(Rezi von Adelheid) Jane Harper: Ins Dunkel

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

gerade habe ich den Thriller „Ins Dunkel“ von Jane Harper gelesen. Das Buch ist gerade im Juli 2018 erschienen, und zwar im Rowohlt-Verlag. Es ist als Paperback-Ausgabe erschienen und kostet im deutschen Buchhandel 14,99 Euro.

Wie ich das Buch fand, liest man jetzt.

 

Die Handlung:

Die fünf Frauen Alice, Jill, Lauren, Beth und Bree sind Arbeitskolleginnen. Anlässlich einer Teambuilding-Maßnahme sollen sie einige Tage im australischen Dschungel eine Wanderung machen. Sie haben nur Kompass und Landkarte bei sich und pirschen von Camp zu Camp. In jedem der Camps gibt es Lebensmittel, die eine warme Mahlzeit versprechen, sowie ein Nachtlager.

Allerdings gibt es Konflikte zwischen den Frauen. Immer wieder kommen Spannungen auf. Spannungen gibt es auch zwischen Beth und Bree, die Zwillingsschwestern sind.

Einmal verirren sich die Frauen, dann verlieren sie einen wichtigen Gegenstand, den sie benötigen, um ihre Lebensmittel warm zubereiten zu können.

Und auf einmal ist Alice verschwunden. Die vier anderen Frauen kommen verspätet am vereinbarten Treffpunkt an. Wo Alice ist, wissen sie nicht. Die Ermittler Aaron Falk und Carmen suchen nach ihr. Hat sie sich verirrt – oder ist sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen?

 

Meine Meinung:

Das Buch hat mich interessiert, nicht nur weil ich selbst schon Australien besucht habe, sondern weil die Leseprobe total spannend war. Als Leserin wollte ich unbedingt wissen, was mit Alice passiert ist. Sie wirkt selbstbewusst, anfangs nicht unsympathisch – aber sie versucht, wie sich im Laufe der Wanderung zeigt, oft ihren Willen durchzusetzen.

Als Leser verfolgt man mit Spannung die Wanderung der fünf Frauen und ihre Konflikte – und parallel dazu die Ermittlungen der Polizei. Sie fragen Personen, die Alice kennen. Nicht nur die vier Frauen, die mit ihr zusammen wanderten, sondern auch Arbeitskollegen und Alices Tochter Margot.

Die Spannung des Buches baut sich so nach und nach auf, je mehr man liest. Und man rätselt selbst als Leserin, was mit Alice passiert sein könnte. Die Auflösung kommt erst zum Schluss – und ist für mich total überraschend.

Ich vergebe fünf von fünf Sternen und empfehle das Buch weiter.

(Rezi von Adelheid) Hala Alyan: Häuser aus Sand

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Liebe Leserinnen und Leser,

vor einigen Wochen hatte ich Glück bei vorablesen.de. Ich gab einen Leseeindruck zu dem Buch „Häuser aus Sand“ ab und konnte es gewinnen. Eine Familiengeschichte über Menschen, die in Palästina leben, interessierte mich.

Ich habe das Buch gelesen. Ob es meine Erwartungen erfüllen konnte, liest man jetzt.

 

Kurze Informationen zu dem Buch „Häuser aus Sand“:

Verlag: Dumont

Seitenzahl: 396 Seiten

ISBN-Nummer: 978-3832198558

Erscheinungsdatum in Deutschland: 18. Juni 2018

Das Buch ist als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen und kostet im deutschen Buchhandel 24 Euro.

 

Über Hala Alyan:

Die Autorin Hala Alyan ist 1986 geboren. Sie ist eine palästinensisch-amerikanische Autorin, die auch Gedichte schreibt. Für ihre Gedichte hat sie schon Preise erhalten.

Weiterhin ist sie als Psychologin tätig. Sie ist verheiratet und lebt in New York.

„Häuser aus Sand“ ist ihr erster Roman, der auch in deutscher Sprache erscheint.

 

Leseprobe:

Leseproben dieses Buches sind mehrfach im Internet vorhanden. Beispielsweise auch auf vorablesen.de. Einfach nach dem Buch suchen und auf die Option „Leseprobe öffnen“ (rechts oben) klicken. Schon kann man einige Seiten des Buches kostenlos lesen.

 

Die Handlung:

Der Roman schildert das Leben einer Familie über mehrere Jahrzehnte, beginnend in den 1960er-Jahren. Sie wohnen zuerst in Nablus (Palästinensische Autonomiegebiete, Westjordanland, dann in Amman (Jordanien), in Kuwait und im Libanon.

Die Familiengeschichte beginnt mit Salma, die einst mit ihrem Mann Hassam und den drei Kindern Widad, Alia und Mustafa in Jaffa lebte.

Widad zieht dann mit ihrem Mann nach Kuwait  – und der Focus der Roman richtet sich auf Alia, ihren Mann Atef und die beiden Töchter Souad und Riham und deren Familien.

Mustafa, der Bruder von Widad und Alia und Freund von Alias Mann Atef, lebt in den Erinnerungen seiner Familie weiter. Er kam in einem Krieg ums Leben. Atef schreibt ihm immer wieder Briefe, die er sammelt und die von seinen Enkeln gefunden und gelesen werden. Die Briefe sind wichtig, denn sie geben einen Blick auf die Familienvergangenheit.

Lange scheint es, dass die Familie nirgendwo richtig sesshaft wird. In Palästina ist es nicht sicher, also ziehen sie nach Kuwait, dann nach Amman. Aber auch von dort müssen sie gehen.

 

Meine Meinung:

Das Schicksal dieser Familie rund um Salma, Alia, Souad und Riham ist mitreißend und poetisch verfasst. Es berührt mich. Ich lese, wie diese Familie immer wieder versucht, sesshaft zu werden. Sie fliehen aus Jaffa, sie ziehen weg aus Nablus, einige hoffen, eine neue Heimat zu finden in  Amman, andere ziehen nach Kuwait und versuchen dort ihr Glück. Eine Option ist auch, sich in Europa oder den USA niederzulassen – aber so richtig heimisch werden sie nirgendwo. Sie sind Getriebene, die zwar arabisch sprechen, aber dennoch in vielen arabisch-sprachigen Gegenden von der dortigen Bevölkerung nicht vollkommen akzeptiert werden.

Die Mitglieder der Familie sind sympathisch – und man möchte als Leser, dass es ihnen gut geht.  Man lernt als Leser viel über ihre Traditionen, über Feste und darüber, wie wichtig Familie und der Kontakt zur Familie ist.

Ihr Leben ist und war nicht sicher. Die Situation änderte sich im Laufe der Jahre im Westjordanland. Es gab Kriege. Leute wurden umgebracht, Leute mussten fliehen, Leute versuchten zu überleben.

Gerade diese fremde Kultur sowie Salma, Alia und ihre Familie wecken mein Leseinteresse. Ich tauche ein in einer Gesellschaft, in der die Menschen nicht in der Sicherheit leben, in der wir in Deutschland leben. Es erschreckt und fasziniert gleichzeitig zu lesen, wie es dieser Familie geht. Bewundernswert finde ich, dass sie versuchen, aus allem das Beste zu machen.

Bei der Lektüre des Buches merke ich auch, wie wenig ich bisher über das Westjordanland, Kuwait, Jordanien, den Libanon und die Leute dort wusste. Das Buch verschafft mir einen gewissen Einblick, wie manche Leute dort leben und was sie erlebt haben.

„Häuser aus Sand“ ist eine Geschichte über Liebe und Verlust und darüber, was es bedeutet, eine Heimat zu haben und heimatlos zu sein. Es ist eine Geschichte über Rastlosigkeit, aber auch darüber, wie wichtig Familie und Familienzusammenhalt sind.

Ich vergebe 5 Sterne und eine Lesempfehlung!

 

(Rezi von Adelheid) Kent Haruf: Lied der Weite

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Anfang des Jahres 2018 war ich äußerst glücklos bei vorablesen.de. Egal, welchen Leseeindruck ich hinterließ – es gab einfach keinen Gewinn für mich.

So hätte mich beispielsweise das Buch „Lied der Weite“ von Kent Haruf sehr interessiert. Kaufen wollte ich mir das Buch nicht selbst – es kostet 24 Euro, das war mir zu viel Geld.

Aber wozu gibt es Büchereien? Unsere Bücherei hier am Ort hat das Buch angeschafft und ich habe es mir zum Lesen ausgeliehen.

Meine Meinung dazu liest man jetzt.

 

Kurze Informationen zum Buch:

Verlag: Diogenes

Seitenzahl: 384

ISBN-Nummer: 978-3257070170

Erscheinungsdatum in Deutschland: 12. Januar 2018

Das Buch ist als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen und kostet im deutschen Buchhandel 24 Euro.

 

Über Kent Haruf:

Kent Haruf war ein US-amerikanischer Autor, geboren 1943 und gestorben 2014. Er hat sechs Romane geschrieben und erhielt einige Literaturpreise.

Seit dem Erfolg seines Romans „Unsere Seelen bei Nacht“, der schon verfilmt wurde, werden seine Romane so nach und nach wiederentdeckt und auch veröffentlicht.

 

Leseprobe:

Es gibt einige kostenlosen Leseproben dieses Buch im Internet. Beispielsweise bei Amazon.de. Einfach dort das Buch aufrufen und auf die Option „Blick ins Buch“ (direkt oberhalb des Buchcovers) klicken. Schon kann man einige Seiten kostenlos lesen.

 

Die Handlung:

Der Roman spielt in der fiktiven US-amerikanischen Kleinstadt Holt und erzählt von einigen Menschen, die dort wohnen, und ihrem Schicksal.

Da gibt es die Brüder Ike und Bobby. Ihr Vater Tom Guthrie ist Lehrer und versucht, sich so gut wie möglich um seine Jungs zu kümmern. Denn seiner Frau Ella wurde ihr Leben als Mutter und Ehefrau zu viel. Sie zieht weg von ihrem Mann und ihren Söhnen, zuerst in ein anderes Haus, schließlich nach Denver. Ike und Bobby sind sehr selbständig. Sie verdienen sich etwas Geld und schließen diverse Bekanntschaften.

Weiterhin erfährt der Leser von Victoria Roubideaux. Sie ist 17 Jahre, schwanger geworden nach einem Abenteuer mit Dwayne. Ihre Mutter wirft sie deswegen raus. Maggie Jones, eine Lehrerin, kümmert sich um Victoria und lässt sie bei sich wohnen. Doch Maggies Vater kommt mit dieser Tatsache nicht klar – und deswegen muss Maggie für Victoria eine andere Bleibe finden.

Tom Guthrie hat in der Schule Probleme mit dem Schüler Beckman und dessen Eltern. Sie finden, dass Tom Guthrie ihren Sohn ungerecht bewertet hat.

Die beiden Brüder McPherson haben eine Farm. Sie haben nie geheiratet, ihr Lebensinhalt sind ihre Rinder und die Landwirtschaft.

 

Meine Meinung:

Da ich „Unsere Seelen bei Nacht“ des Autors Kent Haruf schon sehr gut fand, wollte ich auch sein Buch „Lied der Weite“ lesen. Glücklicherweise hat unsere Bücherei im Ort es zum Ausleihen da und deswegen konnte ich es auch lesen.

Das Buch ist aus der Sicht des auktorialen Erzählers geschrieben (also keine Ich-Erzähler). Die Kapitel sind nur mit den Namen der Personen beschriftet, die eine Hauptrolle darin spielen.

Gibt es wörtliche Rede, so ist sie nicht mit Anführungsstrichen gekennzeichnet.

Am Anfang liest sich das Buch etwas schleppend, denn man lernt als Leser verschiedene Charaktere kennen, weiß aber nicht, wie diese miteinander zusammenhängen und warum über sie erzählt wird. Im Laufe der Lektüre wird das jedoch klar – und als Leser wird man vertraut mit Ike und Bobby, ihrem Vater Tom Guthrie, Victoria Roubideaux und den Brüdern McPherson. Dann liest sich auch das Buch schneller und leichter.

Ich nehme mal an, dass die Handlung des Romans in den 1950er- oder 1960er-Jahren spielt. Die Leute in Holt sind fixiert auf ihre Probleme, nur selten kommen sie aus diesem Ort heraus. Viele der Charaktere sind sympathisch, ihr Schicksal berührt und man will wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Deswegen liest man das Buch. Ich wollte beispielsweise wissen, wie es mit Victorias Schwangerschaft weitergeht und ob Ella sich noch einmal entschließt, zu ihrer Familie zurückzukehren.

Der Erzählton ist ruhig – man merkt aber schnell, welch große Probleme die Protagonisten haben. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und ich kann es mir gut vorstellen, dass es einmal zu den US-amerikanischen Klassikern zählen wird. Empfehlen kann ich das Buch allen Lesern, die sich für US-amerikanische Literatur interessieren, und auch Lesekreisen, die sich mit solcher Literatur befassen.

Ich vergebe 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

(Rezi von Adelheid) William Finnegan: Barbarentage

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

der Sommer kommt – und für viele auch der Sommerurlaub. Da passt es doch, eine Surferbiographie zu lesen!

Ich habe mich an das Werk

Barbarentage

von

William Finnegan

gewagt.  Wie mir das Buch gefallen hat, liest man jetzt.

 

Kurze Informationen zu dem Buch „Barbarentage“:

Erscheinungsdatum in Deutschland: 7. Mai 2018

Verlag: Suhrkamp

Seitenzahl: 576 Seiten

ISBN-Nummer: 978-3-518-46873-9

 

Über den Autor William Finnegan:

William Finnegan ist ein US-amerikanischer Autor, Jahrgang 1952.

Seit 1987 ist er als Journalist für den „New Yorker“ tätig. Er hat unter anderem auch schon als Kriegsreporter gearbeitet.

 

Die Handlung:

William Finnegan, genannt Bill, zieht mit seinen Eltern von Los Angeles im US-Staat Kalifornien nach Hawaii. Der Grund ist, dass sein Vater als Regisseur von Fernsehserien arbeitet.

Anfangs wird Bill immer wieder gemobbt – beispielsweise von einem Mitschüler, der ihm in der Schule Hiebe auf den Kopf gibt. Später ist Bill in einer anerkannten Clique – dann hören auch die Attacken gegen ihn auf.

Das Surfen bietet Bill eine Flucht vor dem Alltag. Er hat Ideale, denen er nacheifern möchte. Er lernt viel, macht Erfahrungen und perfektioniert seine Surftechnik. Für ihn übt das Meer eine Faszination aus – er wartet immer auf die „perfekte Welle“, so wie viele andere Surfer. Das Surfen gibt einen Kick und verleiht Selbstbewusstsein in den Schwierigkeiten des Alltags.

Dem Surfen bleibt Bill auch nach seiner Schulzeit treu. Er zieht an einige Plätze, an dem es ihm gefällt. Beispielsweise mit seiner Freundin Caryn, aber auch alleine. Er jobbt mal als Buchhändler, er studiert, er schreibt Berichte für Zeitschriften. Sein Ziel ist, immer genug Geld und Zeit zu haben für den Surfsport.

 

Leseprobe:

Leseproben dieses Buches sind mehrfach im Internet zu finden. Beispielsweise auch bei vorablesen.de. Einfach nach dem Buch suchen und dann auf das Feld „Leseprobe öffnen“ klicken. Schon kann man einige Seiten des Buches kostenlos lesen.

 

Meine Meinung:

Ein Buch, das einen Preis bekommen hat, fasziniert mich immer. So klang für mich die Tatsache, dass dieses Buch den „Pulitzer-Preis“ erhalten hat, verlockend. Ich wollte es lesen. Dabei habe ich keine Affinität zum Surfsport. Mich interessierte das Leben im Hawaii der 1960er-Jahre und wie der Autor seine Biographie erzählt.

Er ist ein Ich-Erzähler und erzählt alles aus der Vergangenheitsperspektive. Das ist nicht unüblich und macht mir auch nichts aus. Aufgelockert wird diese Biographie durch einige Schwarz-Weiß-Fotos aus dem Leben des Autors.

Informationen über die Länder und Gegenden, in denen sich der Autor befindet, bekommt man schon – mal mehr, mal weniger. Vorwiegend handelt das Buch von dem Leben des William Finnegan und seiner Liebe zum Surfsport.

Das ist nicht immer einfach zu lesen. Es gibt keine wörtliche Rede, sondern vorwiegend indirekte Rede – wenn es etwas zu bereden gibt. Indirekte Rede liest sich bekanntermaßen nicht so leicht wie direkte Rede.

Die größte Herausforderung ist der Wortschatz aus der „Surfersprache“. Einige Fachbegriffe zum Thema „Surfen“ sind ganz hinten im Buch in einem Glossar zusammengefasst. Jedoch längst nicht alle. So begegnen dem Leser beispielsweise auf Seite 143 in drei Sätzen die Wörter Set, Drop, Face, clean, Bottom Turn, down the line und Take-Off-Zone. Viele Wörter und Ausdrücke werden im Glossar oder auch im Text selbst erklärt, jedoch längst nicht alle. Beim Ausdruck „down the line“ sollte der Leser in seinen Englischkenntnissen kramen.

Das Nachschlagen der Fachbegriffe verlangsamt den Lesefluss – und man muss sich als Leser fragen, ob man jeden der Fachbegriffe nachschlägt oder am besten überliest. Ich habe es mal so, mal so gemacht – also manches nachgeschlagen, manches nicht, weil ich es selbst übersetzte.

Mein Fazit:

„Barbarentage“ von William Finnegan ist eine Biographie, in der das Surfen klar im Vordergrund steht. Der Autor reist zu verschiedenen Gegenden der Welt, er erzählt aus seinem Leben, erzählt von Freunden und Beziehungen – und überall ist das Surfen ein großes Hauptthema. Wie man richtig surft, wie man es perfektioniert, welche Surfbretter man verwendet und so weiter.

Die vielen Fachbegriffe aus der Surfersprache sind eine Herausforderung für die Leser. Einem Leser ohne Englischkenntnisse würde ich das Buch nicht empfehlen.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung für Leser mit Englischkenntnissen, die Sportlerbiographien mögen.