Vor einigen Tagen habe ich folgendes Buch zu Ende gelesen:
Suzannas Wünsche
Autorin: Stefanie Schmidt
Verlag: Papierfresserchens MTM-Verlag
ISBN-Nummer: 978-3-86196-160-4
Seitenzahl: 280
erschienen in Deutschland: 2012
Preis im deutschen Buchhandel: 11,90 Euro
Ich habe dieses Buch geschenkt bekommen. Es handelt sich um eine Paperback-Ausgabe mit einem glänzenden Umschlag.
Über die Autorin
Stefanie Schmidt ist Jahrgang 1974. Von Beruf ist sie chemisch-technische Assistentin.
Nach der Geburt ihrer beiden Kinder beschloss sie, sich vorwiegend dem Schreiben zu widmen. Ihr Buch „Suzannas Wünsche“ ist der erste Teil der so genannten „Anuber-Trilogie.
Die Autorin hat eine Homepage – nämlich diese: http://www.wer-sind-die-anuber.de
Über den Verlag
Der Papierfresserchens MTM-Verlag ist ein Zuschussverlag. Dieser Verlag macht Werbung, dass beispielsweise Schulen und Kindergärten bei ihm kostengünstig ihr eigenes Buch auf den Markt bringen können. Aber auch andere Personen, die Lust am Schreiben haben und ein Buch veröffentlichen wollen, will der Verlag als Kunden gewinnen.
Nähere Informationen über den Verlag gibt es hier:
http://www.papierfresserchen.de
Suzannas gefährliche Wünsche – oder: die Handlung
Suzanna Falk ist 17 Jahre alt. Sie lebt mit ihrem Bruder Mike und ihrem Vater im US-Bundesstaat New Hampshire, und zwar in dem kleinen Ort Woodswille. Die Mutter war eine berühmte Konzertpianistin und ist an Krebs gestorben.
Suzanna ist ein ganz normaler Teenager. Sie fährt mit dem Bus zur Schule und hat Freunde. Nicolas ist ihr engster Freund und Vertrauter. Aber ihr Herz gehört Chris, einem Schulkameraden, in dessen Gegenwart sie immer gut aussehen will.
Weiterhin lernen die Leser noch Laura kennen, eine Freundin, die sich sehr gut mit Themen, die Teenager interessieren, auskennt. Beispielsweise mit Antworten auf Fragen, wie „Was ziehe ich zu welchem Anlass an?“
An ihrem 17. Geburtstag bemerkt Suzanna, dass sie eine ungewöhnliche und seltene Gabe besitzt. Alles, was sie sich wünscht, geht in Erfüllung. Zuerst beschert die Wunscherfüllung Suzanna Spaß und Schadenfreude. Denn Anna, eine Schulkameradin, die Suzanna stets ärgert, stolpert über einige Treppenstufen – nachdem sie sich über Suzanna lustig gemacht hat. Irgendwann aber wird diese Wunscherfüllung doch gefährlicher. Suzanna wünscht – aus einem Impuls heraus – einen ihrer Lehrer zum Teufel. Dieser Lehrer verschwindet. Und Anna, die vorher erwähnte Schulkameradin, muss im Krankenhaus behandelt werden.
Granny Maya, die Großmutter mütterlicherseits, schenkt Suzanna zum Geburtstag ein geheimnisvolles Buch. Geheimnisvoll deshalb, weil man dessen Schrift nicht entziffern kann. Ein Erbstück ist das Buch – es wird von Generation zu Generation weitergereicht.Suzanna will wissen, was es mit diesem Buch auf sich hat und beginnt, Nachforschungen anzustellen.
Je mehr Suzanna versucht, das Geheimnis des Buches zu ergründen, desto mehr geraten sie und alle, die ihr dabei helfen, in Gefahr…
Noch einige Angaben der Autorin zu ihrem Buch (Quelle: Homepage)
„Suzannas Wünsche‘ ist der Auftakt zur dreiteiligen Jugendbuchreihe ‚Die Anuber-Trilogie‘. Ansprechende Charaktere, ein hohes Erzähltempo und spannende Wendungen sind der Kern der Geschichte, in der die Coming-of-Age-Thematik mit einem Hauch Fantasy und Mystery kombiniert wird.“
Kann die Autorin diese Versprechen bei mir als Leserin erfüllen?
Leseprobe
Eine von der Autorin und dem Verlag genehmigte Leseprobe findet man direkt auf der Homepage der Autorin:
Klicke, um auf Leseprobe_SuzannasWuensche_unlektoriert.pdf zuzugreifen
Meine Leseerfahrung/Meinung
Das Buch ist ein Jugendbuch – geeignet für Leserinnen und Leserinnen ab 12 Jahren. Ich lese gerne auch Jugendbücher und manche davon haben mich schon sehr gut unterhalten (ich denke hier zum Beispiel an Bücher aus der „Harry-Potter-Reihe“).
Erzählperspektive und Schriftgröße
Das Buch ist aus der Sicht des auktorialen Erzählers (also kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit geschrieben. Es gibt viele Dialoge und kurze Kapitel. Das finde ich praktisch, denn hier konnte ich Lesepausen einlegen und kam immer wieder gut hinein in die Handlung.
Der Stil ist einfach. Also keine Schachtelsätze, das Buch ist also „jugendgerecht“ geschrieben. Ab und zu wird Jugendsprache (z.B. Kotzbrocken, Glotze) verwendet, wobei das Buch nie ordinär wirkt.
Die Schriftgröße finde ich sehr angenehm zu lesen. Die Schrift ist groß, aber nicht zu groß. Ich benötigte also keine Lesebrille.
Rechtschreibfehler
Bei einigen Büchern, die ich schon las und die aus Zuschussverlagen stammen, fielen mir oft Rechtschreibfehler auf.
Beim Buch „Suzannas Wünsche“ gibt es Rechtschreibfehler, aber zum Glück halten sie sich in Grenzen. Stefanie Schmidt hatte also ein gutes Lektorat im „Papierfresserchens MTM-Verlag“, aber kein sehr gutes.
Zu erwähnen wäre beispielsweise ein Rechtschreibfehler auf Seite 29. In einem Satz steht „zum DVD gucken“. Das ist falsch. Es muss „zum DVD-Gucken“ heißen.
Ein ähnlich gearteter Rechtschreibfehler befindet sich auf Seite 248. Dort ist von einem „Swimming Pool“ die Rede. Ich weiß, dass das Wort „swimmingpool“ aus dem Englischen kommt und selbst da wird es zusammen geschrieben. Deswegen frage ich mich, wie man auf den Gedanken kommen kann, das Wort auseinanderzuschreiben. Es darf „Swimmingpool“ und auch „Swimming-Pool“ geschrieben werden – andere Schreibweisen sind falsch.
Es fällt mir sehr oft auf, dass Menschen mit der korrekten Schreibweise zusammengesetzter Wörter Probleme haben. Und dann muss ich immer sagen: „Leute, das lernt man doch in der Grundschule! Habt ihr etwa im Deutschunterricht nicht aufgepasst?“
Handlung und Spannung
Die ersten Kapitel des Buches fand ich angenehm zu lesen, locker und leicht. Im Laufe des Buches nervte mich jedoch die spannungsarme Handlung immer mehr. Die Hauptfiguren blieben für mich blutleer und emotionslos. Es gibt beispielsweise eine Szene in dem Buch, in der Suzanna einen Lottogewinn macht. Meiner Ansicht nach freut sie sich zu wenig darüber. Dieses Ereignis wird also sehr freudlos abgehandelt. Für mich wäre ein Lottogewinn außerordentlich spektakulär – ich wäre überwältigt, würde herumspringen, würde mir lange ausmalen, was ich mit so viel Geld machen könnte.
Nichts von alldem finde ich in dem Buch. Der Lottogewinn wird in dem Buch so emotionslos abgehandelt wie beispielsweise das Abendessen vor Suzannas Geburtstagsfeier und der Moment, als Suzannas Großmutter „Granny Maya“ mütterlicherseits Suzanna das geheimnisvolle Buch übergibt.
Die Vorbereitungen zu dem Abendessen und Suzannas Geburtstagsfeier werden darüber hinaus sehr ausführlich beschrieben. So ausführlich will ich das eigentlich gar nicht lesen. Solche ausführlichen Szenen sind einige Male in dem Buch enthalten. So wird detailliert in einem ganzen Absatz geschildert, wie sich Suzanna und Laura vor der Geburtstagsparty umziehen. Andere Schriftsteller schaffen es, solche Vorgänge in einem oder zwei Sätzen abzuhandeln, was ich völlig ausreichend finde.
Der Schluss ist in mancher Hinsicht unvorhergesehen (was ein Vorteil ist), andererseits werden manche Vorgänge offen gelassen. Das finde ich nicht schlimm, denn hier sollen die Leser auf die Fortsetzung – das zweite Buch aus dieser Anuber-Reihe – eingestimmt werden. Dieses zweite Buch werde ich allerdings nicht lesen.
Mein Fazit
Das Buch „Suzannas Wünsche“ ist ein Buch für Jugendliche und Erwachsene um eine 17-Jährige, die versucht, das Geheimnis um ein antiquarisches Buch zu lüften. Wer ein Fan von Fantasy, Liebe und Zeitreisen ist, könnte dieses Buch gut finden.
Mich hat die Spannungsarmut in dem Buch arg gestört. Auch konnte ich kein Verhältnis zu den Hauptprotagonisten aufbauen. Suzanna, Nicolas und all die anderen Personen blieben mir während der ganzen Lektüre fremd – als beobachte ich sie aus einer Distanz. Meiner Meinung nach hätte das Buch emotionaler geschrieben werden können.
Ich habe lange überlegt, wie viele Sterne ich dem Buch geben soll. Zwei oder drei? Ich habe mich für drei von fünf Sternen entschlossen und bleibe bei einer Weiterempfehlung dieses Buches unentschlossen.
P.S: Ich habe vor, diese Rezension noch auf anderen Portalen zu veröffentlichen.