(Rezi von Adelheid) Agnès de Lestrade: Die große Wörterfabrik

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

meine Schwester A. hat sich folgendes Bilderbuch zu ihrem Geburtstag im Februar 2011 gewünscht, weil es ihr gefällt (sie hat es auf der Frankfurter Buchmesse gesehen und darin geblättert) und sie es ihrem Sohn vorlesen will:

Die große Wörterfabrik

 

Autorin: Agnès de Lestrade

Das Buch wurde übersetzt von Anna Taube
Die Bilder stammen von Valeria Docampo
Erschienen ist das Buch in folgendem Verlag: mixtvision
Erscheinungsdatum in Deutschland: 01.06.2010
ISBN-Nummer: 978-3-939435-26-6
Seitenzahl: 40 Seiten

Preis: 13,90 Euro

Empfohlen vom Verlag: ab 3 Jahren

 

Das Buch heißt im französischen Original „La grande fabrique de mots“.

 

Es handelt sich um ein Bilderbuch mit stabilem Pappeinband und Seiten aus (meiner Ansicht nach) starkem Papier im Format 24,5 x 25 cm.

 

Über die Autorin Agnès de Lestrade

 Agnès de Lestrade ist 1964 geboren und lebt in der französischen Region Gironde, mitten auf dem Land, in der Nähe des Flusses Garonne. Sie hat zwei Kinder.

Ihre Hobbys sind träumen, im Meer tauchen, ihren Kindern zuhören und Crêpes backen.

In Frankreich ist sie sehr bekannt – nicht nur als Autorin von Kinderbüchern. Sie hat viele anrührende Lieder geschrieben. Außerdem spielt sie Akkordeon und leitet Schreibkurse.

Seit 2003 schreibt sie und veröffentlicht Kinderbücher. In Frankreich sind bereits über 50 Kinderbücher von ihr erschienen. Erwähnen möchte ich hier „Les espoirs de Bouba” (Boubas Hoffnungen), „La petite tricoteuse d’histoires“ (Die kleine Geschichtenschneiderin), „Les petits cadeaux d’Octavio” (Octavios kleine Geschenke) und „La Plage du Prince blanc” (Der Strand des weißen Prinzen).

In deutscher Sprache ist auch noch ihr Buch „Der liebste Wolf der Welt“ im Jahre 2008 erschienen (laut Amazon ist dieses Buch gerade nicht lieferbar).

(Informationen stammen aus verschiedenen französischen Webseiten, die über die Autorin berichten)

 

Leseprobe

Eine genehmigte Leseprobe des Verlags/einen Eindruck des Buches kann man direkt unter der Beschreibung des Buches auf Amazon.de bekommen. Wenn man auf die Abbildung des Buches klickt, hat man die Möglichkeit, ein bisschen in dem Buch zu blättern.

 

Worum geht es in dem Buch?

 Man stelle sich ein Land vor, in dem die Menschen fast gar nicht sprechen. Damit sie sprechen können, müssen sie sich Wörter kaufen und diese schlucken. Nur dann sind sie in der Lage, diese Wörter auch aussprechen zu können.

Die Wörter werden in einer Wörterfabrik produziert – sie stehen auf einer Endlospapierrolle. Es gibt Wörter in unterschiedlichen Sprachen, und die Wörter sind unterschiedlich wertvoll, haben also unterschiedliche Preise. Wenn man reich ist, kann man sich wertvolle Wörter kaufen. Und da viele Leute nicht reich sind, werden wertvolle Wörter seltener gesagt als nicht wertvolle.

Arme Leute kramen in Mülleimern, um Wörter zu finden. Die Wörter, die andere Leute weggeworfen haben, sind jedoch wertlos – beispielsweise „Hundekacka“ und „Hasenpipi“. Manchmal gibt es Wörter im Sonderangebot – aber auch sie sind oft (fast) unbrauchbar.

Gute Wörter sind also selten für die meisten Menschen in diesem Land. Und so weiß Paul, der Maria liebt, nicht, wie er ihr das sagen soll. Und so sinnt er nach einem Ausweg…

 

Leseerfahrung/Meine Meinung

 Auf den ersten Blick fand ich das Buch teuer, das ich da beim Buchhändler für meine Schwester A. bestellt hatte und vor ein paar Tagen abholte. Auch an die Illustrationen musste ich mich erst einmal gewöhnen.

Aber auf den zweiten Blick bin ich entzückt von dem Buch – hingerissen von der Idee der Geschichte. Das Buch regt mich zum Nachdenken an. Es hat wenig Text – aber die Handlung und die Botschaft des Buches brauchen auch nicht viele Worte.

Ich finde hier keine Reime – aber Reime würden zu dem Buch auch nicht passen. Es sind kurze Sätze in einfachem Stil (eben für Kinder ab drei Jahren geeignet) – in der Art „Morgen ist Maries Geburtstag. Paul hat sie furchtbar lieb. Das würde er ihr gerne sagen“.

Die Bilder gefallen mir unterdessen sehr gut. Die Farben sind in warmen Tönen gehalten – Rot- und Brauntöne überwiegen. Die Figuren – meistens Kinder – blicken freundlich.

Meinem Sohn habe ich das Buch auch vorgelesen. Er mag es, wenn man ihm etwas vorliest, und jodelt und jubelt dann laut herum. Wobei er es lieber mag, wenn eine Geschichte in Reimen gestaltet ist – denn er hört es, wenn sich Wörter reimen, und das macht ihm großen Spaß.

Mir gefällt das Buch so, wie es ist, und ich mache mir Gedanken über seine Botschaft. Ich überlege: Welche Wörter würde ich kaufen, wenn ich Wörter kaufen müsste? In diesem Falle würde ich zu „Liebe – Sommer – Hoffnung – Zuversicht – wertvoll – wundervoll – fantastisch – interessant – Zukunft“ greifen – und ich würde Wörter, wie „geil – Wutbürger – Stuttgart 21 – alternativlos“ und Ausdrücke wie „Ey, Alter!“ erst gar nicht kaufen.

Sollten wir nicht froh sein, dass wir unsere Sprache haben, unsere Wörtervielfalt – und uns die Wörter nicht kaufen müssen? Aber wir vernachlässigen oft unsere Sprache – wir verwenden ordinäre Wörter anstatt schöner, wertvoller Wörter. Oder wir verwenden immer mehr Abkürzungen („MfG“ und weitere). Und so verarmt Sprache – sie verändert sich, leider nicht immer zum Positiven. Sollten wir also nicht wieder anfangen, besser und liebevoller mit unserer Sprache, mit den uns zur Verfügung stehenden Worten umgehen?

Diesen Gedanken nachhängend, schließe ich den Bericht.

 

Mein Fazit

Ein Bilderbuch, das mich sehr positiv überrascht hat. Ich vergebe 5 Sterne und rate allen, die diesen Bericht lesen: kauft das Buch, lest es selbst und denkt über seine Botschaft nach – und verschenkt das Buch an andere. So wie ich es jetzt mit dem Exemplar tun werde, das ich gekauft habe.

P.S.: Dieser Bericht erschien 2011 bereits auf der Verbraucherplattform Ciao.de. Schade, dass es Ciao.de nicht mehr gibt!

(Rezi von Adelheid) 3 Tage in Bonn – oder: Wer Bonn besucht, sollte dieses Buch kaufen

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Vom 20. bis 23.05.2017 habe ich die Stadt Bonn besucht. Davor war ich schon einige Male in Bonn gewesen, allerdings war das schon länger her.

Deswegen war ich froh, als ich in dem Buch- und Zeitschriftenladen am Bonner Hauptbahnhof das Buch

3 Tage in Bonn

Ankommen. Einchecken. Losgehen…

entdeckte.

Dieses Buch kaufte ich sofort! Ob es mir während meines Aufenthalts in Bonn im Mai 2017 geholfen hat, liest man jetzt.

 

 

Kurze Informationen zum Buch „3 Tage in Bonn“

Verlag: BKB-Verlags-GmbH

Seitenzahl: 72 Seiten

Das Buch erschien in Deutschland 2013 mit der ISBN-Nummer 978-3940914477,

2015 erschien eine überarbeitete Ausgabe des Buches. Genau diese Ausgabe habe ich am 20.05.2017 in Bonn gekauft.

Das Buch kostet in den Buchhandlungen in Bonn 4,95 Euro.

 

 

Wer hat das Buch geschrieben?

Interessanterweise finde ich keinen Autorennamen, sondern lediglich, dass das Buch von Brigitte Hintzen-Bohlen herausgegeben wurde.

Wer Frau Brigitte Hintzen-Bohlen ist, verrät mir das Buch nicht. Deswegen habe ich im Internet recherchiert und fand heraus, dass Frau Hintzen-Bohlen bereits einen Reiseführer über Rom verfasst hat, der sich mit der dortigen Kunst und Architektur sehr gut befasst und bei Amazon.de bestens bewertet wurde.

 

Äußere Vorteile des Buches

Dieses Buch wiegt gerade mal 108 Gramm – ist also ein Leichtgewicht in jeder Handtasche.

Mit 10,7 Zentimetern Breite und 18,5 Zentimetern Länge weist es Taschenbuchformat auf. Und es ist gerade nur 4 Millimeter dick.

Das Buch hat einen Hochglanzeinband mit einigen Fotos. Das lässt es besonders wertig erscheinen.

Das Buch ist bebildert – jede Seite weist Fotos auf neben informativen Texten. Die Seiten sind fest und stabil – natürlich soll man jetzt nicht daran zerren oder reißen, sondern das Buch so pfleglich behandeln, wie man andere Bücher auch behandelt.

Vorne im Buch gibt es einen Stadtplan vom Zentrum, den man ausklappen kann. Hinten in einem weiteren Plan, den man aufklappen kann,  ist das Busnetz von Bonn und Umgebung abgebildet. Das ist ziemlich klein gestaltet – und, um das alles entziffern zu können, braucht man auf jeden Fall eine Lesebrille!

Die Schrift ist etwas klein – aber man kann sich ja auch eine Lesebrille mitnehmen, wenn man in Bonn unterwegs ist. Wäre die Schrift größer, wäre ja dann auch das Buch dicker und schwerer. Und genau das will und soll es ja nicht sein.

 

 

Der Inhalt

Das Buch hat mehrere Kapitel – beispielsweise eines, das die Besucher Bonns willkommen heißt. Weiterhin ein Kapitel, in dem es kurze Informationen über Bonn gibt.

Wen geschichtliche Daten interessieren, der findet ganz hinten im Buch zwei Seiten mit Bonner Geschichte, kurz gefasst.

Für Besucher, die drei Tage in Bonn weilen, gibt es für jeden Tag Vorschläge, was sie unternehmen können.

Als Service gibt es Angaben, wo man übernachten kann, wo man gut essen und trinken kann, wohin man ausgehen kann, welche kulturellen Highlights Bonn bietet und so weiter.

Natürlich nennt das Buch nicht alle Hotels und Restaurants von Bonn, sondern es trifft eine Auswahl. Es nennt die Hotels und Restaurants, die es am besten findet.

Genauso verhält es sich mit den Läden in Bonn. Im Kapitel „Einkaufen“ sind nur wenige Geschäfte erwähnt. Aber als Tourist geht man sowieso in die Innenstadt, die vom Bahnhof aus nicht weit entfernt ist. Mit Hilfe eines Stadtplans kann man die wichtigen Einkaufsstraßen mit vielen interessanten Läden selbst finden.

Ein alphabetisches Register ganz hinten im Buch gibt die Möglichkeit, schnell bestimmte Dinge oder Plätze oder Events zu finden. Beispielsweise das Rathaus oder das Bundeskanzleramt.

 

 

Meine Erfahrungen mit diesem Buch und meine Meinung dazu

Ich habe dieses Buch sehr gerne verwendet. Es passte gut in meine Handtasche. Schon auf dem Weg ins Hotel kam ich an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei, die ich direkt in dem Buch nachschlagen konnte.

Ab Seite 9 wird ein Stadtrundgang beschrieben, der 2,5 Stunden dauert und bei dem man wichtige Sehenswürdigkeiten besuchen kann. Beispielsweise das Sterntor. Es ragt zwischen all den modernen Geschäften in der Fußgängerzone heraus. In dem Buch „3 Tage in Bonn“ ist ein Farbfoto des Sterntors vorhanden und auch eine Beschreibung darüber. Das Sterntor ist – in meinen Worten – eine Burg mit einem Tor, die im Warenverkehr aus der Stadt Aachen eine Rolle spielte.

Am Sterntor kam ich vorbei, wenn ich zu Fuß ins Hotel ging, am „Alten Rathaus“ nicht. Auch das ist ein Gebäude in der Innenstadt mit einer auffälligen weißen Fassade. Ich bin auch die große Treppe hinaufgestiegen.

Das Kapitel „Bonn am Abend“ bietet einige kurze Anregungen, dass man beispielsweise eine Theatervorstellung besuchen könnte. Oder die Veranstaltung „Rhein in Flammen“, wenn sie stattfindet, wenn man gerade da ist. Ich habe die Vorschläge des Buches hier nicht aufgegriffen, da ich tagsüber sehr viel durch Bonn lief und mich abends einfach im Hotelzimmer ausruhen wollte.

Auch die Anregung, diverse Museen, beispielsweise das „Haus der Geschichte“, zu besuchen, habe ich links liegen lassen. Das Wetter war während meines Aufenthaltes in Bonn so schön, dass ich mich lange draußen aufhielt. Ich lief Spazierwege am Rhein entlang und ich lief über eine Brücke nach Bonn-Beuel und sah mir ein bisschen diesen Stadtteil an.

Als ich aber durch das Regierungsviertel lief, hat mir das Buch wieder sehr geholfen. Ich habe viele Gebäude gesehen, über deren Bedeutung ich im Buch viel nachlesen konnte. Man darf ja nicht vergessen, dass Bonn einige Jahre Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland war. Viele Gebäude, die in dieser Zeit wichtig waren, werden heute noch genutzt. Beispielsweise die Villa Hammerschmidt, die von 1950 bis 1994 Amts- und Wohnsitz der Bundespräsidenten war. Man kann von der Straße aus einen Blick auf diese Villa erhaschen. Das Gelände wird gut überwacht, als Tourist kann man die Villa Hammerschmidt nur besichtigen, wenn man sich zu einer Führung anmeldet. Wie das genau abläuft, weiß ich nicht.

Überflogen habe ich das Kapitel „Bonn und Umgebung vom Wasser aus“. Ich habe mir nicht die Zeit genommen, mit Ausflugsschiffen irgendwohin zu fahren. Wer das aber vorhat, bekommt in dem Buch einige gute Tipps – beispielsweise, wie man nach Unkel, Königswinter und nach Remagen kommt.

Was die Themen „Ausgehen“, „Essen und Trinken“ und „Übernachten anbelangt, so kann dieses Buch nur einen kurzen Abriss geben. Am „Brauhaus Bönnsch“ beispielsweise ging ich oft vorbei – aber die Plätze für Gäste dort waren fast alle belegt. Außerdem wollte ich kein selbstgebrautes Bier trinken, da ich Bier nicht mag – und an rheinischen Spezialitäten liegt mir auch wenig (gerade deswegen wird wohl dieses Brauhaus im Buch „3 Tage in Bonn“ erwähnt). Deswegen besuchte ich dann lieber ein italienisches Restaurant und ging auch einmal ins Restaurant im KARSTADT-Warenhaus. Dort gibt es ganz tolle „Spaghetti Bolognese“. Dieses Lokal steht im Buch „3 Tage in Bonn“ nicht drin.

Die Kapitel „Wellness“ und „Kultur“ habe ich überblättert. Das Kapitel „Kultur“ ist aber wichtig für Besucher, die wissen wollen, wo man in Bonn Aufführungen klassischer Musik und Theatervorstellungen besuchen kann.

Wichtig finde ich dagegen das Kapitel mit Adressen der Touristeninformation, des Flughafens Köln-Bonn, einiger Banken, wo man Stadtführungen buchen kann etc. Zum Thema „Stadtführungen“ erfährt man aber auch viel in der Touristeninformation, die nur circa fünf Minuten zu Fuß vom Hauptbahnhof entfernt ist. Ich habe mitbekommen, dass man – wenn man eine Stadtführung mitmachen will – sich schon vor der Anreise dazu anmelden sollte. Das habe ich verpasst.

Das ist allerdings nicht allzu tragisch, denn ich habe ganz am Anfang des Buches die allgemeinen Informationen über Bonn gelesen, die ich sehr lehrreich finde.

 

 

Erfahrungen mit dem Stadtplan im Buch

Der Stadtplan im Buch zeigt nicht alle Straßen Bonns, auch nicht im Stadtzentrum. Er gibt nur einen groben Überblick.

Ich empfehle deshalb, zur Touristeninformation zu gehen und sich dort einen ausführlichen Stadtplan für 50 Cent zu kaufen. Dieser Stadtplan war während meines  Aufenthalts in Bonn sehr nützlich.

 

 

Mein Fazit

Das Buch „3 Tage in Bonn – Ankommen. Einchecken. Losgehen…“ finde ich sehr nützlich für Leute, die Bonn besuchen und sich informieren wollen, welche Sehenswürdigkeiten es dort gibt, was man dort abends unternehmen kann, wo man rheinische Spezialitäten genießen kann und so weiter.

Man bekommt auch einen kurzen Einblick über die Stadt und ihre Geschichte, was mir ebenfalls gut gefällt.

Alle Hotels, Lokale und Einkaufsmöglichkeiten kann und will das Buch nicht nennen, sonst wäre es ein dickes Buch und würde nicht in fast jede Handtasche passen. Gerade das Format des Buches und das geringe Gewicht finde ich sehr ansprechend – und auch der Preis von 4,95 Euro für das Buch ist gerechtfertigt.

Der Stadtplan ist nicht ausführlich genug. Dafür will ich jedoch keine Sterne abziehen, denn das Buch wirbt nicht damit, dass es einen ausführlichen Stadtplan beinhaltet. Wer einen ausführlichen Stadtplan benötigt, kann eine Buchhandlung oder die Touristeninformation aufsuchen.

 

Mir hat das Buch während meines kurzen Aufenthalts in Bonn sehr gute Dienste geleistet – und auch jetzt zu Hause blättere ich immer noch gerne darin, weil die Informationen und Fotos darin gut sind.

Ich vergebe diesem Buch fünf von fünf Sternen und empfehle es weiter.

 

P.S.: Diese Rezension erschien bereits im September 2017 bei Ciao.de. Das war eine tolle Verbraucherplattform, die leider nicht mehr existiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Rezi von Adelheid) Abby Fabiaschi: Für immer ist die längste Zeit

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

auf der Seite vorablesen.de habe ich meistens kein Glück. Man kann davon ausgehen, dass ich – wenn ich fünf Leseeindrücke für Bücher poste, die dort verlost werden – kein einziges dieser fünf Bücher gewinne!

Deswegen war ich im Februar 2018 angenehm überrascht, als ich dort doch mal Glück hatte. Ich hatte meinen Leseeindruck zum Buch

Für immer ist die längste Zeit

der US-amerikanischen Autorin Abby Fabiaschi bei vorablesen.de gepostet, um 10 Punkte zu bekommen, damit mein Punktekonto dort etwas aufgestockt wird.

Um 4.000 Punkte zu bekommen und mir damit ein Buch auszusuchen, das ich gerne lesen will, muss ich bei vorablesen.de ganz schön ackern! Deswegen kommen mir auch 10 Punkte ganz recht!

Mitte Februar 2018 bekam ich die überraschende E-Mail, dass ich das Buch gewonnen habe! Es lag in meinem Poststapel, den ich Ende Februar 2018 antraf, als ich mit meinem Mann aus dem Malta-Urlaub zurückkehrte.

Ich habe das Buch ausgepackt und gelesen. Was ich dazu meine, liest man jetzt.

 

Kurze Informationen zu dem Buch „Für immer ist die längste Zeit“:

Erscheinungsdatum in Deutschland: 21. März 2018

Verlag: Fischer KRÜGER

ISBN-Nummer: 978-3-8105-2479-9

Seitenzahl: 368 Seiten

Das Buch ist als Paperbackausgabe in der deutschen Übersetzung erschienen und kostet im Buchhandel in Deutschland 14,99 Euro.

 

Über die Autorin Abby Fabiaschi:

Abby Fabiaschi ist eine US-amerikanische Autorin, die Familie hat und in Connecticut und in Utah lebt.

Da sie schon als Jugendliche mit Trauer umgehen musste, brachte sie zu der Idee, dieses Buch zu schreiben.

Sie spendet 20 Prozent ihrer Nettoerlöse an Verbände, die sich für das Wohl von Frauen und Kindern weltweit einsetzen.

 

Leseprobe:

Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man auf mehreren Webseiten im Internet. Auch auf vorablesen.de. Einfach nach Informationen über dieses Buch suchen und die Option „Leseprobe öffnen“ anklicken. Schon ist es möglich, einige Seiten des Buches kostenlos zu lesen.

 

Die Handlung:

Madeline – genannt Maddy – ist gestorben – Selbstmord war es, sie sprang vom Dach einer Bibliothek in die Tiefe. Aber warum hat sie sich umgebracht? Ihr Mann Brady und die 16-jährige Tochter Eve bleiben erschrocken und ratlos zurück und versuchen, das Geschehene zu begreifen und zu verarbeiten.

Der Leser des Buches befasst sich mit drei Ich-Erzählern, die jeder Geschehnisse aus ihrer Sicht schildern. Da gibt es Maddy, die sich in einer Art „Zwischenwelt“ befindet, die zwischen Paradies und Hölle angesiedelt ist. Sie möchte versuchen, das Leben ihrer Hinterbliebenen Eve und Brady irgendwie zu beeinflussen. Wenn sie es schon zu Lebzeiten nicht so tun konnte, wie sie es tun wollte, so will sie es wenigstens jetzt – kurz nach ihrem Tod – tun. So würde sie es beispielsweise gern sehen, wenn Brady Rory heiratet. Rory ist eine Frau, die auch schon Schweres in ihrem Leben durchmachen musste und Eve Nachhilfe in „Analysis“ – einem Gebiet der Mathematik – gibt.

Die beiden anderen Ich-Erzähler sind Eve und Brady. Sie versuchen beide auf ihre eigene Art mit der Trauer um Maddy umzugehen. So will Eve nicht von anderen Menschen geschont werden, die meinen, dass man sie wegen ihrer Trauer nicht mit Alltagsdingen konfrontieren sollte. Brady nahm immer seinen Job als Vorwand, wenn er bestimmte Dinge nicht tun wollte.

Eve und Brady suchen Psychologen auf, die ihnen bei ihrer Trauer helfen sollen. Weiterhin lesen sie in Maddys Tagebuch, um mehr über Maddy, ihre Gedanken und ihre Gefühle zu erfahren.

 

Meine Meinung:

Ich finde das Thema „Frau hat sich umgebracht und ihre Angehörigen versuchen, damit fertig zu werden“ ziemlich heftig. Wenn ich aber dieses Buch als „Märchen“ sehe mit einer Handlung, die hoffentlich so nie passieren wird, fällt es mir leichter, mit der Handlung klarzukommen.

Sympathisch an dem Buch ist, dass es gut geschrieben ist und sich leicht lesen lässt und die Hauptpersonen Maddy, Eve und Brady authentisch rüberkommen. Jeder von ihnen hat „seinen“ eigenen Erzählstil und seine eigene Denkweise – und das gefällt mir.

Maddys Angehörige Eve und Brady fragen sich, warum Maddy sich das Leben genommen hat. Im Laufe der Lektüre erfährt man, dass Eve oft egoistisch war und Brady immer wieder seine Arbeit als Grund vorschob, um sich um diverse Dinge in seinem Privatleben nicht zu kümmern. So ließ er beispielsweise Geburtstagsgeschenke für seine Frau von seinen Assistentinnen kaufen – und diese schrieben sogar die Geburtstagskarten für Maddy.

Darüber darf man sauer und verstimmt sein – dennoch ist das kein Grund, sich umzubringen.

Interessant an dem Buch fand ich, dass Eve und Brady sich entwickelt haben. Sie haben sich gefragt, wie sie manches besser machen können, als sie es zu Lebzeiten Maddys machten. So ging Eve in den Ferien in ein Camp und beschäftigte sich mit schwerbehinderten Jugendlichen. Zuerst mochte sie diese Tätigkeit nicht sonderlich, aber sie wuchs dort hinein. Und Brady machte Reisepläne mit Eve, die er zu Lebzeiten Maddys nie gemacht hätte.

Maddy versucht, aus „ihrer“ Zwischenwelt, die Handlungen und Gedanken von Eve, Rory und Brady zu steuern. Meistens gelingt ihr das.

Ich habe das Buch gelesen, weil mir der Schreibstil und die Personen gefallen haben und weil ich wissen wollte, wie Eve und Brady ihre Trauer verarbeiten.

Manchmal gab es Längen in dem Buch, die die Handlung streckten. Ich erwartete, dass sich – außer der Entwicklung von Eve und Brady und der Verarbeitung ihrer Trauer – nichts Besonderes mehr in dem Buch passiert. Plötzlich aber gab es doch Geschehnisse, die mich total überraschten. Solche unvorhergesehenen Passagen werten für mich das Buch auf. Sie haben mich überrascht und nachdenklich gemacht.

 

Mein Fazit:

„Für immer ist die längste Zeit“ ist ein Buch, das mich unterhalten konnte, mich zum Nachdenken brachte und mich überraschte. Ich vergebe die Note „gut“ und eine Leseempfehlung.