Liebe Leserinnen, liebe Leser,
folgenden Roman habe ich im Juni 2010 gelesen:
==Melodie eines Sommers==
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Autorin: Ann Brandt
Verlag: Heyne-Taschenbuch-Verlag
Erscheinungsdatum in Deutschland: 1. Januar 2001
Seitenzahl: 350 Seiten
Preis: 7,50 Euro – das Buch ist jedoch im Moment nur gebraucht erhältlich
ISBN-Nr. 978-3453177871
Mir liegt eine Buchclub-Ausgabe vor, in der dieses Buch und noch ein anderes Buch enthalten sind. Und ein Bild dieser Buchclub-Ausgabe habe ich auch als Produktfoto eingestellt.
==Ein paar Informationen über die Autorin Ann Brandt==
Ann Brandt ist eine amerikanische Autorin, die in North Carolina lebt. Vor ihrer Karriere als Schriftstellerin war sie Innenarchitektin.
„Melodie eines Sommers“ ist ihr erster Roman, der im englischen Original „Crowfoot Ridge“ heißt“. Weitere Romane der Autorin sind – nach meinen Recherchen im Internet – auf Deutsch nicht mehr erschienen.
==Eine amerikanische Umweltschützerin trifft ihre Jugendliebe wieder – oder: Die Handlung==
Avery Kessler arbeitet als Immobilienmaklerin im Bauunternehmen ihres Mannes Ken. Glücklich ist sie bei ihrer Arbeit und in ihrer Ehe nicht immer, denn in ihr steckt eine Umweltschützerin – und Kens Firma ist davon beseelt, Landschaften zu bebauen und somit Lebensräume in der Natur zu zerstören.
Eines Abends erleidet Avery einen Verkehrsunfall, als sie einem Reh ausweichen will – ihr Wagen fährt ins Wasser, sie wird gerettet – und auf einmal keimen in ihr Jugenderinnerungen auf, die ihr Leben komplett verändern. Sie will sich auf die Suche machen nach ihrer Jugendliebe Mars, von dem sie sich als Jugendliche trennen musste. Aber warum? Das sind Erlebnisse, die in Averys Erinnerungen verschüttet zu sein scheinen und wieder hervorbrechen, sie lassen ihr keine Ruhe. So trennt sie sich von ihrem Ehemann Ken und macht sich auf die Suche nach Mars und anderen Personen aus ihrer Vergangenheit. Personen, die während eines Sommers in Averys Jugend, in dem alles anders wurde, dabei waren…
==Leseprobe==
Durch die Kommentare einiger Ciao-User wurde auch ich darauf aufmerksam gemacht, dass es rechtlich bedenklich ist, wenn man nicht genehmigte Leseproben von Büchern veröffentlicht. Also möchte ich das auch nicht tun, da mir vom Verlag keinerlei Genehmigung vorliegt, hier eine Leseprobe von „Melodie eines Sommers“ einstellen zu dürfen.
Deswegen gehe ich auf den…
==Schreibstil/die Schreibperspektive==
ein.
Der Roman ist im Imperfekt (der erzählerischen Vergangenheit) aus der Warte des „auktorialen Erzählers“ (also des allwissenden Erzählers, der über seine Charaktere in der dritten Person schreibt – zum Beispiel: er sagte, sie ging, sie warfen).
Viele Dialoge lassen das Buch schnell und zügig lesen.
==Nette Lektüre für eine Zugfahrt – oder: Meine Erfahrungen/Gedanken beim Lesen==
Am 12.06. fuhren mein Mann und ich mit dem Zug zum Bodensee – meine „kleine“ Schwester heiratete. Auf der Suche nach passender, kurzweiliger Lektüre für beinahe vier Stunden Hin- und vier Stunden Rückfahrt stieß ich auf das Buch „Melodie eines Sommers“ von Ann Brandt, das ich schon einige Jahre besitze und das bis dato ungelesen in einem Bücherregal lag. Nach kurzem „Reinlesen“ entschied ich: Das Buch wird als Reiselektüre eingepackt.
Das war eine gute Entscheidung – denn bei diesem Buch brauchte ich keine lange Einlesezeit, ich war sofort drin im Geschehen. Das Buch besteht aus drei Teilen. Der erste Teil spielt in der „Jetzt“-Zeit, ich denke, Ende der 1990er-Jahre (wenn man beachtet, dass das Buch 2001 veröffentlicht wurde). Avery, die Hauptperson ist sympathisch, eine Umweltschützerin, die – nachdem ein ihr befreundeter Indianer stirbt und ihr Mann Ken vergessen hat, sie darüber zu unterrichten – merkt, dass ihre Ehe mit Ken ein Fehler war. Außerdem fährt sie, als sie mit ihrem Auto einem Reh auf einer Landstraße ausweichen will, in einen Fluss, ertrinkt beinahe – wird aber dann gerettet.
Erinnerungen von früher blitzen plötzlich in ihren Gedanken auf – Geschehnisse, die sie verdrängt hatte – und ich fragte mich beim Lesen: Warum hatte sie die Ereignisse verdrängt? Das wird klar, als das zweite Buch anfängt. Hier gibt es Rückblenden auf einen Sommer – einem Sommer in Averys Jugend, der nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Jugendfreunde Sylva und Mars veränderte. Mars, das war Averys Jugendliebe, und man erfährt er, warum er und Avery sich damals trennten. Wobei mir die ersten beiden Kapitel dieses zweiten Teils zu lang geraten sind – zu viel wird da „geschwafelt“ und die Kapitel werden unnötig in die Länge gezogen…
Das passiert an einigen anderen Stellen im Buch auch – sie sind zu langatmig. Wenn ich das merke, werde ich beim Lesen ungeduldig. Jedoch dauern diese Abschweifungen nie zu lange an, die Autorin verliert nie ihren Faden. Und alle Fragen, die man sich beim Lesen stellte, werden aufgelöst.
Was mich am Lesen hielt, war, dass die Geschehnisse in dem Buch mich interessierten, ich wollte wissen, was Avery nach der Trennung von ihrem Mann unternimmt und ob ihre Reise in ihren Heimatort, in dem sie Mars und Sylva, zu denen sie lange Jahre keinen Kontakt hatte, wieder trifft, Erfolg hat. Das Buch hatte ich schnell gelesen – auch dank der vielen Dialoge -, die 350 Seiten waren unterhaltsame Lektüre während einer Zugfahrt.
Ein weiterer Vorteil des Buches ist, dass man es jederzeit unterbrechen kann – und nach einer Unterbrechung beim Weiterlesen wieder schnell „drin“ ist im Geschehen.
==Mein Fazit:==
Ein netter Sommer-Roman für Frauen, der sich schnell lesen lässt und auch Tiefgang hat. Einen Stern ziehe ich ab wegen einiger Stellen, die mir zu langatmig sind.
P.S.: Diese Rezension habe ich 2010 bereits bei der Verbraucherplattform Ciao.de veröffentlicht.