Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Theaterstücke lese ich selten, die beiden Theaterstücke von Martin Schörle, veröffentlicht in einem Buch vom Engelsdorfer-Verlag fand ich aber so interessant, dass ich sie gelesen habe.

Kurze Informationen zu dem Buch mit den Theaterstücken von Martin Schörle:

Verlag: Engelsdorfer Verlag

Veröffentlicht im Jahr 2016

Seitenzahl: 120 Seiten

ISBN-Nr.: 978-3-96008-408-2

Über den Autor Martin Schörle:

Martin Schörle ist verheiratet, lebt in Hamburg und hat schon Erfahrungen als Beamter gesammelt. Außerdem steht er auch immer wieder als Schauspieler auf Theaterbühnen.

Die Handlung der Theaterstücke und meine Meinung dazu:

Das Theaterstück „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ ist ein innerer Monolog, der von dem Beamten Fredenbek aber laut vor einem Publikum ausgesprochen und somit zu einem „äußeren Monolog“ wird.

Der Beamte Fredenbek befindet sich in einem etwas altmodischen Büro. Faxgeräte und Kassettenrekorder stehen da – wo gibt es das noch? Nun, Fredenbek hat beide Geräte in seinem Büro, und der Kassettenrekorder kommt im Theaterstück immer wieder zum Einsatz.

Fredenbek ist hektisch, er reagiert manchmal wie ein eingesperrtes Tier in einem Käfig. Er philosophiert über dies und das. Beispielsweise über seinen Radiergummi, über die italienische Stadt Pisa und über Frauen.

Manche dieser Gedanken gefallen mir, zum Beispiel die über den Radiergummi, den er mit einem Chamäleon vergleicht. Da wird Fredenbek fast lyrisch in seiner Ausdrucksweise. Andere Passagen gefallen mir weniger – beispielsweise die Passage über das italienische Pisa und den Bahnhof.

Alles in allem sind seine Gedanken sehr sprunghaft und deswegen dieses Theaterstück oft anstrengend zu lesen. Manchmal habe ich auch Angst um diesen Beamten – beispielsweise, als er an die Verwaltung allgemein denkt.

Da fand ich das Stück „Einladung zum Klassentreffen“ wesentlich entspannender – und schöner! Carsten Heymann, der ein Klassentreffen organisiert, lädt seine ehemalige Klassenkameradin Marina dazu ein. Er telefoniert mit ihr. Marina sitzt in einem ICE.

Marina und Carsten haben sich beide von ihren Partnern getrennt und unterhalten sich über Ereignisse aus der Schulzeit, über ehemalige Schulkameraden und darüber, was sie beide – Marina und Carsten – in den 20 Jahren nach dem Schulabschluss gemacht haben. Das alles ist sehr lebendig geschrieben – und so interessant, dass man als Leser total gefesselt ist von dem Dialog, der immer wieder ernst, aber auch witzig ist. Eine Dame, die auch im selben Zug wie Marina sitzt, bekommt von dem Telefongespräch einiges mit und würzt es ab und zu mit kurzen Bemerkungen.

Ja, dieses Stück „Einladung zum Klassentreffen“ hat mich sehr gut unterhalten – es ist aus dem Leben gegriffen und sehr kurzweilig geschrieben.

Mein Fazit:

Nun komme ich zur endgültigen Bewertung. Dem Stück „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ würde ich 3,5 Sterne geben, dem Stück „Einladung zum Klassentreffen“ die Höchststernenzahl, also 5 Sterne. So komme ich zu meiner Gesamtbewertung von vier von fünf Sternen und einer Leseempfehlung.