Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die folgende Rezension erschien 2011 bei Ciao.de. Leider existiert Ciao.de nicht mehr, aber nun soll die Rezension auf diesem Blog hier erscheinen.
Folgendes Buch habe ich im Ende Mai 2011 im Mallorca-Urlaub angefangen zu lesen und innerhalb weniger Tage beendet.
Ein einziger Blick
Autorin: Michelle Richmond
Verlag: Diana-Verlag
Seitenzahl: 511 Seiten
Erscheinungsdatum in Deutschland: 1. Juli 2008
ISBN-Nummer: 978-3453352490
Das Buch ist als Taschenbuchausgabe zu 8,95 Euro im Buchhandel erhältlich. Mir liegt eine Sonderausgabe des Bertelsmann Buchclubs vor, die ich in einer Club-Filiale zum reduzierten Preis von 5 Euro erworben habe.
Über die Autorin
Michelle Richmond wuchs mit ihren drei Schwestern in Mobile im US-Bundesstaat Alabama auf. Bisher sind von ihr folgende Romane erschienen: „Ein einziger Blick“ (Taschenbuch), „Niemand, den du kennst“ (Taschenbuch) und „Das Bootshaus unten am Fluss“ (Hardcover).
Leseprobe
Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe kann ich nicht finden. Deswegen kann ich auch keinen Link dazu angeben.
Emma verschwindet – oder: Die Handlung
Abigail, genannt Abby, ist Fotografin und glücklich. Bald wird sie Jake heiraten. Seine 6-jährige Tochter Emma aus der Beziehung mit Lisbeth (die sich mit unbekanntem Ziel vor einigen Jahren aus dem Staub gemacht hat) mag Abby auch.
Doch dann verschwindet Emma. Plötzlich und spurlos. Sie weilte noch mit Abby an einem Strand in der Nähe von San Francisco (USA). Abby betrachtete nur für einen kurzen Moment eine Robbe, die im Sand lag – und dann war Emma auf einmal nicht mehr da. Unglaublich, ungeheuerlich. Abby sucht und sucht – aber Emma bleibt verschwunden. Sie sagt Jake Bescheid, und auch die Polizei macht sich auf die Suche nach Emma.
Ein zermürbender Nervenkrieg für Abby und Jake beginnt. Besonders Abby macht sich Vorwürfe und fragt sich unzählige Male: „Was wäre passiert, wenn ich nur dieses eine Mal nicht die Robbe betrachtet hätte – sondern Emma nicht eine Sekunde lang aus den Augen gelassen hätte?“ Und Jake macht sich Vorwürfe, dass es ein Fehler war, dass er an diesem einen Wochenende Emma alleine bei Abby ließ. Die Beziehung zwischen Abby und Jake droht zu zerbrechen – und von Hochzeit ist auf einmal keine Rede mehr.
Jake und sie streifen jeder für sich stundenlang durch Stadtteile San Franciscos. Stundenlang, ziellos. Sie wandern über Strände, betrachten und beobachten Passanten – beide auf der Suche nach Emma.
Doch von Emma fehlt jede Spur. Aber dann taucht plötzlich Lisbeth auf, Emmas leibliche Mutter. Im Fernsehen erklärt sie, sie sei erschrocken über Emmas Verschwinden. Und – nein – Emma sei nicht bei ihr.
Die Suche nach Emma geht weiter…
Weniger „psychische Selbstzerfleischung“ seitens Abby wären vorteilhaft für das Lesevergnügen gewesen – oder: meine Leseerfahrung
Ich hatte das Buch „Ein einziger Blick“ in den Urlaub im Mai 2011 mitgenommen und während des Rückflugs nach Deutschland begonnen zu lesen. Die Autorin hat eine gute, mitreißende Schreibe – und auch die Hauptperson Abby, die die Geschichte aus der Ich-Perspektive in der Gegenwart erzählt, ist mir sehr sympathisch.
Die Autorin führt, nach Emmas Verschwinden, Abby in tiefe seelische Abgründe, lässt Abby vor Selbstkritik und Vorwürfen fast zerbrechen. Das zieht sich über Seiten hin – während derer Abby und die Polizei nach Emma suchen. Bewundert habe ich an Abby ihre Hartnäckigkeit – die Hartnäckigkeit, mit der sie glaubte, dass Emma noch am Leben sei und mit der sie versuchte, Hilfe von andern Menschen zu finden. Beispielsweise von einer Gruppe von Leuten, die selbst Kinder haben, die verschwunden sind und versuchen, anderen Betroffenen Beistand zu leisten.
Die Hartnäckigkeit und den Eifer Abbys bei der Suche nach Emma bewundere ich – jedoch werden mir die Selbstvorwürfe irgendwann zuviel- zumal sie auch die Handlung oft ins Stocken bringen und das Buch nur unnötig in die Länge ziehen. Das stört mich als Leserin gewaltig, so dass ich immer wieder einige Seiten des Buches überfliege, um nicht gänzlich die Lust am Lesen zu verlieren.
Gegen Schluss des Buches schließlich tut sich „etwas“ – das Rätsel um den Verbleib von Emma wird aufgelöst, und auf einmal wird auch für mich die Lektüre wieder spannender und interessanter. Der Schluss ist für mich völlig unerwartet – aber nachvollziehbar.
Mein Fazit
Der Roman „Ein einziger Blick“ behandelt ein wichtiges Thema – nämlich dass Kinder verschwinden und oftmals lange Zeit vermisst bleiben. Die Hauptfiguren des Romans sind sympathisch.
Jedoch ist das Buch an vielen Stellen zu langatmig und fordert den Lesern viel Geduld ab.
Ich vergebe drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung für Leute, für die das Thema des Buches interessant ist und die sich vor Langatmigkeit nicht scheuen.
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