Vor einigen Wochen habe ich folgendes Buch gelesen:
So it goes
Autor: Michael Tucker
Verlag: Graf-Verlag
Seitenzahl: 256
Erscheinungsdatum in Deutschland: 28.09.2012
ISBN-Nummer: 9783862200290
Das Buch ist in Deutschland bisher als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen und kostet 18 Euro im Buchhandel.
Über Michael Tucker:
Michael Tucker ist ein US-amerikanischer Autor, der als Schauspieler in der Serie „L.A. Law“ spielte und dafür sogar den „Emmy“ (das ist ein Fernsehpreis) bekam.
„So it goes“ ist sein erster Roman.
Michael Tucker lebt abwechselnd in Umbrien (Italien) und in New York (USA).
Worum geht es in dem Buch?
Die Schauspielerin Annie wird sterben. Der Krebs ist nach vielen Jahren wieder zurückgekehrt – heftiger, als erwartet.
Nun liegt sie da im Krankenhaus „Mount Sinai“ in New York und wartet auf den Tod. Ihr Mann Herbie versucht, mit dem nahenden Tod seiner Frau fertig zu werden. Wenn er nicht bei ihr am Bett sitzt, läuft er spazieren oder geht in Bars. Es ist Winter und kalt.
In einer Bar lernt er Olive kennen. Olive, die eigentlich eine Gesangsausbildung hat – aber nun schon lange in einer Bar kellnert. Eigentlich möchte sie Schauspielerin werden.
Herbie erzählt Annie von Olive – und Annie lädt Olive ein, an ihr Bett zu kommen. Es wird ein freundschaftliches Gespräch zwischen zwei Frauen. Annie arrangiert sich damit, dass Olive nach Annies Tod ihren Platz an der Seite von Herbie einnehmen könnte. Von Feindseligkeit ist da keine Spur – vielmehr beschafft Annie sogar noch vor ihrem Tod ihrer Rivalin eine Hauptrolle in einem Stück von Tschechow.
Auch Candy taucht auf, die Tochter von Herbie und Annie, deren Beziehung zu Maurice gerade auf der Kippe steht.
Wie sich das Verhältnis zwischen Herbie, Olive, Candy und Maurice nach Annies Tod entwickelt, das ist das Thema in diesem Buch.
Leseprobe:
Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man unter folgendem Link:
http://www.vorablesen.de/sites/vorablesen.de/files/buecher/leseproben/tucker_leseprobe.pdf
Ein New Yorker Roman – oder: meine Leseerfahrung:
Der Roman erinnert mich – von der Atmosphäre her – an das Buch „Niederland“ von Joseph O’Neill, das ich vor einigen Jahren las und das mir gefallen hat.
Auch dieses Buch „So it goes“ habe ich sehr gerne gelesen. Obwohl die Atmosphäre zu Anfang des Buches traurig ist, schweift dieses Buch nie in zu große Sentimentalitäten ab. Ich bewundere Annie, wie sie kurz vor ihrem Tod noch so klardenkend ist und viele Angelegenheit zu regeln scheint. Es ist großmütig von ihr, Olive als ihre Nachfolgerin an Herbies Seite zu akzeptieren. Herbie, an dessen Seite sie während 38 Jahren Ehe so viel erlebt hat.
Herbie versucht, sich zu fangen. Er spürt Annie noch in dem Krankenzimmer, in dem sie vor ihrem Tod lag. Zurück in seiner Wohnung und in seinem Leben macht sich vertraut mit der Aufgabe, Olive bei ihren Schauspielbemühungen zu helfen. Aber nicht nur das ist seine Aufgabe. Er versucht auch, das Verhältnis zu seiner Tochter Candy zu klären.
Immer wieder kommt das Golfspiel als Thema in dieses Buch, was mich aber nicht stört. Das Buch ist ruhig, kein Reißer, aber gut geschrieben. Im Präsens. Das ist zwar nicht der übliche Schreibstil, den man in Büchern findet – aber er macht das leserische Erlebnis näher erlebbar, finde ich.
„So it goes“ ist ein ruhiger Roman über einen Mann, der seine Frau verloren hat und wieder seinen Platz im Leben sucht. Ein sehr tiefgründiger Roman darüber, wie man Trauer verarbeiten kann.
Mir hat das gefallen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.