vor einigen Wochen schon habe ich folgendes Buch zu Ende gelesen:
„Alles, was wir sind“ von Lara Prescott.
Was ich davon halte, liest man jetzt.
Kurze Informationen zu diesem Buch:
Erscheinungsdatum in Deutschland: 8. November 2019
ISBN-Nummer: 978-3352009358
Verlag: Rütten und Loening
Seitenzahl: 475 Seiten
Über die Autorin Lara Prescott:
Lara Prescott ist eine US-amerikanische Autorin, die 1981 in Pennsylvania geboren wurde. Sie studierte als Stipendiatin am Michener Center for Writers. Ihre Geschichten erschienen in literarischen Zeitschriften und wurden mehrfach ausgezeichnet.
„Alles, was wir sind“ ist ihr erster Roman, für den sie jahrelang in Russland, Europa und den Archiven der CIA recherchierte.
Die Autorin lebt in Austin, Texas (USA).
Worum geht es in dem Buch?
Boris Pasternak ist Russe und hat sein Buch „Doktor Schiwago“ geschrieben – ein Buch, mit dem die sowjetische Regierung nicht einverstanden ist, da hier die Oktoberrevolution vorkommt. Die russische Regierung möchte eine Veröffentlichung des Buches unbedingt verhindern. Sie macht nicht nur Pasternak das Leben schwer, sondern auch seiner Geliebten Olga.
Doch auch die USA ist an dem Buch interessiert. Es gibt zwei Frauen – Irina und Sally -, die dafür tätig sein sollen.
Irina, eine Russin, ist nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrer Mutter in die USA eingewandert. Sie sind arm – und so bewirbt sich Irina als Stenotypistin in einem Schreibpool, deren Mitarbeiterinnen Briefe, Unterlagen und anderes für die Regierung schreiben. Irina kann nicht schnell tippen – aber wegen ihres Vaters ist sie dennoch interessant für die US-Regierung. Sie soll nicht nur tippen, sie soll auch als Agentin arbeiten.
Zur Seite gestellt wird ihr Sally, die sich mit ihr anfreundet und sie zur Agentin ausbilden soll.
Es gelingt einem Italiener, Boris Pasternak zu treffen und sein Manuskript von „Doktor Schiwago“ aus der Sowjetunion zu bringen. „Doktor Schiwago“ wird zuerst in italienischer Sprache veröffentlicht und tritt seinen Siegeszug in die Welt an. Das Ziel ist, dass das Buch auch in der Sowjetunion gelesen wird.
Leseprobe:
Vom Verlag genehmigte Leseproben sind mehrfach im Internet vorhanden. Beispielsweise unter vorablesen.de. Einfach das Buch aufrufen und die Option „Leseprobe öffnen“ anklicken. Schon ist es möglich, einige Seiten des Buches kostenlos zu lesen.
Meine Meinung zu diesem Buch:
Nachdem ich die Leseprobe zu dem Buch gelesen hatte, erwartete ich eine spannende Geschichte über die Entstehung des Buches „Doktor Schiwago“, seinen Autor Boris Pasternak und dessen Umfeld. Jedoch ist Boris Pasternak eher eine Randfigur – der Fokus des Romans liegt auf Irina und Sally. Sie freunden sich an, Sally ist lesbisch – und Irina verlobt sich mit Teddy, einen Amerikaner, den sie auf der Arbeit kennen gelernt hat.
Hier gibt es oft einige Längen in der Handlung – erst zum Schluss wird das Buch richtig spannend.
Die Handlung des Romans wird abwechselnd aus der Perspektive des Westens – also vorwiegend den USA – und der Perspektive der Sowjetunion – also des Ostens – gezeigt.
Weiterhin wird der Roman aus der Ich-Perspektive einiger Personen – vorwiegend Irina und Sally – erzählt, und als Leserin musste ich am Anfang eines Kapitels oft überlegen, wer der beiden gerade erzählt. Clever finde ich die Kapitel in der Wir-Perspektive – hier erzählen die Stenotypistinnen. Sie erzählen von ihrer Arbeit und dem Zusammenhalt untereinander.
Mein Fazit:
„Alles, was wir sind“ ist ein Buch, das sich oft um die Freundschaft zweier Frauen dreht. Aber auch ein Buch, das zeigt, dass ein Roman – nämlich „Doktor Schiwago“ – hochinteressant werden kann für zwei Supermächte.
Es ist ein interessantes Buch – aber es könnte spannender sein.
Ich vergebe vier Sterne und empfehle das Buch weiter.
das Buch, über das ich berichte, konnte ich bei
vorablesen.de nicht gewinnen. Die Gründe dafür sind mir nicht bekannt.
In einem Nachbarort jedoch gibt es eine gute Seele, die das
Buch besitzt und es mir zum Lesen auslieh. Deswegen habe ich das Buch mit
großem Interesse verschlungen.
Kurze Informationen
zu dem Buch „Die Zarin und der Philosoph“ von Martina Sahler:
Erscheinungsdatum in Deutschland: 2. Mai 2019
Verlag: List
ISBN-Nummer: 978-3471351789
Seitenzahl: 496 Seiten
Das Buch ist in der deutschen Ausgabe als Hardcover-Version
mit Schutzumschlag erschienen und kostet im Laden 20 Euro.
Über die Autorin
Martina Sahler:
Martina Sahler ist eine deutsche Autorin, geboren 1963. Sie
lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Köln.
Sie hat studiert, in einem Verlag gearbeitet und schreibt
seit 20 Jahren Bücher.
Leseprobe:
Vom Verlag genehmigte Leseproben sind mehrfach im Internet
zu finden. Beispielsweise bei verschiedenen Online-Buchhändlern, auch Amazon.de.
Einfach auf die Option „Blick ins Buch“ klicken, schon kann man einige Seiten
des Buches kostenlos lesen.
Worum geht es?
Der alte Russe Emilio bringt im Sommer 1792 Sonja, ein Kind,
das er gefunden und um das er sich einige Jahre gekümmert hat, an den Hof der
Zarin Katharina in St. Petersburg. Sonja wächst dort auf, gewinnt auch das
Vertrauen von Katharina, merkt aber, dass das Leben bei Hofe nicht dem
entspricht, was sie eigentlich will.
Katharina ist vollumfängliche Herrscherin, bestimmt, aber
auch warmherzig – nachdem ihr Mann, Zar Peter III, gestorben ist. Geliebt hat
sie diesen Mann nie, und Katharinas Sohn Paul stammt aus einer Liebschaft mit
einem Bediensteten.
Eines Tages wird der deutsche Philosoph Stephan Mervier an
den Hof von Katharina geschickt, um – im Auftrag des Königs Friedrich von
Preußen etwas über sie in Erfahrung zu bringen. Zuerst ist er angetan von
Katharina – merkt aber, nach Gesprächen mit anderen Russen, dass in Russland vieles
im Argen liegt und verbesserungswürdig ist.
Meine Meinung:
Das Buch ist sehr anschaulich und lebhaft aus der
auktorialen Erzählperspektive (kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit
geschildert. Ich habe selbst schon St. Petersburg besucht – kenne auch den
Fluss Newa, die Hauptstraße Newski-Prospekt sowie die Peter-und-Paul-Festung.
Beim Lesen werden diese Erinnerungen wieder wachgerufen – ich erlebe in
Gedanken St. Petersburg, wie es vor einigen Jahrhunderten war. Eine prachtvolle
Stadt – das ist sie auch heute noch.
Interessant sind die Charaktere, die in dem Buch geschildert
werden. Die Zarin Katharina ist stark, bestimmt, selbstbewusst – aber auch
herzlich. Sonja ist neugierig und will lernen. Der Philosoph ist
Störend war für mich bei der Lektüre immer wieder eine
gewisse Geschwätzigkeit, die mich an Filme aus den 1950er- und 1960er-Jahren
erinnerte. Diese Geschwätzigkeit zieht die Handlung immer wieder in die Länge,
was auch meinen Lesefluss beeinträchtigte.
Sehr hilfreich finde ich die Tafel der Personen, die in dem
Buch mitspielen, am Anfang des Romans. Auch eine Zeittafel mit den Abläufen
gibt es – sie ist geschichtlich interessant, um das Gelesene in den richtigen
Zeitrahmen einrahmen zu können.
Mein Fazit:
Das Buch hat mir auf anschauliche Weise einiges über die
russische Geschichte gezeigt. Dinge, die ich noch nicht wusste. Personen, die
ich bisher nur vom Namen her kannte. Gestört haben mich bei dem Buch eine
gewisse Geschwätzigkeit und einige Längen.
folgende Rezension erschien im November 2015 auf der
Verbraucherplattform Ciao.de. Leider ist
Ciao.de seit Februar 2018 endgültig Geschichte. All meine Berichte, die ich
dort verfasst habe, sind weg. Auch dieser. Deswegen habe ich ihn wieder „ausgegraben“
und veröffentliche ihn jetzt auf dem WordPress-Blog der „Verrückten Leseratten“.
Im Literaturkreis der Volkshochschule in einem Ort im
Landkreis Heilbronn befassen wir uns mit Literatur, die Menschen geschrieben
haben, die irgendwann nach Deutschland eingewandert sind. Wir möchten erfahren,
wie diese Menschen ihr Leben in Deutschland und die Deutschen denken.
Deswegen haben wir im Herbst 2015 auch folgendes Buch
gelesen:
Berlin liegt im Osten
der russischen Autorin
Nellja Vermej.
Wie mir das Buch gefallen hat, liest man jetzt.
Kurzinformationen zu
dem Buch „Berlin liegt im Osten“
Erscheinungstermin in Deutschland: 17. Juli 2015
Verlag: Aufbau-Taschenbuch-Verlag (ATB)
ISBN-Nummer: 978-3746631226
Seitenzahl: 318 Seiten
Das Buch erschien zuerst als Hardcoverausgabe. Mir liegt die
Taschenbuchausgabe vor, die im deutschen Buchhandel 9,99 Euro kostet.
Über Nellja Vermej:
Nellja Vermeij wurde 1963 in der Sowjetunion (heute heißt
ein Großteil der damaligen Sowjetunion Russland) geboren. Sie studierte an der
Universität in Leningrad (heute heißt diese Stadt Sankt Petersburg).
Seit 1994 wohnt sie in Berlin. Sie ist dort als
Altenpflegerin, Russischlehrerin, Journalistin und Literatin tätig.
Leseprobe:
Weder auf der Homepage des Verlags, noch beim
Internet-Versandhändler Amazon.de kann ich eine vom Verlag genehmigte Leseprobe
finden. Deswegen kann ich auch keinen Link zu einer Leseprobe angeben und werde
deswegen näher auf den Schreibstil eingehen.
Schreibstil:
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive verfasst. Die
Ich-Erzählerin ist Lena, die Hauptperson. Ereignisse, die gerade in ihrem Leben
passieren, beschreibt sie im Präsens (Gegenwart). Es gibt auch einige
Rückblenden in dem Buch – beispielsweise, wenn Lena Ereignisse erzählt, die
während ihrer Kindheit und Jugend im Kaukasus passiert sind.
Das Buch zeichnet sich durch viele ausschmückende
Beschreibungen aus. Auch gibt es Dialoge, die allerdings nicht durch
Anführungszeichen gekennzeichnet sind.
Die Handlung – in
meinen Worten:
Lena arbeitet als Altenpflegerin in Berlin. Vor einigen
Jahren ist sie mit ihrem Mann Schura und der gemeinsamen Tochter Marina vom
Kaukasus (Russland) nach Deutschland gekommen und dort geblieben.
Von ihrem Mann ist sie getrennt, Marina lebt bei ihr.
Während Lenas Deutsch noch nicht perfekt ist, beherrscht ihre Tochter sowohl
Deutsch als auch Russisch hervorragend. Sie ist beliebt in der Schule, sie ist
integriert und soll später einmal Filmentwicklerin werden.
Lena erzählt dem Leser von ihrer Arbeit als Altenpflegerin.
Sie wird von ihrer Chefin in Altenheime und Wohnungen geschickt, um sich um
alte Menschen zu kümmern. Sie pflegt Herrn Struck, der stirbt. Sie feiert
Weihnachten und Silvester mit Herrn Ulf Seitz. Ein gutes Verhältnis haben
dieser ältere Mann und seine Altenpflegerin. Sie feiern Weihnachten
miteinander. Später führt er sie durch Berlin und erklärt ihre die Stadt. So lernt
sie, die Stadt mit seinen Augen sehen. Allmählich droht ihr Verhältnis zu Herrn
Seitz Grenzen zu überschreiten, die es nicht überschreiten soll…
Immer wieder lässt Lena Erinnerungen an ihre Kindheit und
Jugend im Kaukasus einfließen. In Leningrad hat sie Lehramt studiert. Würde sie
aber den Beruf als Lehrerin ausüben, würde sie sich selbst als Versagerin
deklarieren. Deswegen nimmt sie eine Arbeit bei der amerikanischen Wohltätigkeitsorganisation
CARE an.
Auch das Leben von Ulf Seitz wird beleuchtet. Die
Nachkriegszeit hat er als kleiner Junge erlebt. Schreckliche Dinge passieren.
Beispielsweise musste er mitansehen, wie russische Soldaten auf Frauen mit
Kindern schießen. Dann wollte eine Familie, die mit ihm und seiner Mutter
befreundet war, bei Verwandten
untertauchen. Aber diese Verwandten waren nicht mehr am Leben, sie sahen
schrecklich aus, als man sie im Keller fand.
Ulf und andere Jungen werden einmal von russischen Soldaten
beauftragt, Leichen wegzuräumen.
Mit seiner Mutter wohnte Ulf Seitz alleine. Um vor
Belästigungen durch andere Männer sicher zu sein, zog ein russischer Leutnant
mit in die Wohnung. Dieser Leutnant war Ulf suspekt, er floh zu einer
Nachbarin, während der Leutnant der Mutter Avancen machte. Der Leutnant zog
bald weg – aber der Zettel, dass er dort wohnen würde, blieb an der Türe. Und
dieser Zettel schützte Ulf und seine Mutter vor Belästigungen.
1959 heiratet er Dora. Fünf Jahre später brachte sie den
gemeinsamen Sohn Marius auf die Welt. Sie wohnten in der DDR. Die Familie hatte
es gut in der DDR, denn sie waren Befürworter des dort herrschenden
kommunistischen Systems. Doch auch in
der DDR gab es einige Schicksalsschläge…
Meine Meinung zu dem
Roman:
Beim Lesen merkte ich bald: Dieser Roman ist autobiographisch.
Die Autorin schreibt viel, was sie selbst erlebt hat.
Die Sprache ist ausschmückend – viele Wendungen gefallen
mir. Beispielsweise wenn sie Berlin als „märkisches Ninive an der Spree“
bezeichnet. Die Autorin hat eine Sprache, die ich so noch nicht gelesen habe –
sie malt Bilder mit Worten, und es macht Freude, so etwas zu lesen.
Ein Problem habe ich allerdings mit dem Buch. Es ist nicht
spannend und lässt sich oft nur zäh lesen. In der Mitte des Buches droht die
Handlung, in Richtung Trivialliteratur abzuschweifen. Zum Glück bekommt die
Autorin dieses „Problem“ in den Griff, und gegen Schluss wird das Buch nochmals
sehr interessant.
Immer wieder gibt es furchtbare Beschreibungen in dem Buch.
Tote, verstümmelte Menschen nach dem Krieg beispielsweise. Dann ein kleiner
Hund, den Lena besaß, als sie in St. Petersburg studierte. Eines Tages musste
sich der Hund übergeben – und starb dann. Solche Dinge berühren mich – ich
frage mich oft, ob ich solche Szenen überhaupt lesen will. Andererseits ist das
wirklichkeitsnah – der Krieg war grausam, und die Nachkriegszeit war es ein
Stückweit auch.
Außerdem muss man sich bei der Lektüre konzentrieren, da die
Autorin zwischen den Erzählzeiten hin und her springt. Mal schreibt sie über
Berlin, mal über den Kaukasus – einige Male musste ich schauen, dass ich nicht
durcheinanderkomme. Das Buch ist zwar in
Kapitel gegliedert – aber innerhalb der Kapitel gibt es immer wieder diese
Zeitsprünge.
Da ich das Buch allerdings für den Literaturkreis lesen
musste, habe ich mich an einem Nachmittag hingesetzt und viele Seiten des
Buches gelesen. Das hat dazu geführt, dass mir das Buch besser gefiel, weil ich
mich länger mit der Handlung befassen konnte.
Es gibt mehrere Konflikte in dem Buch. Den
Mutter-und-Tochter-Konflikt zwischen Lena und Marina beispielsweise. Oft
scheint es so, dass Marina auf ihre Mutter aufpasst – sie in die Wirklichkeit
zurückholt, wenn sie zu sehr abdriftet.
Dann gibt es den Konflikt zwischen Lena und Schura. Schura
ist ein Hallodri mit einigen verrückten Ideen, für deren Umsetzung er Geld
braucht, das er aber nicht bekommt. Weiterhin gibt es den Konflikt zwischen
Lena und Ulf Seitz – und einige Ereignisse, die ihre Tätigkeit als Altenpflegerin
übersteigen. Es gibt noch weitere Konflikte – beispielsweise einen zwischen Ulf
und seiner Frau Dora. Darauf will ich aber nicht eingehen, um nicht zu viel zu
verraten.
Nachdenklich hat mich das Buch gemacht, nachdenklich lässt
es mich nach dem Lesen zurück – und es hallt noch einige Tage nach. Interessant
war auf jeden Fall zu lesen, wie eine Russin versucht, hier in Deutschland Fuß
zu fassen. Wirklich angekommen ist Lena in Deutschland noch nicht – sie geht in
russische Läden, trifft russische Freunde. Aber sie will auch nicht wieder
zurück in den Kaukasus ziehen – dazu liebt sie Berlin zu sehr.
Merkwürdig ist, dass mir keine der in dem Buch vorkommenden
Figuren so richtig sympathisch war. Lena fand ich okay (Note: befriedigend),
aber bei der Schilderung mancher ekelhafter Vorgänge (beispielsweise den Hund,
der sich übergeben musste) wurde sie mir regelrecht unsympathisch.
Mein Fazit:
Der Roman „Berlin liegt im Osten“ schildert Episoden aus dem
Leben der Russin Lena, die nach Berlin gezogen und dort als Altenpflegerin
tätig ist. Sie versucht, sich zu integrieren – und merkt, dass das ihrer Tochter weitaus besser gelingt als ihr.
Da das Buch oft zäh zu lesen ist und in der Mitte fast in
Kitsch abdriftet, ziehe ich einen Stern ab.
Ich vergebe also vier von fünf Sternen und empfehle dieses
Buch weiter.
Links
zu weiteren lesenswerten Berichten von mir:
Erfahrungsbericht zu dem Duschgel „Frangipani“ von Rossmann:
Erfahrungsbericht über die Fluggesellschaft „Air Malta“:
Erfahrungsbericht über die Weinstube „Sonne“ in Lauffen:
Erfahrungsbericht über die Veranstaltung „Noch mehr neue
Bücher“ am 16.11.2018 in der Bücherei in Lauffen:
Erfahrungsbericht über das Restaurant „Ratskeller“ in
Heilbronn:
vor einigen Wochen habe ich folgenden Krimi gelesen:
„Text“ des russischen Autors Dmitry Glukhovsky.
Wie mir das Buch gefallen hat, erfährt man jetzt.
Kurzinformationen zu dem Buch:
Erscheinungsdatum in Deutschland: 31. August 2018
Verlag: Europa-Verlag
ISBN-Nummer: 978-3958901971
Seitenzahl: 368 Seiten
Das Buch ist in der deutschen Übersetzung als Hardcover mit Schutzumschlag erschienen und kostet im deutschen Buchhandel 19,90 Euro.
Über den Autor:
Dmitry Glukhovsky ist ein russischer Autor, Jahrgang 1979. Er lebt in Moskau.
In Jerusalem studierte er Internationale Beziehungen studiert und arbeitete als TV-und Radio-Journalist auch für den Fernsehsender Russia Today und die Deutsche Welle. Seine Bücher verkaufen sich in Russland sehr gut. Sein Debütroman „METRO 2033“ wurde ein Bestseller.
Leseprobe:
Einige Seiten des Buches kann man im Internet auf mehreren Webseiten kostenlos lesen. Beispielsweise auch auf vorablesen.de. Einfach diese Webseite aufrufen, das Buch suchen und oben links auf die Option „Leseprobe öffnen“ klicken.
Worum geht es in diesem Roman?
Nach einer siebenjährigen Haft in einem Straflager kommt der Russe Ilja wieder zurück nach Moskau. Erstaunt bemerkt er, dass sich während seiner Abwesenheit doch einiges verändert hat. Viele Menschen sind besser angezogen als noch vor sieben Jahren – und viele Menschen besitzen ein Smartphone.
Ilja freut sich, seine Mutter zu sehen. Deswegen reist er auch nach Lobniz, einem Ort in der Nähe von Moskau, in dem er aufgewachsen ist. Als Ilja jedoch in Lobniz ankommt, hört er, dass seine Mutter gerade vor kurzem gestorben ist. Sie ist in einem Leichenhaus, und er muss sich um ihre Beerdigung kümmern.
Er ist außer sich vor Trauer über ihren Tod. Außer ihr gibt es keinem Menschen, zu dem er gehen kann und der ihm weiterhilft. Außerdem saß er unschuldig sieben Jahre im Gefängnis, weil ihm ein Mann, namens Petja Chasin, Drogen untergejubelt hatte. Genau diesen Petja Chasin findet Ilja und bringt ihn um. Die Leiche kann er so verstecken, dass sie erst einmal niemand findet.
Von jetzt an ist Ilja auf der Flucht. Was ihm aber hilft zu überleben, ist Petjas Smartphone, das er an sich genommen hat. Aufmerksam studiert Ilja die Chats, die Petja führte. Er betrachtet Bilder, die Petja auf seinem Smartphone speicherte, er hört Sprachnachrichten ab, die Petja bekommen hat. So kann er sich etwas in den Charakter hineindenken, der Petja einmal war.
Petja schafft es, sich bei einigen Leuten als Petja auszugeben, indem er mit ihnen so chattet, wie Petja es getan hätte. Und das hilft ihm erst einmal, dass niemand nach Petja sucht…
Meine Meinung:
Am Anfang der Lektüre war ich sofort mittendrin in dem Buch. Ilja war mir sympathisch, er tat mir leid. Er blieb mir während der Lektüre des Buches auch sympathisch – und ich fragte mich beim Lesen, ob er nach dem Mord an Petja gefasst werden wird oder nicht.
Das Buch ist aus der auktorialen Erzählperspektive (kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit geschrieben und liest sich gut, wenn man sich an den ab und an schnoddrigen Schreibstil gewöhnt hat. Es gibt immer wieder umgangssprachliche Wendungen in dem Buch und viele Dialoge. Langatmig fand ich teilweise die ausführliche Darstellung einiger Chats, die Ilja liest. Seine Vermutungen, die er anstellt, um zu erfahren, welchen Stellenwert diese Chat-Partner in Petjas Leben hatten, finde ich dagegen gelungen.
Ilja ist ein tragischer Held – ihm ist etwas Schlimmes passiert, und deswegen wird er zum Mörder. Man hofft als Leser, dass er irgendwie davonkommt und nicht gefasst wird. Obwohl die Handlung immer wieder tragisch ist, schafft es der Autor, durch gewisse Formulierungen und einen ganz speziellen Humor, dass das Buch interessant bleibt und nie in allzu große Traurigkeit abdriftet.
Der Titel „Text“ ist wohl auf die Tatsache zurückzuführen, dass Ilja viele Textnachrichten auf Petjas Smartphone liest.
Mein Fazit:
Die Buch „Text“ des russischen Autors Dmitry Gluckhovsky bietet eine Handlung, die ich so noch nirgendwo gelesen habe. Das finde ich gut und hat mich auch bei der Lektüre gehalten. Es gab aber auch Momente, während derer mich die ausführlichen Chats, die in dem Buch immer wieder vorkommen, sehr gestört haben. Deswegen ziehe ich einen Stern ab.
Ich vergebe diesem Buch vier von fünf Sternen und empfehle es weiter.