(Rezi von Adelheid) Rhys Bowen: Mord ohne Ende

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

vor einigen Wochen habe ich einen gemütlichen Krimi aus Wales gelesen. Es ist ein guter Buchtipp für Leute, die keine blutigen Krimis mögen.

Das Buch heißt „Mord ohne Ende“ von Rhys Bowen.

Kurze Informationen zu Rhys Bowen „Mord ohne Ende“:

Verlag: dp Digital Publishers

Das E-Book hat 305 Seiten.

Es erschien in Deutschland am 31. Oktober 2019.

Über die Autorin Rhys Bowen:

Rhys Bowen wurde in Bath, England, geboren, studierte an der London University, heiratete in eine Familie mit historischen königlichen Verbindungen und verbringt nun ihre Zeit im Norden von Californien und Arizona. Zunächst schrieb sie Kinderbücher, doch auf einer Reise in ihre malerische walisische Heimat fand sie die Inspiration für ihre Constable-Evans-Krimis. Diese Kriminalgeschichten sind mittlerweile Kult und wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

Leseprobe:

Kostenlose Leseproben gibt es mehrfach im Internet. Beispielsweise beim Internet-Händler Amazon.de. Einfach auf die Option „Blick ins Buch“ tippen – schon kann man einige Seiten des Buches lesen.

Worum geht es in dem Buch?

Der Krimi spielt in Llanfair, einem Dorf in Wales (Großbritannien). Die Leute dort genießen das Leben, sind aber auch sehr kritisch – besonders, als Menschen aus Pakistan einen leerstehenden Laden übernehmen. Azeem Khan, seine Tochter Jamila und sein Sohn Rachid wollen dort einen Gemischtwarenladen betreiben.

Einige Dorfbewohner stehen den Neuankömmlingen erwartungsfroh gegenüber und akzeptieren sie in der Dorfgemeinschaft. Andere wollen keine Pakistanis im Dorf haben.

Mitten in dieses Dorfleben platzt die Nachricht, dass Professor Martin Rogers in seinem Haus in der Küche erschossen wurde. Er war kinderlos. Er wurde erschossen, als seine Frau gerade mit dem Hund Gassi ging. Irgendwer schoss durch das offen stehende Küchenfenster.

Die Polizei unter der Leitung von Bragg beginnt mit den Ermittlungen. Die Ehefrau ist verdächtig, aber auch diverse Kollegen und Studenten der Universität, in der Martin Rogers tätig war. Sie alle hatten es nicht immer leicht mit Martin.

Der leitende Ermittler bei der Polizei ist Bragg, der den Polizisten, die unter ihm arbeiten, immer wieder zeigen muss, wer eigentlich das Sagen hat. Er nämlich. Evans, ein Ermittler, der bereits schon einige Fälle lösen konnten, darf ohne Braggs Erlaubnis niemanden befragen. Er soll Notizen machen und Botengänge erledigen. Auch Wingate hat nicht viele Kompetenzen.

Meine Meinung:

Der Krimi hat viele Dialoge und liest sich locker. Er ist aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) verfasst.

Für Leute, die keine brutalen Krimis mögen und Krimis mit Lokalcolorit mögen, ist dieser Krimi genau richtig. Die Befragungen der Verdächtigen und diverse andere Ereignisse, die sich in Llanfair ereignen, sind oft sehr ausführlich.

Gut ist auch, dass der Krimi nicht vorhersehbar ist. Der Leser tappt, was die Auflösung des Falles anbelangt, ziemlich im Dunkeln. Ich konnte mir lange keinen Reim darauf machen, wer die Täterin oder der Täter sein konnte.

Manche Stellen waren mir zu ausführlich, aber ich habe den Krimi gerne gelesen. Ich vergebe vier von fünf Sternen und empfehle den Krimi weiter.

Schreibfehler:

Einen Rechtschreibfehler fand ich auf Seite 21: Hier heißt es: „Ich meine, es hatte keinen Zweck, kein Schwein zu Essen.“ Es muss „Ich meine, es hatte keinen Zweck, kein Schwein zu essen.“

Es gibt noch weitere Schreibfehler in diesem Buch – aber ich kann den Zettel nicht mehr finden, auf die ich sie notiert habe.

(Rezi von Adelheid) David Nicholls: Sweet Sorrow

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

da ich das Buch „Zwei an einem Tag“ von David Nicholls überaus gelungen fand, wollte ich sein neuestes Werk natürlich auch lesen. Wie es mir gefallen hat, liest man jetzt.

Informationen zu dem Buch „Sweet Sorrow“ von David Nicholls:

Erscheinungsdatum in Deutschland: 27. Dezember 2019

ISBN-Nummer: 978-3550200571

Verlag: Ullstein

Seitenzahl: 512 Seiten

Über den Autor David Nicholls:

David Nicholls ist ein britischer Autor, geboren 1966 in der englischen Grafschaft Hampshire. Er hat in Bristol Englische Literatur und Schauspiel studiert. Anschließend war er immer wieder als Schauspieler tätig, ihm gelang jedoch nie der große Durchbruch in diesem Beruf.

Nachdem er einige Arbeiten für BBC-Radio erledigt hatte, war er als Drehbuchschreiber tätig und hatte damit Erfolg. Für die britische Kultserie „Cold Feet“ schrieb er die Drehbücher.

2005 wurde sein erster Roman „Keine weiteren Fragen“ veröffentlicht. Weitere Romane folgten, beispielsweise der Bestseller „Zwei an einem Tag“, der auch verfilmt wurde.

Der Autor lebt heute in London.

Worum geht es in diesem Buch?

Charlie Lewis ist 16 Jahre alt. Seine Schulabschlussprüfung hat er nicht bestanden.

Er trifft sich mit Freunden, sie gehen in ein Pub, sie spielen Schlagball. Und sie gehen auf Partys, wo sie Tabletten schlucken, die sie „high“ machen. Und so weiter.

Charlies Familie ist zerrüttet. Die Eltern leben getrennt, und Charlie lebt bei seinem Vater, der an Depressionen leidet. Lieber würde er bei seiner Mutter und seiner Schwester leben. Sie leben bei dem neuen Partner der Mutter und dessen Zwillingen.

Charlie lernt Fran Fisher kennen, in die er sich verliebt. Um bei ihr landen zu können, wird er Mitglied in der Theatergruppe, in der auch Fran ist. Und genau wie sie soll er in dem Stück „Romeo und Julia“ mitspielen.

Es geht um Charlies Erlebnisse mit Fran – um ihre Liebe zueinander, die erste Liebe für ihn.

Leseprobe:

Vom Verlag genehmigte Leseproben gibt es einige im Internat – beispielsweise bei vorablesen.de. Einfach das Buch aufrufen und auf die Option „Leseprobe öffnen“ klicken. Schon ist es möglich, einige Seiten des Buches kostenlos lesen zu können.

Meine Meinung zu diesem Buch:

Der Roman ist aus der Ich-Perspektive in der Vergangenheit geschrieben. Beim Lesen erfahre ich viel über einen Heranwachsenden und seine Probleme. Charlie ist sympathisch. Dass er durch seine Abschlussprüfung gefallen ist, scheint ihn nicht zu berühren. Nebenher arbeitet er in einer Tankstelle, um ein bisschen Geld zu verdienen.

Ich habe das Buch gelesen, um zu erfahren, wie es mit Charlie und Fran und mit Charlie und seiner Familie weitergeht. Dass Fran und Charlie nicht für immer zusammenkommen, merkt man ziemlich bald, denn Charlie macht immer wieder entsprechende Andeutungen.

In dem Buch gibt es wunderschön geschriebene Kapitel, die ich gerne gelesen habe. Beispielsweise die Passagen darüber, als Charlies Vater der Inhaber mehrerer Schallplattenläden war.

Dann gibt es langatmige Kapitel, in denen es beispielsweise um das Theaterstück „Romeo und Julia“ geht. Da geht es lang und breit darum, wie man einige Textpassagen richtig deklamiert. Solche Kapitel habe ich schneller gelesen, weil sie mich nicht begeistern konnten.

Deshalb zieht sich der Roman zeitweise in die Länge – was auch mein Lesevergnügen immer wieder trübte.

Mein Fazit:

„Sweet Sorrow“ ist ein Roman über einen 16-Jährigen, der seine erste Liebe trifft und versucht, sie zu beeindrucken.

Teilweise gibt es langatmige Kapitel in dem Buch, dann wieder interessante Stellen. Langatmig mit literarischen Höhepunkten – so lautet meine kurze Quintessenz der Lektüre.

Ich vergebe drei von fünf Sternen.

(Rezi von Adelheid) Lara Prescott: Alles, was wir sind

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

vor einigen Wochen schon habe ich folgendes Buch zu Ende gelesen:

„Alles, was wir sind“ von Lara Prescott.

Was ich davon halte, liest man jetzt.

Kurze Informationen zu diesem Buch:

Erscheinungsdatum in Deutschland: 8. November 2019

ISBN-Nummer: 978-3352009358

Verlag: Rütten und Loening

Seitenzahl: 475 Seiten

Über die Autorin Lara Prescott:

Lara Prescott ist eine US-amerikanische Autorin, die 1981 in Pennsylvania geboren wurde. Sie studierte als Stipendiatin am Michener Center for Writers. Ihre Geschichten erschienen in literarischen Zeitschriften und wurden mehrfach ausgezeichnet.

„Alles, was wir sind“ ist ihr erster Roman, für den sie jahrelang in Russland, Europa und den Archiven der CIA recherchierte.

Die Autorin lebt in Austin, Texas (USA).

Worum geht es in dem Buch?

Boris Pasternak ist Russe und hat sein Buch „Doktor Schiwago“ geschrieben – ein Buch, mit dem die sowjetische Regierung nicht einverstanden ist, da hier die Oktoberrevolution vorkommt. Die russische Regierung möchte eine Veröffentlichung des Buches unbedingt verhindern. Sie macht nicht nur Pasternak das Leben schwer, sondern auch seiner Geliebten Olga.

Doch auch die USA ist an dem Buch interessiert. Es gibt zwei Frauen – Irina und Sally -, die dafür tätig sein sollen.

Irina, eine Russin, ist nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrer Mutter in die USA eingewandert. Sie sind arm – und so bewirbt sich Irina als Stenotypistin in einem Schreibpool, deren Mitarbeiterinnen Briefe, Unterlagen und anderes für die Regierung schreiben. Irina kann nicht schnell tippen – aber wegen ihres Vaters ist sie dennoch interessant für die US-Regierung. Sie soll nicht nur tippen, sie soll auch als Agentin arbeiten.

Zur Seite gestellt wird ihr Sally, die sich mit ihr anfreundet und sie zur Agentin ausbilden soll.

Es gelingt einem Italiener, Boris Pasternak zu treffen und sein Manuskript von „Doktor Schiwago“ aus der Sowjetunion zu bringen. „Doktor Schiwago“ wird zuerst in italienischer Sprache veröffentlicht und tritt seinen Siegeszug in die Welt an. Das Ziel ist, dass das Buch auch in der Sowjetunion gelesen wird.

Leseprobe:

Vom Verlag genehmigte Leseproben sind mehrfach im Internet vorhanden. Beispielsweise unter vorablesen.de. Einfach das Buch aufrufen und die Option „Leseprobe öffnen“ anklicken. Schon ist es möglich, einige Seiten des Buches kostenlos zu lesen.

Meine Meinung zu diesem Buch:

Nachdem ich die Leseprobe zu dem Buch gelesen hatte, erwartete ich eine spannende Geschichte über die Entstehung des Buches „Doktor Schiwago“, seinen Autor Boris Pasternak und dessen Umfeld. Jedoch ist Boris Pasternak eher eine Randfigur – der Fokus des Romans liegt auf Irina und Sally. Sie freunden sich an, Sally ist lesbisch – und Irina verlobt sich mit Teddy, einen Amerikaner, den sie auf der Arbeit kennen gelernt hat.

Hier gibt es oft einige Längen in der Handlung – erst zum Schluss wird das Buch richtig spannend.

Die Handlung des Romans wird abwechselnd aus der Perspektive des Westens – also vorwiegend den USA – und der Perspektive der Sowjetunion – also des Ostens – gezeigt.

Weiterhin wird der Roman aus der Ich-Perspektive einiger Personen – vorwiegend Irina und Sally – erzählt, und als Leserin musste ich am Anfang eines Kapitels oft überlegen, wer der beiden gerade erzählt. Clever finde ich die Kapitel in der Wir-Perspektive – hier erzählen die Stenotypistinnen. Sie erzählen von ihrer Arbeit und dem Zusammenhalt untereinander.

Mein Fazit:

„Alles, was wir sind“ ist ein Buch, das sich oft um die Freundschaft zweier Frauen dreht. Aber auch ein Buch, das zeigt, dass ein Roman – nämlich „Doktor Schiwago“ – hochinteressant werden kann für zwei Supermächte.

Es ist ein interessantes Buch – aber es könnte spannender sein.

Ich vergebe vier Sterne und empfehle das Buch weiter.

(Rezi von Adelheid) Alexander Oetker: Winteraustern

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

vor einigen Wochen habe ich einen guten Krimi gelesen. Gut deswegen, weil er nicht blutig ist, spannend ist – und gut geschrieben. Es ist für mich ein solider Krimi mit Frankreich-Atmosphäre.

Das Buch heißt „Winteraustern“ und wurde verfasst vom deutschen Schriftsteller Alexander Oetker.

Kurze Informationen zu dem Buch „Winteraustern“:

Verlag: Hoffmann und Campe

Erscheinungsdatum in Deutschland: 4. November 2019

ISBN-Nummer: 978-3455000788

Seitenzahl: 420 Seiten

Über den Autor Alexander Oetker:

Alexander Oetker ist ein deutscher Autor, Jahrgang 1982, der jahrelang als Frankreich-Korrespondent für diverse Fernsehsender arbeitete. Er lebt in Berlin, kennt sich aber sehr gut aus in Frankreich.

„Winteraustern“ ist der dritte Band einer Krimireihe rund um den Kommissar Luc Verlain.

Worum geht es in dem Buch?

Als der französische Kommissar Luc Verlain kurz vor Weihnachten privat in einem Motorboot mit seinem totkranken Vater eine Ausflugsfahrt zu einem Austernbassin im Atlantik unternimmt, stoßen sie auf zwei leblose junge Männer, Austernzüchter. Weiterhin finden sie einen Austernzüchter, der niedergeschlagen wurde. Sie können ihn retten, damit er rechtzeitig in ärztliche Behandlung kommt. Für die beiden jungen Männer allerdings kommt jede Hilfe zu spät – sie wurden ermordet. Aber von wem? Vielleicht von Austerndieben? Oder von konkurrierenden Austernzüchtern?

Commissaire Luc Verlain und seine Kollegen ermitteln in viele Richtungen. Sie befragen die Familien der Toten, sie befragen andere Austernzüchter. Sie stoßen auf Familienprobleme. Außerdem wird ihnen klar, wie hart das Geschäft mit den Austern ist. Es gibt viel Konkurrenz, reiche Austernzüchter versuchen, ihre kleineren Konkurrenten „auszustechen“. Auch vor Austerndiebstahl machen manche Leute nicht Halt.

Neben den Ermittlungen ist Luc noch beschäftigt mit Anouk, seiner Freundin.  Sie arbeitet auch bei der Polizei und hat ein verlockendes Jobangebot bekommen. Dazu müsste sie aber nach Paris ziehen.

Leseprobe:

Es gibt mehrere vom Verlag genehmigte Leseproben im Internet. Beispielsweise bei vorablesen.de. Einfach auf dieser Seite nach dem Buch suchen und die Option „Leseprobe öffnen“ anklicken. Schon ist es möglich, einige Seiten dieses Krimis kostenlos zu lesen.

Meine Meinung:

Der aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) geschriebene Krimi hat mich positiv überrascht. Der Autor hat einen lebendigen Schreibstil – und so kann ich mir gut die ganze Atmosphäre bei den Austernzüchtern in Frankreich vorstellen. 

Die Hauptpersonen sind sympathisch, besonders der Ermittler Luc Verlain. Es gibt viele Dialoge, so bleibt das Buch kurzweilig und lässt sich gut lesen. Die französischen Wörter und Sätze, die ab und zu eingestreut werden, haben mich beim Lesen nicht gestört, weil ich Französisch spreche. Außerdem tragen sie zum Lokalkolorit des Krimis bei.

Beim Lesen habe ich mir überlegt, wer der Mörder sein könnte, der die beiden jungen Männer umgebracht hat. Es gibt Überlegungen der Ermittler – und auch eine „falsche Fährte“. Bis zum Schluss bleibt der Krimi unvorhersehbar. Für mich ist der Schluss eine Überraschung. Weiterhin gefällt mir, dass der Krimi unblutig ist – die Leichen werden also nicht in allen Details beschrieben.

Der Krimi ist der dritte Band einer Reihe rund um Kommissar Luc Verlain. Ohne die beiden ersten Bücher gelesen zu haben, kam ich mit der Lektüre von „Winteraustern“ gut klar. Vielleicht lese ich die ersten beiden Bände auch noch. Mein Interesse ist auf jeden Fall geweckt.

Fazit:

„Winteraustern“ ist ein kurzweiliger und unblutiger Krimi aus dem Milieu der Austernzüchter in Frankreich. Die Handlung ist interessant, die Atmosphäre gut beschrieben, die Hauptpersonen sind sympathisch.

Ich vergebe fünf von fünf Sternen und empfehle das Buch weiter.          

(Rezi von Adelheid) Daniela Zörner: Albtraumland

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

vor kurzem habe ich ein E-Book gelesen mit Geschichten und einem Gedicht, die aufrütteln wollen.

Der Titel dieses E-Books ist „Albtraumland“. Es ist am 22.09.2019 bei Amazon.de erschienen unter der ISBN-Nummer B07Y8V573F und hat 73 Seiten.

Über die Autorin Daniela Zörner:

Daniela Zörner ist eine deutsche Autorin, Jahrgang 1963. Sie arbeitete als Pressefotografin und Journalistin und lebt heute in Berlin.

Zu erreichen ist Daniala Zörner auf ihrer Homepage http://www.daniela-zoerner.de oder auf http://www.lovelybooks.de.

Worum geht es in dem Buch?

Die Autorin präsentiert Geschichten und ein Gedicht, die die Leser zum Nachdenken anregen sollen. Nicht nur das, diese Texte sollen aufrütteln. Gezeigt werden beispielsweise Personen und Tiere in Grenzsituationen – ausweglosen Situationen also. Situationen, die immer schlimmer werden können, wenn nicht irgendwoher Rettung kommt. So versucht in der Geschichte „Der Todesnarr“ ein alter Mann, den Tod herauszufordern. In „Harmonia“ ist von einem Land die Rede, in dem für Tiere Idealbedingungen herrschen. Eine Welt ohne Müll, in der Tiere harmonisch miteinander leben können. In „Requiem für Dornröschen“ werden Überlegungen darüber angestellt, wie es wäre, wenn Dornröschen heute leben und als Umweltschützerin agieren würde.

Aber es gibt auch Geschichten, die mit einem Augenzwinkern erzählt werden. Humorvoll, ironisch und teilweise übertrieben sind sie. In „Waldemar passt auf“ geht es um Herrn Ichbinich und seine Frau Helga. Sie besitzen einen Sprachcomputer, namens „Waldemar“. Eines Tages gibt es ein Stromproblem und Waldemar spielt verrückt. In „Die Zuckerprinzessin“ geht es um eine Prinzessin, die von Süßigkeiten nicht genug bekommen kann. Das wirkt sich auf ihre Zähne aus und auf ihre Figur. Deswegen ist es nicht leicht, einen Mann für sie zu finden.

Meine Meinung zu diesen Geschichten:

Der Erzählton der Geschichten hat mir gefallen, die Autorin hat eine klare Sprache und eine gute Wortwahl. Einige Geschichten fand ich stellenweise zu krass – aber vielleicht ist es gerade das, was einen Leser aufrütteln soll.

Ich habe beim Lesen auch oft Parallelen gezogen zu aktuellen Situationen. So ist die Geschichte „Der Todesnarr“ formuliert wie ein Märchen, zeigt aber für mich Parallelen auf zu einigen politischen Strömungen, die man heutzutage findet.

Am besten gefiel mir die Geschichte „Waldemar passt auf“ – weil sie herrlich ironisch und auch amüsant ist. Ebenso sehr gut gefällt mir „Wolfsland“. Diese wie eine Fabel erzählte Geschichte ist zwar krass und auch brutal – jedoch finde ich den Schluss unerwartet und interessant.

Mein Fazit:

Wer Geschichten lesen will, die aufrütteln und zum Nachdenken anregen, sollte zu „Albtraumland“ greifen.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

(Rezi von Adelheid) Jane Gardam: Bell und Harry

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das Buch „Bell und Harry“ von Jane Gardam konnte ich mir aus der Bücherei ausleihen. Wie ich es finde, liest man jetzt.

Kurze Informationen zu dem Buch „Bell und Harry“ von Jane Gardam:

Verlag: Hanser

Erscheinungsdatum in Deutschland: 13.05.2019

ISBN-Nummer: 978-3-446-26199-0

Seitenzahl: 192 Seiten

Das Buch ist als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag im Buchhandel in Deutschland erhältlich und kostet 20 Euro.

Über die Autorin Jane Gardam:

Die britische Autorin Jane Gardam wurde 1928 geboren. Sie hat mehrere Romane verfasst, von denen einige ausgezeichnet wurden. Auch in Deutschland erfreuen sich ihre Romane einer großen Lesergemeinde.

Leseprobe:

Kostenlose Leseproben gibt es mehrfach im Internet. Auch beim Internet-Händler Amazon.de. Einfach dort nach dem Buch suchen und die Option „Blick ins Buch“ anklicken. Schon kann man einige Seiten kostenlos lesen.

Worum geht es in dem Buch?

Die beiden Jungen Bell und Harry lernen sich während eines Sommers in Yorkshire (Großbritannien) kennen und verbringen ihre Freizeit miteinander und erleben so manche Abenteuer. Sie sehen, wie der Großvater die Disteln schneidet. Und sie reden über einen alten Bergstollen, der stillliegt und in dem nichts mehr abgebaut wird. Und über eine Frau, die angeblich als Gespenst herumirrt.

Plötzlich stecken Bell und Harry im Stollen fest, weil sie dort ein Geräusch gehört haben und in den Stollen gegangen sind. Sie brauchen Hilfe, um wieder herauszukommen.

Meine Meinung zu diesem Buch:

Das Buch ist mal aus der auktorialen Erzählperspektive verfasst, aber es gibt auch immer wieder einen Ich-Erzähler. Es gibt viele Dialoge.

Spannend wird das Buch nie. Es bleibt geruhsam – die Jungs erforschen die Landschaft, es gibt einen Schornsteinfeger, es werden Überlegungen angestellt über die Frau, die als Gespenst herumirrt und so weiter. Irgendwann nervt mich das beim Lesen, denn ich kann zu keiner der Figuren eine Beziehung aufbauen. Es bleibt für mich lange rätselhaft, worauf das Buch hinauswill.

Mein Fazit:

„Bell und Harry“ von Jane Gardam ist ein Buch, auf das ich mich gefreut hatte, das mich aber wenig begeistern konnte. Die Handlung plätschert dahin, das Buch ist nicht spannend, nicht einmal, als die Jungs im Stollen stecken und von alleine nicht mehr herauskommen. Ich vermisse auch einen „roten Faden“ – also einen durchgehenden Handlungsstrang.

Ich vergebe zwei von fünf Sternen und bin froh, dass ich das Buch nicht gekauft habe, sondern unsere Bücherei hier im Ort es zum Ausleihen da hatte.

(Rezi von Adelheid) Ulrich Alexander Boschwitz: Menschen neben dem Leben

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

vor kurzem habe ich ein Buch gelesen, bei dem mir sofort der Literaturkreis der Volkshochschule einfiel, den ich bis zum Sommer 2018 besucht habe. Da die Dozentin keine Zeit mehr hat, den Literaturkreis weiterzuführen und die Volkshochschule keinen Ersatz finden konnte, gibt es diesen Literaturkreis nicht mehr. Schade!

Wir haben uns dort immer um Bücher zu einem bestimmten Thema gekümmert – also diese Bücher gelesen und besprochen und deren Inhalt versucht zu interpretieren. Und eines dieser Themen war „Berlin“. Dort passt der Roman „Menschen neben dem Leben“ von Ulrich Alexander Boschwitz, über das ich hier schreibe, sehr gut hinein.

Allerdings war dieses Buch, als wir über Romane zum Thema „Berlin“ sprachen, noch nicht lieferbar.

Dieses Buch kam erst am 21. September 2019 auf den Markt. Aber nun der Reihe nach!

Kurze Informationen zu dem Buch „Menschen neben dem Leben“ von Ulrich Alexander Boschwitz:

Verlag: Klett-Cotta

Seitenzahl: 303 Seiten

ISBN-Nummer: 978-3608964097

Erscheinungsdatum in Deutschland: 21. September 2019

Das Buch ist als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen und kostet im Buchhandel in Deutschland 20 Euro.

Über den Autor Ulrich Alexander Boschwitz:

Ulrich Alexander Boschwitz wurde am 19. April 1915 in Berlin geboren. Er wanderte wegen seines jüdischen Hintergrunds im Jahre 1935 nach Skandinavien aus. Dort erschien der Roman „Menschen neben dem Leben“. Anschließend reiste er nach England. Eigentlich wollte er dort bleiben, wurde jedoch als „enemy alien“ verhaftet und nach Australien gebracht. Auf seiner Reise zurück nach England per Schiff wurde das Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert und sank. Boschwitz starb. Er war 27 Jahre alt.

Viele Jahre später wurden seine Bücher „Der Reisende“ und „Menschen neben dem Leben“ für den deutschen Buchmarkt entdeckt – und kommen jetzt auf den Markt.

Leseprobe:

Eine Leseprobe findet man beispielsweise bei vorablesen.de. Einfach nach dem Buchtitel suchen und die Option „Leseprobe öffnen“ anklicken. Schon ist es möglich, einige Seiten des Buches kostenlos zu lesen.



Menschen, die im Berlin der 1920er-Jahre um ihr Überleben kämpfen, und das Tag für Tag – oder: Worum geht es in dem Buch?


Im Berlin der 1920er-Jahre gibt es Menschen, die ein Geschäft und ein geregeltes Einkommen haben. Beispielsweise der Obst- und Gemüsehändler Walter Schreiber. Reich ist er aber nicht. Er ist verheiratet und hat Kinder, seine Frau ist krank.


Im Berlin der 1920er-Jahre gibt es aber auch arme Menschen, die versuchen, zu überleben. Beispielsweise der alte Emil Fundholz. Er ist seit 20 Jahren geschieden und lebt auf der Straße. Immer wenn er Geld hat, kauft er sich Essen, aber auch alkoholische Getränke. Aus einem Pflichtgefühl heraus kümmert er sich um „Tönnchen“, einen dicken Mann, der geistig behindert ist. Fundholz gibt ihm immer wieder Nahrung ab.

Irgendwann kann Fundholz einen feuchten Kellerraum als Übernachtungsmöglichkeit für sich und Tönnchen bei Walter Schreiber mieten.


Arm ist auch Grissmann. Er ist circa 30 Jahre alt und bekommt eine Arbeitslosenunterstützung. Durch Geschäfte – sowohl legale als auch illegale – versucht er, seine finanzielle Situation zu verbessern.
Sonnenberg ist durch eine Kriegsverletzung blind und ebenfalls arm. Er ist schlecht gelaunt, trinkt und schlägt seine Frau Elsi. Deswegen will sie ihn verlassen.


Frau Fliebusch verlor in der Wirtschaftskrise viel Geld, und ihr Verlobter Wilhelm ist im Ersten Weltkrieg gefallen. Das glaubt sie aber nicht und wandert mit zwei Koffern verbittert durch Berlin. Als sie hört, dass ein Mann, namens Wilhelm, im Lokal „Fröhlicher Waidmann“ sein soll, glaubt sie, ihren Verlobten wiederzufinden und macht sich auf in dieses Lokal.


Minchen Lindner ist eine junge Frau, die Glück gehabt hat. Sie lebt in einer Wohnung, die ihr von einem Firmenchef finanziert wird. Dort trifft sie ihn und andere ältere Männer, die sich einsam fühlen. Sie ist wohlhabend. Das weiß auch ihr Vater, der sie immer wieder um Geld anpumpt. Seit einem Gefängnisaufenthalt ist er arm geworden.



Ein erstaunliches Buch – oder: Meine Meinung zu diesem Buch:

Das Buch ist aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit verfasst. Von der Atmosphäre her erinnert es mich an Klassiker, wie „Menschen im Hotel“ von Vicki Baum und „Das Herz ist ein einsamer Jäger“ von Carson Mc Cullers.


Der Schreibstil gefällt mir, das Buch ist interessant. Es ist kein Pageturner – aber es ist faszinierend durch die verschiedenen – meistens tragischen – Charaktere und die Situationen, in die sie kommen. Als Leser will ich wissen, wie es mit ihnen weitergeht und ob sich ihre Lebenssituation ändern wird.


Fundholz beispielsweise finde ich bewundernswert – wie er durch die richtigen Taktiken an Nahrung kommt und dabei auch immer wieder Tönnchen mit versorgen kann. Tönnchen mag ich nicht immer, aber seine Vergangenheit weckt Mitleid. Grissmann ist listig, und es gibt Situationen, die ihm zu Geld verhelfen, beispielsweise, als er einen älteren Mann erpressen kann.


Es gefällt mir auch, dass in manchen Kapiteln einige Überlegungen des Autors zu damals aktuellen Themen genannt werden. Beispielsweise seine Ängste über Maschinen, die menschliche Arbeitskräfte ersetzen.


Einige dieser „Menschen neben dem Leben“ in diesem Roman treffen sich, kennen sich, unterhalten sich. Und einige von ihnen wollen das Lokal „Fröhlicher Waidmann“ aufsuchen. Weil sie dort etwas erledigen wollen oder Erwartungen haben.



Mein Fazit:

„Menschen neben dem Leben“ ist ein lesenswerter Roman über den Alltag einiger, oft armen, Menschen aus dem Berlin der 1920er-Jahre. Das Buch wäre eine Bereicherung für den oben erwähnten Literaturkreis der Volkshochschule gewesen – aber auch ohne Literaturkreis lohnt sich die Lektüre wirklich!


Ich vergebe alle fünf Sterne und empfehle das Buch weiter.

(Rezi von Adelheid) Claire Lombardo: Der größte Spaß, den wir je hatten

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

nachdem ich von einem Krimi aus dem Baskenland enttäuscht war, war es Zeit, ein anderes Buch aus einem anderen Genre zu lesen. So griff ich zu dem Familienroman

„Der größte Spaß, den wir je hatten“ von Claire Lombardo.

Dieser Roman hat mir gut gefallen. Warum? Lesen Sie selbst!

Kurze Informationen zu diesem Buch:

Verlag: dtv

ISBN-Nummer: 978-3423281980

Erscheinungsdatum in Deutschland: 20. September 2019

Seitenzahl: 720 Seiten

Das Buch ist in der deutschen Übersetzung als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen. Im deutschen Buchhandel kostet es 25 Euro.

Über die Autorin Claire Lombardo:

Claire Lombardo ist eine US-amerikanische Autorin, die 1989 in Oak Park, Illinois geboren wurde. Sie arbeitete als Sozialarbeiterin und PR-Agentin für ein Unternehmen, das Holzblasinstrumente herstellt und vertreibt. In zahlreichen Zeitschriften veröffentlichte sie Texte und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet.

Heute lebt sie in Philadelphia und unterrichtet Kreatives Schreiben an der dortigen Universität. ›Der größte Spaß, den wir je hatten‹ ist ihr erster Roman.

Leseprobe:

Leseproben zu diesem Roman gibt es mehrmals im Internet. Auch bei vorablesen.de. Einfach nach dem Buch suchen und auf die Option „Leseprobe öffnen“ klicken. Dann ist es möglich, einige Seiten des Romans kostenlos zu lesen.

Familienleben mit vier Töchtern – oder: Worum geht es in dem Buch?

Marilyn und David Sorensen sind seit 40 Jahren verheiratet. Sie haben vier Töchter, die jede mit ihren eigenen Problemen zu tun haben. Wendy, die Älteste, ist Witwe, hat keine Kinder. Sie ist wohlhabend, dennoch unglücklich und trinkt immer wieder zu viel Alkohol. Sie kommt offenbar mit sich selbst nicht zurecht.

Violet war schon immer strebsam und ehrgeizig. Sie hat Jura studiert, kümmert sich aber seit Jahren vorwiegend um ihre beiden Söhne. Sie liebt sie abgöttisch, während ihre Ehe mit Matt an einem Tiefpunkt angekommen ist. Einem Tiefpunkt, in dem die Kommunikation nicht mehr stimmt. Zudem kann Violet es nicht verkraften, ihren dritten Sohn Jonah, den sie vor Jahren zur Adoption freigab, der aber immer wieder in ihrem Leben auftaucht, zu sehen.

Auch Liza hat studiert. Auf einmal ist sie schwanger. Der Vater ihres Kindes verlässt sie, und sie muss sehen, wie sie mit dieser Situation alleine klarkommt.

Grace, die Jüngste, macht ihrer Familie etwas vor. Sie lässt sie denken, dass sie – Grace – Jura studiert. Dabei kassierte sie bisher nur Absagen diverser Universitäten und schlägt sich mit Jobs mehr schlecht als recht durchs Leben.

Bei Marilyn und David lief ebenfalls nicht immer alles glatt im Leben. Marilyn hat wegen ihrer Kinder auf viel verzichtet, aber letztendlich hat sich ihre Liebe zu David gefestigt – die beiden wollen miteinander alt werden und Familienfeste, wie zum Beispiel Weihnachten, mit ihren Töchtern und deren Familien feiern.

Die Stabilität in der Beziehung von Marilyn und David ist ebenfalls der Grund dafür, dass sie ihrem Enkel Jonah Geborgenheit bieten, für ihre Töchter immer ein offenes Ohr haben und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Vorausgesetzt natürlich, dass die Töchter das wollen.

Ein schöner Roman, der sich langsam entwickelt oder: Meine Meinung zu diesem Buch:

Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn ich lange Zeit nicht wusste, worauf das Buch hinauswill. Dadurch gestaltete sich die Lektüre nicht immer flüssig. Im letzten Drittel fand ich das Buch am mitreißendsten, weil dann auch mehr passierte.  

Der Schreibstil und die Sprache der Autorin gefällt mir. Das Buch ist aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit verfasst.

Es gibt Kapitel, die in der Gegenwart spielen, andere Kapitel sind Rückblenden. Beispielsweise auf den Beginn der Beziehung zwischen Marilyn und David und auch die Zeit, als die Kinder klein waren – und auf Ehekrisen.

Die Handlung bietet lange Zeit wenig Action – die Spannung wird eher erzeugt durch die Probleme der Personen in dem Roman. Es hat mich interessiert, wie und ob diese Probleme gelöst werden. So wollte ich beispielsweise wissen, wie lange Grace ihre Familie glauben machen kann, sie sei Studentin. Ich wollte auch wissen, welchen Platz im Leben Jonah letztendlich finden wird. Jonah tut mir leid – er wird hin und her geschubst. Seine leibliche Mutter Violet will mit ihm nichts zu tun haben, sie reagiert übertrieben unfreundlich, wenn er sich beispielsweise mit ihren Jungs – seinen Halbbrüdern – beschäftigt. Wendy, die sich eine Zeitlang um Jonah kümmern will, kommt mit ihm nicht klar, weil sie mit sich selbst nicht klarkommt.

Violet und Wendy mochte ich lange Zeit nicht – und erst im letzten Drittel des Romans erfahre ich die wahren Gründe für Wendys und Violets Verhalten. Das macht sie mir sympathischer. Ich hätte mir eine Schilderung dieser besonderen Geschichte zwischen Wendy und Violet schon früher in diesem Roman gewünscht.

Liza und Grace mag ich dagegen sofort, und Jonahs Schicksal berührt mich.

Besonders sympathisch finde ich Marilyn – sie ist wie ein Fels in der Brandung, ein Halt für ihre Familie. Eine Frau, die auch mit schwierigen Situationen klarkommt – und bei der Geburt von Grace fast ihr Leben verloren hätte. 

Viele Personen in dem Roman entwickeln sich – und das ist es, was diesen Roman ausmacht. Probleme schweißen die Familie zusammen, weil man sich Sorgen macht. Für die Töchter sind die Eltern und ihre Ehe ein Vorbild – aber jede der Töchter muss ihren eigenen Weg finden.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und empfehle das Buch weiter.

(Rezi von Adelheid) Bradley Somer: Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

folgende Rezension erschien 2015 bereits auf der Verbraucherplattform Ciao.de. Leider gibt es Ciao.de nicht mehr als Verbraucherplattform. Deswegen gehe ich durch alte Rezensionen und überarbeite sie für den WordPress-Blog. So auch diese hier.

Unsere Bücherei hier im Ort hat es sich seit einigen Jahren zur Aufgabe gemacht, einige neue Bücher, die man zum Ausleihen angeschafft hat, während eines Abends im Oktober vorzustellen. Eines der Bücher, das präsentiert wurde, war

Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel

Die Dame, die das Buch vorstellte, lobte es in den höchsten Tönen. Sie hatte dieses Buch gern gelesen. Deswegen wollte auch ich es unbedingt lesen. Noch am selben Abend lieh ich mir das Buch aus der Bücherei aus. Ich habe es zu Ende gelesen und meine Meinung in diesen Bericht gepackt.

Kurzinformationen zu diesem Buch:

Autor: Bradley Somer

Erscheinungsdatum in Deutschland: 12. März 2015

ISBN-Nummer: 978-3832197834

Verlag: DuMont-Buchverlage

Das Buch ist als Paperbackausgabe (Klappenbroschur) erschienen und kostet im deutschen Buchhandel  14,99 Euro.

Über Bradley Somer

Bradley Somer ist ein australischer Autor, der in Kanada aufwuchs. Er schrieb bereits Erzählungen und einen Roman, der einen Preis bekam.

„Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel“ ist sein zweiter Roman.

Leseprobe

Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man beim Online-Versandhändler „Amazon“. Einfach den Buchtitel dort suchen und dann „Blick ins Buch“ anklicken. Schon hat man die Möglichkeit, einige Seiten des Buches lesen zu können.

Als Ian, der Goldfisch, aus dem 27. Stock fiel (Handlung, Teil 1)

Das Hochhaus „The Seville On Rocky“ hat 27 Stockwerke und steht irgendwo in einer Großstadt. Welche Großstadt das ist, verrät das Buch nicht. Der Leser erfährt nur kurz, dass man dort mit der Währung „Dollar“ bezahlt. Ob es sich hier um US-amerikanische, kanadische, neuseeländische, australische oder andere Dollar handelt, ist unklar.

Ian, der Goldfisch, gehört Connor, der im 27. Stock dieses Hauses wohnt. Im ersten Kapitel fliegt Ian aus einem Fenster von Connors Wohnung. Ian segelt in die Tiefe. Dabei denkt er nach über das, was er sieht. Und er wechselt mehrfach seine Lage – was vom Autor mit Hilfe von physikalischen Gesetzen begründet wird. Ian bekommt einige Details der Ereignisse hinter den Fenstern dieses Hochhauses mit.

Ob und wie Ian am Boden ankommt, ist bis zum Schluss nicht klar. Denn der Autor streut die Kapitel, in denen Ian fällt, immer wieder nach anderen Handlungen ein. Es gibt also mehrere Kapitel, die sich mit Ians Fall aus dem Hochhaus befassen.

Über eine schwangere Frau, einen defekten Aufzug, eine Beziehungskrise und andere Ereignisse (Handlung, Teil 2)

In den Kapiteln, in denen es nicht um Ian, den Goldfisch, geht, erzählt der Autor einerseits Ereignisse aus dem Leben verschiedener Personen, die im Hochhaus „The Seville on Rocky“ wohnen. All diese Ereignisse passieren an einem einzigen Tag:

Jimenez ist Hausmeister des Hochhauses „The Seville On Rocky“. Er wohnt im Keller, ist alleinstehend und fühlt sich oft einsam. In seinem Job kümmert er sich um technische Probleme, die im Hochhaus auftreten können. Eines Tages fällt der Aufzug aus und viele Leute müssen die Treppen benutzen, wenn sie zu den Stockwerken hinauf- und hinuntersteigen wollen. Das ist unangenehm – aber was wollen die Leute machen? Jimenez weiß nicht genau, wie er den Aufzug wieder zum Laufen bringen soll – er fummelt mit seinem Werkzeug an diversen Komponenten am Fahrstuhl herum und gerät auf einmal in eine brenzlige Situation…

Katie liebt Connor, der im 27. Stock wohnt. Und  deswegen hat sie ihm den Goldfisch Ian geschenkt, weil sie denkt, dass Ian Connor über den Verlust seines Hundes, der schon einige Jahre zurückliegt, helfen könnte. Katie ist lange der Ansicht, dass Connor sie auch liebt. Dabei betrügt Connor Katie mit Faye. Faye ist hübsch, aber ihr Interesse an Connor ist nicht allzu groß – denn außer ihm hat sie noch zwei weitere Liebhaber. Sie hat gerne Sex mit Connor, wenn Katie nicht da ist.

Eines Tages erkennt Connor, dass Katie seine absolut große Liebe ist. Aber hat er noch eine Chance, sie zu erobern? Am selben Tag begegnen sich nämlich Katie und Faye im Treppenhaus des Hochhauses „The Seville On Rocky“. Der Aufzug ist kaputt. Faye steigt von Connors Wohnung aus nach unten, Katie steigt nach oben – sie will Connor besuchen. Als sie Faye erblickt, bemerkt sie, dass sie ihr (Katies) Schlafshirt trägt. Dieses Shirt hatte Katie vor einigen Tagen in Connors Wohnung liegen lassen. Katie ahnt schnell, dass Connor eine Liebesaffäre mit Faye hat. Sie will Connor zur Rede stellen…

Claire ist eine junge, sehr ordentliche Frau mit einem „absoluten Reinlichkeitsfimmel“. Da sie schon Angst hat, sich Bakterien einzufangen, wenn sie nur in einer Buchhandlung Buchrücken anfasst, bleibt sie meistens in ihrer Zwei-Zimmer-Wohnung. Sie lebt bescheiden und lässt sich sogar ihre Lebensmittel ins Haus liefern.  Ihren Job kann sie von zu Hause aus am Computer ausüben. Denn sie ist für eine Firma als Telefonistin tätig, die Telefonsex bietet. Eines Tages jedoch kommt sie in eine außergewöhnliche Situation, die sie zwingt, einige ihrer Gewohnheiten und Lebensgrundsätze über den Haufen zu werfen…

Hermann lebt mit seinem Großvater in einer Wohnung. Seine Eltern und seine Schwestern sind bei einem Autounfall gestorben. Nachdem Hermann in der Schule gemobbt wurde, hat der Großvater beschlossen, ihn zu Hause zu unterrichten. Eines Tages jedoch scheint es dem Großvater nicht gut zu gehen – und Hermann wird ohnmächtig auf dem Gang in einem der Stockwerke. Er wird immer ohnmächtig, wenn sein Leben zu stressig wird.

Petunia Delilah ist schwanger. Sie und ihr Freund Danny werden zum ersten Mal Eltern werden. Fünf Tage vor dem errechneten Geburtstermin fangen bei Petunia starke Wehen an. Dummerweise ist der Akku ihres Handys leer, und sie kann weder ihre Hebamme, noch Danny erreichen. Sie sucht Hilfe in den Nachbarwohnungen, weil ihr Baby es mit der Geburt plötzlich sehr eilig hat…

Garth ist Bauarbeiter. Er ist der Kollege von Danny (dem Freund von Petunia Delilah). Ein großes Hobby, von dem er niemandem erzählt, ist, dass er sich zu Hause gerne schicke Frauenkleider anzieht. An dem Tag, an dem Petunia Wehen bekommt, bekommt Garth ein eingepacktes Päckchen. Voller Vorfreude rennt er die Treppen hinauf in seine Wohnung im 25. Stock, da der Aufzug im Hochhaus kaputt ist.  Völlig aus der Puste kommt er oben an und kann endlich sein Päckchen auspacken…

Schreibstil

Das Buch ist aus der Warte des auktorialen Erzählers (kein Ich-Erzähler) im Präsens (Gegenwart) geschrieben.

Der Schreibstil ist ausschmückend – poetisch, manchmal sogar philosophisch. Beispielsweise, wenn der Goldfisch Ian beim Fallen daran denkt, dass er gemacht ist, um die Welt zu erkunden. Ian erkennt beim Fallen vieles, was ihm vorher – als er noch im Goldfischglas herumschwamm – nicht aufgefallen ist.

Der Schreibstil ist aber auch immer wieder ironisch-humorvoll. So wird einmal der Boiler, der warmes Wasser produziert, mit dem Hausmeister Jimenez verglichen. Beide, der Hausmeister und der Boiler, sind gleich gut: sie sind beide zuverlässig, sie hausen beide im Keller – und sie sind beide sehr einsam.

Meine Meinung/Leseerfahrung zu diesem Buch

Das Buch fängt sofort interessant an – ich lese von Ian, dem Goldfisch, der vom 27. Stock des Hochhauses „The Seville On Rocky“ hinunterfällt. Natürlich will ich wissen: Kommt Ian heil unten an? Oder prallt er unten am Straßenpflaster auf und stirbt dann?

„The Seville On Rocky“ – was ist das nur für ein langer Name für ein Haus? Zum Glück erspart uns der Autor meistens merkwürdige Namen – bis auf den Namen Petunia Delilah, den ich merkwürdig, altmodisch und umständlich finde. Die Personen in dem Buch heißen sonst Katie, Connor, Faye und so weiter.

Einige Zeit habe ich brav Kapitel für Kapitel in der vom Autor bestimmten Reihenfolge gelesen. Manchmal fand ich es schon blöd, dass einige Kapitel mit einer Art „Cliffhanger“ – also einem offenen Ende – aufhörten und ich auf die Fortsetzung dieser Kapitel erst einige Seiten warten musste. Für mich waren es oft ZU VIELE Seiten, auf denen sich die Handlung mit anderen Personen befasste .

Bei der Handlung über Petunia Delilah war meine Neugierde nach ungefähr 100 Seiten so groß, dass ich plötzlich alle Kapitel suchte, in der sie vorkam, und sie hintereinander weg las. Ich wollte unbedingt wissen: bringt sie ihr Baby auf die Welt – und wenn ja, ist es gesund? Wer wird ihr helfen, wenn sie ihren Mann und die Hebamme nicht erreichen kann?  Diese Seiten über Petunia Delilah, ihr Baby und alles Drumherum fand ich so spannend, dass ich beim Lesen alles um mich herum vergaß.

Die Kapitel über Petunia Delilah konnte ich leicht finden. Denn der Autor leitet seine Kapitel nicht nur mit der Kapitelnummer und dem Wort „Kapitel“ ein, sondern er gibt auch kurze Informationen, worum es in dem jeweiligen Kapitel geht. So erfährt man, bevor man beispielsweise das Kapitel 31 gelesen hat, dass es darin um Jimenez geht, der sich fein macht und sich einduftet.

Interessant fand ich auch alle Ereignisse rund um Katie, Connor und Faye. Connor ist absoluter Schuft und beim Lesen dachte ich oft: „Hoffentlich macht Katie mit ihm Schluss und fällt nicht wieder auf ihn herein!“ Faye scheint zwar hübsch zu sein, aber sie ist vom Charakter her sehr oberflächlich. Das machte sie mir ziemlich unsympathisch.

Claire und Hermann fand ich am Anfang des Buches wenig interessant – aber diese Figuren entwickeln sich im Laufe der Lektüre zum Positiven. Und zum Schluss habe ich sie wirklich bewundert.

Garth und Jimenez sind sympathisch – wobei ich die Tatsache, dass Garth gerne Frauenkleider trägt, ziemlich schräg finde. Damit kann ich mich nicht zu hundert Prozent anfreunden.

Das Buch ist immer wieder etwas offenherzig – gerade, wenn es um Connors Sexleben geht. Das hat mich nicht gestört.

Ian – der Goldfisch – ist der „rote Faden“ in dem Buch. Vielleicht ist er ein Symbol dafür, dass viele Menschen in einem engen Goldfischglas leben, aus dem sie sich befreien sollten.

Als Leserin hatte ich immer wieder den Eindruck, dass Ian in Zeitlupe fällt – weil es einige Kapitel gibt, die seinen Fall zum Thema haben. Diese Kapitel lesen sich eher wie Berichte und nicht wie eine Romanhandlung. Denn der Autor malt sich oft aus, was Ian gerade denken könnte, in welcher Position sein Fischkörper wann herunterfällt, an welchem Stockwerk des Hochhauses er gerade vorbeifällt und welcher Bewohner dort ihn sehen könnte.

Aber was sieht Ian überhaupt – was nimmt er wahr, wenn er fällt? Den Himmel, die Sonne, das Wetter, diverse Gestalten hinter den Fenstern? Das ist wohl ein Fall für einen Biologen – oder eine reiche Fantasie des Autors.

Der Autor nutzt Ians Fall ebenfalls dazu, dem Leser bei manchen Stockwerken mitzuteilen, wer dort wohnt und wer einmal dort gewohnt hat.

Mein Fazit

„Der Tag an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel“ ist ein lesenswerter Roman über verschiedene Personen, die in einem 27-stöckigen Hochhaus wohnen, sondern er mutmaßt auch, wie es einem Goldfisch gehen könnte, wenn er 27 Stockwerke tief hinunterfällt.

Die Ereignisse rund um manche Personen fand ich sehr lesenswert, andere Geschichten haben mir weniger gefallen. Darüber hinaus waren mir die Seiten bis zur Auflösung einiger Cliffhanger zu viel. Deswegen ziehe ich einen Stern ab.

Ich vergebe dem Buch „Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel“ also vier von fünf Sternen und empfehle es zum Lesen weiter!

(Rezi von Adelheid) Delia Owens: Der Gesang der Flusskrebse

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

nachdem ich die Leseprobe zu „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens gelesen hatte, habe ich mich sofort in diesen Roman verliebt! Ich wollte ihn unbedingt lesen. Aber weder bei vorablesen.de konnte ich ihn gewinnen, noch bei lovelybooks.de.

Das hat mich schon sehr enttäuscht. Aber ich habe mir dieses Buch dann bei Amazon.de bestellt – und auch gelesen.

Kurze Informationen zu „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens:

Verlag: hanserblau

Seitenzahl: 464 Seiten

ISBN-Nummer: 978-3446264199

Erscheinungsdatum in Deutschland: 22. Juli 2019

Das Buch ist in der deutschen Ausgabe als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen und kostet 22,00 Euro im deutschen Buchhandel.

Über die Autorin Delia Owens:

Delia Owens ist eine US-amerikanische Autorin, die in Georgia geboren wurde. Sie ist Zoologin und erforschte über zwanzig Jahre lang in verschiedenen afrikanischen Ländern Elefanten, Löwen und Hyänen. Als Kind verlebte Owens die Sommerurlaube mit ihren Eltern in North Carolina. Dort spielt auch „Der Gesang der Flusskrebse“, der erste Roman von Delia Owens, der schnell die Bestsellerlisten eroberte. Auch in Deutschland kletterte der Roman in die „Top Ten“ der Spiegel-Bestsellerliste.

Leseprobe:

Vom Verlag genehmigte Leseproben gibt es auf einigen Seiten im Internet. Auch bei diversen Online-Händlern, zum Beispiel bei Amazon.de. Einfach das Buch dort suchen und auf die Option „Blick ins Buch“ klicken, schon kann man einige Seiten dieses Romans kostenlos lesen.

Eine Einsiedlerin und ihre Umwelt – oder: Worum geht es in dem Buch?

Kya lebt in einem Fischerhaus im Marschland in der Nähe der Küstenstadt Barkley Cove (USA) in den 1950er- und 1960er-Jahren. Ihr Vater ist Alkoholiker – ein oft zorniger Mann. Deswegen verlassen ihn seine Frau und nach und nach vier seiner Kinder. Nur Kya ist geblieben, die jüngste Tochter. Sie schlägt sich alleine durchs Leben, sammelt Muscheln und beschäftigt sich mit Vögeln. Es gibt Leute in der Stadt, die ihr helfen – also Leute, die ihre Muscheln abkaufen und ihr dafür Kleidung und Geld geben.

Die Schule ist ein traumatisches Erlebnis – und sie schafft es, diese nicht mehr besuchen zu müssen. Tate, ein Jugendlicher, zu dem sie Vertrauen fasst, bringt ihr das Lesen bei. Er wird mehr als ein Freund, und Kya merkt, dass es außer Freundschaft noch Liebe gibt.

Doch auf einmal verschwindet Tate, er geht auf ein College. Sein Abschied schmerzt Kya, aber es gibt noch einen anderen Mann, namens Chase Andrews. Auch er findet Kya anziehend.

Jahre später wird Chase Andrews tot im Sumpf des Marschlandes gefunden. Die Polizei tippt auf Mord und nimmt Ermittlungen auf. Kya wird verdächtigt, Chase umgebracht zu haben.

Eine leise Story, sehr schön geschrieben – oder: Meine Meinung zu diesem Buch:

Von Anfang an war ich gepackt vom Schreibstil des Buches. Er ist ruhig und nicht reißerisch. Das Buch ist aus der auktorialen Erzählperspektive (kein Ich-Erzähler) meistens in der Vergangenheit geschrieben. Die Autorin malt Bilder mit Worten, und so kann man sich als Leser das Marschland und die Menschen dort gut vorstellen.

Kya ist mir sympathisch, sie versucht, irgendwie durch das Leben zu kommen. Sie vermisst ihre Mutter und ihre Geschwister, kann aber, da sie weder lesen noch schreiben kann, keine Suche nach ihnen starten. Selbst als nach Jahren ein Brief der Mutter eintrifft, kann sie ihn nicht lesen – und muss miterleben, wie ihr Vater den Brief verbrennt.

Ihr Vater kümmert sich nicht um Kya, sie schlägt sich selbst durchs Leben, bringt sich das Kochen bei – und überlebt. Irgendwann ist der Vater verschwunden. Kya soll die Schule besuchen, weil das im Gesetz steht – doch sie hat keine Freunde und wird nur ausgelacht. Kein Wunder, dass sie von nun an versucht, die Schule zu meiden.

So wird sie menschenscheu – kein Wunder, es gibt nur wenige Leute, denen sie vertrauen kann. Sie vertraut einem Ladenbesitzer in der Stadt und seiner Frau – und sie vertraut Tate, der ihr nicht nur seine Freundschaft gibt, sondern sie auch in die Welt der Buchstaben und Wörter führt. Dadurch entdeckt sie ihre Liebe zu Gedichten.

Parallel zu dieser Geschichte erlebt der Leser die Ermittlungen der Polizei über den Tod von Chase Andrews. Die Polizei hat seine Leiche im Sumpf gefunden und versucht zu ergründen, wie er ums Leben kam. Einige Tatsachen lassen auf Mord schließen.

Als Leserin war ich fasziniert von diesem Roman. Eine Spannung baut sich auf durch die Handlung und die Charaktere. Ich möchte wissen, wie es mit Kya weitergeht und wer wirklich Chase Andrews umgebracht hat. Dass der Verdacht auf Kya fällt, die als Einsiedlerin lebt und als „Marschmädchen“ in der Region bekannt ist, ist klar. Denn sie hatte ein Verhältnis zu Chase.

Das sind alles Gründe, warum ich fünf von fünf Sternen vergebe und eine Leseempfehlung ausspreche.

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