochen-Mörder prahlt im Internet – oder: die Handlung==

Keye Street ist Amerikanerin mit chinesischen Wurzeln. Vorzüglich ausgebildet ist sie für den Polizeidienst – und könnte dort auch Karriere machen, wäre da nicht der Alkohol, dem sie leider zu sehr zuspricht. Die Alkoholabhängigkeit kostet sie ihren Job – und nachdem sie in sich gegangen ist und „trocken“ ist, arbeitet sie als Beraterin und Profilerin für die Polizei bei der  Aufklärung von Mordfällen.

Ihr Bekannter, Lieutenant Rauser, lässt sie bei einem Mordfall mit ermitteln. Ein Mörder, der von der Polizei „Wunschknochen-Mörder“ genannt wird, treibt sein Unwesen Ihm macht es Spaß, seine Opfer zu quälen, bevor er sie ermordet. Und bevor er das tut, kündet er seine Tat unter einem Decknamen im Internet an und schreibt Briefe an die Polizei. Als „Wunschknochen-Mörder“ bezeichnet ihn die Polizei deswegen, weil er in einem Brief an einen Ermittler schreibt, wie viel Spaß es ihm mache, Knochen brechen zu hören/zu spüren.

Keyes Aufgabe ist es, ein Täterprofil zu erstellen. Der Täter ist intelligent, so stellt sie fest – und er liebt es zu prahlen, sich mit seinen Taten wichtig zu machen.

Und während Keye, Rauser und weitere Polizeikollegen ermitteln, geschehen weitere Morde, die sie nicht verhindern können. Und auf einmal wird Keye von dem Fall von höherer Stelle abgezogen…

==Leseprobe==

Eine, vom Verlag genehmigte, Leseprobe gibt es unter folgendem Link:

http://www.vorablesen.de/files/Leseprobe_Williams_Cut.pdf

==Hart, spannend – aber gut – oder: meine Leseerfahrung==

Keye, die Ich-Erzählerin, erinnert mich an Adrian Monk aus der Fernsehserie „Monk“. Keye und Monk haben etwas gemeinsam: beide sind nicht mehr im Polizeidienst tätig, aber werden immer wieder zu Kriminalfällen hinzugezogen.

Das Buch lässt sich gut lesen – jedoch gibt es immer wieder mal Momente, während derer Keye nichts mit dem Fall des „Wunschknochen-Mörders“ zu tun hat und beispielsweise amtliche Schreiben an diverse Straftäter zustellen muss. Solche Momente ziehen die Handlung des Buches in die Länge, sollen aber auch andererseits aufzeigen, womit man sich seinen Lebensunterhalt verdienen muss, wenn man zwar eine tolle Profilerin (Anmerkung: Eine Profilerin/ein Profiler ist ein Fallanalytiker – also jemand, der zur Aufklärung von schweren Verbrechen eine Fallanalyse macht – Quelle: Wikipedia.de) ist, aber nicht mehr im Polizeidienst tätig ist.

Stellenweise ist das Buch brutal, dann nämlich, wenn der Mörder auftritt und man mitbekommt, wie er mit seinen Opfern umgeht.

Der Schluss ist nicht vorhersehbar. Über den Schluss war ich sehr erstaunt – denn DAS hatte ich mir beim Lesen nicht ausgemalt. Und das ist gut so.

Ich habe das Buch gerne gelesen. Sicherlich ist der Umgangston der Polizei-Mitarbeiter und sonstiger Personen, die in dem Buch mitwirken, nicht immer der beste – es kommen auch Worte der so genannten „Fäkalsprache“ vor. Jedoch habe ich schon Bücher gelesen, in denen der Umgangston schlimmer war. Und deswegen will ich dem Buch keine Sterne abziehen.

Für mich war das Buch ein gutes Vier-Sterne-Buch, einen Stern ziehe ich ab wegen diverser langatmiger Stellen.

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P.S.: Meine Rezensionen erscheinen auch bei Vorablesen.de unter meinem Nicknamen „adel69“ sowie bei Ciao.de unter dem Nicknamen „Sydneysider47“ und bei Amazon.de unter dem Nick „Irina Melbourne“.

(Rezi von Adelheid) Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

im Mai 2011 habe ich folgendes Buch gelesen:

==Rückkehr nach Missing==

Autor: Abraham Verghese

Verlag: Insel-Verlag

Seitenzahl: 841 Seiten

Das Buch kam als Hardcoverausgabe zu 24,90 Euro am 7. Juli 2009 in den deutschen Handel.

Seit 25. Dezember 2010 ist es auch als Taschenbuchausgabe zum Preis von 9,95 erhältlich. Die ISBN-Nummer dafür ist: 978-3458357001

==Über Abraham Verghese==

Abraham Verghese wuchs in Äthiopien, in der Nähe von Addis Abeba, auf. Seine Eltern waren Inder.

Er studierte Medizin und wanderte in die USA aus. Dort war er als Arzt tätig. Heute lebt er in Palo Alto in Kalifornien.

==Über Ärzte in einem äthiopischen Missionskrankenhaus – oder: die Handlung==

Die Handlung beginnt Anfang der 1960er-Jahre. Thomas Stone ist Chirurg in einem Missionskrankenhaus in Addis Abeba in Äthiopien. Das Missionskrankenhaus, das von Spenden lebt, wird von allen „Missing“ genannt.

Die Person, die ihm während der Operationen als Operationsschwester unterstützend zur Seite steht, ist die katholische Nonne Mary Praise.

Eines Tages jedoch ereilen Mary Praise die Wehen. Ihre Schwangerschaft konnte sie monatelang geheim halten. Der Gynäkologin Hema, einer Inderin, gelingt es, Mary Praises eineiige Zwillinge in letzter Sekunde zu retten – die beiden Jungen Marion und Shiva. Jedoch stirbt Mary Praise – und der Chirurg Thomas Stone, von dem vermutet wird, er sei der Vater der Zwillinge, macht sich panisch aus dem Staub und geht in die USA.

Um die Zwillinge Marion und Shiva kümmern sich Hema und Ghosh. Ghosh wird – nach der Flucht von Thomas Stone – leitender Chirurg im „Missing“. Er und Hema heiraten und übernehmen die Elternrolle für Marion und Shiva. Ihnen gelingt es, das Interesse an der Medizin bei beiden Jungen zu wecken – und so werden sie später selbst Ärzte.

In ihrem Leben gibt es Licht und Schatten. Es gibt nicht nur Patienten, die geheilt werden können – und denen sie nicht mehr helfen können. Es gibt auch politische Umstürze in Äthiopien (der Landesteil Erithrea will unabhängig werden – wenn nötig, durch Gewalt von Terroristen) – und das Mädchen Genet, um deren Gunst sowohl Marion, als auch Shiva buhlen. Diese Liebe treibt einen Keil zwischen die beiden. Und eines Tages muss Marion überstürzt in die USA fliehen.

==Leseprobe==

Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe im pdf-Format gibt es unter folgendem Link – auf der Webseite des Insel Verlags:

http://www.suhrkamp.de/download/Blickinsbuch/9783458357001.pdf

==Ein dicker Schmöker, spannend und mitreißend bis zum Schluss – oder: meine Leseerfahrung==

Über diverse Rezensionen beim Internet-Buchhändler Amazon.de wurde ich auf das Buch aufmerksam – und bei nächster Gelegenheit bestellte ich die Taschenbuchausgabe zu 9,95 Euro.

841 Seiten schreckten mich nicht ab – zumal das Buch erstklassige Lektüre zu sein schien, und so war es dann auch. Ich fing das Buch eine Woche vor unserer Abreise in den Urlaub an zu lesen – und natürlich landete es auch im Handgepäck. Ich las es im Zug zum Flughafen Stuttgart, ich las es im Flugzeug, ich las es auf dem Bustransfer zum Hotel am Urlaubsort –  ich las es, wann immer sich die Gelegenheit dazu bot.

Von Anfang an war ich gefesselt von den Ereignissen in und rund um das Krankenhaus „Missing“. Der Ich-Erzähler Marion erinnert sich zurück – sein Stil ist ausschmückend und teilweise auch ausschweifend, die in der Vergangenheit erzählte Handlung wird aber nie langweilig.

Zuerst wollte ich die Frage beantwortet wissen, ob und wie die Zwillinge bei der Geburt überleben können – und was mit ihrer Mutter passiert. Die Geburt der Zwillinge zieht sich immerhin von circa Seite 58 bis Seite 176 hin. Danach wusste ich erst mal nicht, wie der Autor weiterhin Spannung erzeugt – war aber schon bald gefesselt von politischen Ereignissen rund um den äthiopischen Kaiser Haile Selassie und deren Auswirkungen auf das Krankenhaus „Missing“. Weiterhin hielt mich die Frage „Taucht Thomas Stone nochmals auf – und wenn ja, wann?“ an der Lektüre. Und weitere Ereignisse, die passierten – und Spannung erzeugten – und deren Fortsetzung oder Ende ich unbedingt erfahren wollte.

Bei der Lektüre musste ich mich daran gewöhnen, dass medizinische Zusammenhänge ausführlicher, als ich sie bisher in anderen Büchern las, beschrieben werden. So wird also nicht nur geschrieben „XY wurde wegen eines Wasserbruchs operiert“, sondern ich erfahre als Leserin genauer, wie das vor sich geht. Der Operateur nimmt mit einem Skalpell einen Schnitt an der Medianlinie vor, sieht dann das Bauchfell, die Wundseiten werden später mit Kompressen bedeckt – und so weiter. Diese medizinischen Details erstaunten mich beim Lesen zuerst, störten mich aber nicht – verwunderten mich eher – und nachdem ich sie gelesen hatte, vergaß ich sie schnell wieder. Wäre ich Chirurgin, hätte ich wohl in Gedanken philosophiert, ob die Vorgehensweise des Operateurs den heutigen Operationsstandards entspricht oder schon überholt ist.

Oder wenn der Autor den Gedanken ausspricht, dass Hema gerne mitten in einer Operation einen Kaffee trinken würde, so bleibt es nicht bei dem Ausdruck des Wunsches. Nein, der Autor fügt hier noch Gedanken Hemas ein, wie sie über die Herkunft des Kaffees nachdenkt – wo er also angebaut wird und welche Erinnerungen in ihr beim Wort „Kaffee“ geweckt werden.

Wen solche Ausschweifungen nicht stören, den erwartet eine spannende Familien- und Krankenhausstory. Denn der Autor verliert nie seinen „roten Faden“, er verliert sich nie in langweiligen Nebenhandlungen.

Der Schluss des Buches hat mich erschüttert – hier tritt nochmals eine Wendung ein, mit der ich absolut nicht gerechnet hatte.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Zehn Tage habe ich dazu benötigt.

==Mein Fazit==

Für mich war der Roman „Rückkehr nach Missing“ von Abraham Verghese bisher das leserische Highlight des Jahres 2011. Ich vergebe alle fünf Sterne dafür und eine Leseempfehlung. Ich würde auch zehn Sterne dafür vergeben, wenn ich könnte.

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P.S.: Meine Rezensionen erscheinen auch bei Vorablesen.de unter meinem Nicknamen „adel69“ sowie bei Ciao.de unter dem Nicknamen „Sydneysider47“ und bei Amazon.de unter dem Nick „Irina Melbourne“.

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