(Rezi von Adelheid) Fausto Brizzi – Hundert Tage Glück

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Am 18.08.2015 war ich seit Jahren wieder in Rothenburg ob der Tauber. In einer gut sortierten Buchhandlung fand ich folgenden Roman:
Hundert Tage Glück
Es handelt sich hier um das Erstlingswerk des italienischen Autors
Fausto Brizzi
Ich habe das Buch gekauft und gelesen. Warum ich dafür fünf Sterne vergebe, zeigt der folgende Bericht.

Kurze Informationen zum Buch „Hundert Tage Glück“
ISBN-Nummer: 978-3734101229
Verlag: Blanvalet-Taschenbuch-Verlag
Erscheinungsdatum in Deutschland: 20. April 2015
Seitenzahl: 480 Seiten
Der Roman ist in Deutschland als Taschenbuch für 9,99 Euro erschienen. Die Handlung an sich umfasst 471 Seiten, anschließend folgen noch zwei Seiten mit Danksagungen sowie einige Leerseiten.

Über Fausto Brizzi
Fausto Brizzi ist ein italienischer Autor, Jahrgang 1968. Neben seiner Tätigkeit als Autor ist er Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent.

Leseprobe
Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man direkt auf der Verlagsseite – und zwar unter folgendem Link:
http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Hundert-Tage-Glueck-Roman/Fausto-Brizzi/e470632.rhd?mid=4&serviceAvailable=true&showpdf=false#tabbox

Als sich Lucios Leben auf einmal veränderte – oder: die Handlung
Lucio Battistini ist 39 Jahre alt, wohnt mit seiner Familie in Rom und ist Fitnesstrainer. Nebenher trainiert er auch noch eine Wasserballmannschaft.
Er ist zufrieden mit seinem Leben. Seine Frau Paola ist Lehrerin und sehr reizend. Auf seine Kinder Lorenzo und Eva ist er stolz. Sein Schwiegervater Oscar backt die besten Doughnuts Roms.
Den einzigen Ausrutscher, den er sich in jüngster Zeit geleistet hat, ist, dass er mit einer Kundin des Fitnessstudios eine ultrakurze Liebesaffäre hatte. Das tut ihm leid – und als Paola davon erfährt, versucht er schuldbewusst, diesen Fehler wieder auszubügeln.
Eines Tages jedoch wird sein Leben total auf den Kopf gestellt. Die immer wieder auftauchenden Bauchschmerzen hat er lange ignoriert. Als er irgendwann doch den Arzt aufsucht, erfährt er, dass er einen Tumor hat. Der Tumor ist schon so groß, dass er sich durch eine Chemotherapie vielleicht ein bisschen in seinem Wachstum aufhalten lassen kann. Aber heilbar ist Lucios Krebs nicht mehr, da er zu spät erkannt wurde.
Lucio weiß also, dass er nicht mehr lange zu leben hat. 100 Tage werden ihm noch bleiben – so denkt er. Und er versucht, diese 100 Tage, die sein Leben noch andauern wird, zu den schönsten Tagen seines Lebens zu machen. Deswegen schmiedet er Pläne, was er machen kann. Er will die Liebe seiner Frau wieder zurückgewinnen. Außerdem gibt er seinen Freunden Anweisungen, was sie seinen Kindern zum Geburtstag schenken sollen, wenn er nicht mehr da ist. Er will seine Wasserballmannschaft so trainieren, dass sie in die nächste Liga aufsteigt.
Und so zählt er die 100 Tage, die er noch zu leben hat, rückwärts – und erzählt dem Leser, was er an jedem dieser Tage macht…

Ein erstaunliches Buch – oder: meine Leseerfahrung
Gerade das Eis auf dem Cover und der Klappentext hatten mich angesprochen – obwohl ich doch eigentlich keine „Krebsbücher“ lesen will. Außerdem ist erst vor einigen Wochen eine meiner Tanten plötzlich verstorben – sie war Künstlerin und lange bei guter Gesundheit. Ein Krebsleiden, das eigentlich gute Heilungschancen hatte, wurde ungefähr sechs Wochen vor ihrem Tod diagnostiziert…
Ein Buch, bei dessen Lektüre die Leser schon nach wenigen Seiten wissen, dass die Hauptperson definitiv an Krebs sterben wird, passte also nicht in meine Situation.
Trotzdem hat mich das Buch interessiert – und überhaupt nicht erschreckt. Der Grund ist die Leichtigkeit, mit der dieses Buch verfasst wurde. Dabei wirkt der Inhalt des Buches keine Sekunde lang albern – oder zu traurig. Der Autor hat einen Weg gefunden, ein Buch über eine komplett auswegelose Lebenssituation zu schreiben, das sympathisch ist, leicht zu lesen, sogar manchmal humorvoll ist – und immer wieder zum Nachdenken anregt.
Die Krankheit Krebs wird nie verharmlost – als Leserin bekomme ich mit, dass Lucios Schmerzen immer schlimmer werden. Er aber will unbedingt seine letzten 100 Tage im Leben noch zu seinen schönsten machen. Interessant finde ich, dass er – auch wenn er zwischendrin immer wieder Tage erlebt, an denen die Schmerzen fast unerträglich sind oder während derer er unter Depressionen leidet – solche Tage trotzdem zu diesen glücklichen Tagen dazu zählt. Nach einem Tag des Leidens folgen also immer wieder einige Tage, während derer Lucio sich an seinen Kindern erfreut, versucht, seiner Frau zu gefallen – oder auch seine Freunde trifft.
Toll finde ich einige Ideen, die der Autor hat. Er lässt sie immer wieder in Lucios Leben einfließen. So trifft Lucio einen Mann, der einen Laden hat, der davon lebt, dass der Inhaber des Ladens seinen Kunden zuhört oder mit ihnen einen Film ansieht – oder andere kleine Gesten ausführt, die den Kunden Freude machen. Er gibt den Kunden seine Zeit, und die Kunden schätzen es. Solch einen Laden kenne ich nicht – aber diese Idee, dass man solche Läden betreiben könnte, ist wirklich gut!
Auch fand ich den Gedanken wunderbar, dass Lucio seinen Freunden Anweisungen gibt, was sie seinen Kindern zu den Geburtstagen bis zum Erwachsensein schenken sollen – Geschenke in Lucios Namen. Das sind weise ausgedachte Gaben mit logischen Begründungen dazu.
Es gibt also einige Stellen in dem Buch, die grandiose Ideen schildern, die Lucio hat und umsetzt. Im Hinterkopf hat er dabei oft sein großes Vorbild – den Erfinder und das Allround-Talent Leonardo da Vinci.
Beim Lesen störte mich übrigens nicht, dass Lucio ein Ich-Erzähler ist und in der Gegenwart schreibt. Aber solche Dinge stören mich an Büchern generell nicht. Ich weiß aber, dass viele Leser Bücher aus der Ich-Perspektive nicht mögen – und deswegen muss ich die Erzählperspektive in einem Bericht über ein Buch natürlich erwähnen.
Den Ich-Erzähler Lucio finde ich sympathisch. Er redet zu seinen Lesern – er ist höflich und spricht sie mit „Sie“ an. Als Leser erfahre ich die Geschichte des Rests seines Lebens – und ich will wissen, wie es ihm ergeht, was er in 100 Tagen, die ihm noch bleiben, unternimmt – und wie die Menschen, die mit ihm zu tun haben, darauf reagieren.
Ebenfalls sind mir Paola, Lucios Kinder, seinen Schwiegervater, seine Freunde und andere Menschen, mit denen er zu tun hat, zum größten Teil sympathisch. Über sie habe ich gerne gelesen.
Als Lucio zum Schluss stirbt, hat mich das Buch nicht traurig gemacht – sondern nachdenklich. Auf eine positive Art und Weise nachdenklich. Ich bewundere Lucio – er steckt den Kopf nicht in den Sand, sondern versucht, aus einer schlimmen Lage das Bestmögliche zu machen.

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„Hundert Tage Glück“ ist ein Buch über Lucio – einen liebenswerten Mann mit Fehlern und Schwächen, die menschlich sind – und der weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Anstatt zu resignieren, versucht er, die Zeit, die ihm noch bleibt, für sich und für andere so schön wie möglich zu machen.
Und das ist das Faszinierende an dem Buch. Ein Buch, das leicht erzählt und so geschrieben ist, dass es nie zu traurig wird. Das hat mich sehr überrascht – und deswegen will diesem Buch auch alle fünf Sterne geben und es weiterempfehlen.
P.S: Diese Rezension habe ich bereits im September 2015 bei der Verbraucherplattform Ciao.de veröffentlicht. Dort schreibe ich unter dem Usernamen „Sydneysider47“.

(Rezi von Adelheid) Andrew O‘ Connor – Das Haus der Lady Armstrong

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Vor einigen Monaten habe ich ein Buch gelesen, das mich packen konnte:
Das Haus der Lady Armstrong
von
Andrew O’Connor

Warum mir das Buch sehr gut gefallen hat, liest man jetzt.

Kurzinformationen zum Buch
ISBN-Nummer: 978-3-548-28575-7
Erscheinungsdatum in Deutschland: Juni 2014
Seitenzahl: 492 Seiten
Verlag: Ullstein-Verlag
Das Buch liegt als Taschenbuch vor und kostet im deutschen Buchhandel 9,99 Euro.

Über Andrew O’Connor
Andrew O’Connor hat mehrere Romane verfasst. Er lebt in Irland.
Bevor er als Autor bekannt wurde, hat er Englisch und Geschichte studiert und in der Werbung gearbeitet.

Leseprobe
Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man unter folgendem Link:

Klicke, um auf leseprobe_oconnor_das_haus_der_lady_armstrong.pdf zuzugreifen

Ein Herrenhaus in Irland und drei Frauenschicksale – oder: die Handlung
Dieser Roman spielt vorwiegend in Irland. Er wird aus der auktorialen Perspektive (kein Ich-Erzähler) im Imperfekt (Vergangenheit) erzählt und besteht aus drei Büchern:
Die Handlung des ersten Buchs spielt in der Zeit von 1840 bis 1848. Anna ist verliebt in Edward Armstrong und ist sehr glücklich, als er sie heiratet. Sie wird Lady Armstrong und wohnt mit ihrem Mann und einigen Bediensteten in einem großen Haus. Edward ließ dieses Haus extra für sie bauen. Das Haus wird bekannt für seine Feste und Empfänge.
Das Glück für die Armstrongs könnte perfekt sein, wenn Anna endlich schwanger werden würde. Das passiert lange Zeit nicht. Anna fürchtet, kinderlos zu bleiben. Das wäre verheerend für sie – denn im Falle von Edwards Tod würde sein Cousin Sinclair ihr Haus und ihr Land erben. Sinclair und seine Frau Diana haben nämlich einen Sohn, dem sie dann dieses Erbe weitergeben könnten. Und Anna würde dann vielleicht von dort verjagt werden.
Anna lässt sich von einem Spezialisten untersuchen, der ihr bestätigt, dass sie an der Kinderlosigkeit nicht schuld ist. Georgina, Annas Cousine und Freundin, bringt sie auf die Idee, dass sie von einem anderen Mann schwanger werden könnte. Zuerst zögert Anna, fasst dann aber doch einen Plan…
Im zweiten Buch wird der Leser mit Episoden, die in der Zeit von 1913 bis 1922 spielen, bekannt gemacht. Es geht es um die 25-jährige Engländerin Clara, die in London den Iren Pierce Armstrong trifft. Pierce ist ein Nachkomme von Anna und Edward. Clara verliebt sich sofort in Pierce. Er bleibt aber ihr gegenüber unnahbar, wortkarg und unfreundlich.
Sie versucht, ihn für sich zu gewinnen und trifft ihn so oft wie möglich. Aber er „beißt“ erst an, als sie sie sich einem anderen Mann zuwendet. Auf einmal macht Pierce Clara einen Heiratsantrag, in den sie strahlend einwilligt.
Sie heiraten und ziehen gemeinsam nach Irland in das Haus, das Pierces Urgroßvater Edward einst für Anna bauen ließ.
Die Ehe von Clara und Pierce ist nicht einfach. Prudence, Pierces einzige Schwester, kann Clara nicht leiden und versucht, ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen. Als Clara einmal Urlaub macht, lässt Prudence Claras Kleider enger nähen. Ein anderes Mal lässt Prudence von einem Anwalt Claras und Pierces Scheidungspapiere aufsetzen.
Aber auch Pierce ist kein einfacher Ehemann. Als er als Soldat in den Ersten Weltkrieg ziehen muss, beantwortet er fast nie Claras Briefe.
Irgendwann verliebt sich Clara in den Maler Johnny Seymour und plant, mit ihm abzuhauen…
Das dritte Buch spielt von 2007 bis heute. Nico Collins ist der Enkel von Pierce Armstrong. Er will sich von seiner Frau Susan Collins scheiden lassen. Sie verlangt von ihm, das Armstrong House zu verkaufen, damit genug Geld für sie und Nico und die gemeinsame Tochter Alex da ist. Schweren Herzens willigt Nico ein, das Haus zu verkaufen, das nach einem Brand vor vielen Jahren zur Ruine geworden ist.
Die ehemalige Schauspielerin Kate Fallon kann sich für das Haus begeistern, und ihr Mann Tony kauft es ihr. Kate will das Haus wieder herrichten lassen und beauftragt Nico, der Architekt ist, diese Renovierungsarbeiten zu leiten. Das Ergebnis ist wunderschön und kann sich sehen lassen. Allerdings haben viele Leute – auch die Fallons und Nico – nicht mit der Finanzkrise gerechnet…

Meine Leseerfahrung
Für das Buch interessierte ich mich, nachdem ich eine Leseprobe bei „vorablesen.de“ gelesen hatte. Ich lese gerne Familiengeschichten. Und die Leseprobe erinnerte mich an Bücher von Victoria Holt, die ich als Jugendliche gerne gelesen habe. Der Autor kopiert Victoria Holt nicht – er macht sein eigenes „Ding“, und das finde ich gut. Was ich hier lese, ist eine Familiengeschichte mit Szenen aus drei Jahrhunderten – mit Intrigen und Dramen.
Dieses Haus der Lady Armstrong ist ein Symbol. Ein Symbol für Partys und Feste, ein Symbol für Reichtum. Aber auch ein Symbol für ein Heim, in dem einige Frauen nicht glücklich werden. Sie alle müssen andere Wege gehen.
Die Kapitel sind kurz und schnell zu lesen – im Durchschnitt zwei bis fünf Seiten. Die Schrift ist groß. Die Hauptcharaktere Anna und Clara fand ich sehr sympathisch. Den Charakter Kate fand ich zuerst unnahbar, eingebildet und unsympathisch – aber im Laufe der Lektüre änderte sich auch das. Später im Buch wurde mir Kate sehr sympathisch.
Ich habe die Geschichten rund um diese drei Frauen gern gelesen. Manche Handlungsstränge fand ich tragisch – beispielsweise, was Anna letztendlich anstellte, um schwanger zu werden – und die Konsequenzen, die sich daraus ergab en. Clara mochte ich auf Anhieb – und ich fand es schlimm, wie Prudence und auch ihr Ehemann Pierce sie behandelten. Lange Zeit war mir nicht klar, was mit Clara passiert war – aber der Schluss des Buches hat mich hier versöhnt.
Die Geschichte mit Kate, Tony und Nico interessierte mich ebenfalls von Anfang an – auch wenn ich die Handlung stellenweise etwas kitschig fand. Jedoch verkommt das Buch nie zur Liebesschnulze, es gibt keine zu offenherzigen Szenen. Auch gibt es keine brutalen Szenen, so dass ich das Buch bedenkenlos auch als Geschenk für Mütter und Schwiegermütter empfehlen kann.
Und neben einer dramatischen Romanhandlung bekomme ich als Leserin noch ein bisschen Geschichte und die Gepflogenheiten der jeweiligen Zeit mit. So war es im 19. Jahrhundert ein Makel, wenn man keine Kinder bekommen konnte. Oder wenn man schwanger wurde, aber noch nicht verheiratet war. Auch klingt in dem Buch durch, dass die Iren lange Zeit Vorurteile gegen Katholiken hatten.

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Andrew O’Connor hat es geschafft, eine spannende und dramatische Familiengeschichte zu schreiben, die Szenen aus drei Jahrhunderten zeigt. Die drei Frauencharaktere Anna, Clara und Kate faszinieren mich – jede mit ihrer eigenen – oft tragischen – Geschichte.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen – es hat mich gut unterhalten. Da ich nicht weiß, wofür ich Sterne in der Gesamtwertung abziehen sollte, vergebe ich alle fünf Sterne und empfehle das Buch weiter.

P.S: Diese Rezension erschien bereits bei vorablesen.de in verkürzter Form – dort bin ich als „adel69“ unterwegs. Weiterhin ist eine Rezension von mir bei Amazon.de erschienen. Dort schreibe ich unter „Irina Melbourne“. Ich habe auch noch vor, auf anderen Internetseiten Rezensionen zu veröffentlichen – beispielsweise bei Ciao.de. Dort schreibe ich unter „Sydneysider47“.

(Rezi von Adelheid) Kamila Shamsie – Die Straße der Geschichtenerzähler

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Dank vorablesen.de durfte ich folgendes Buch lesen:
Die Straße der Geschichtenerzähler,
geschrieben von der Autorin Kamila Shamsie.
Wie mir das Buch (es ist ein Roman) gefallen hat, zeigt der folgende Bericht.

Kurzinformationen zum Roman „Die Straße der Geschichtenerzähler“
Erscheinungsdatum in Deutschland: 30. März 2015
ISBN-Nummer: 978-3827012289
Verlag: Berlin-Verlag
Seitenzahl: 383 Seiten
Das Buch ist als Hardcover-Ausgabe mit Schutzumschlag in Deutsch erschienen und kostet im deutschen Buchhandel 19,99 Euro.

Über Kamila Shamsie
Kamila Shamsie ist eine pakistanische Autorin, geboren 1973. Sie lebt in London (Großbritannien) und Karatschi (Pakistan).
Einige Werke von ihr wurden schon veröffentlicht – sie liegen auch in deutscher Sprache vor, beispielsweise »Kartographie« (2004), »Verbrannte Verse« (2005), »Salz und Safran« (2006) und »Verglühte Schatten« (2009).
Neben dem Bücherschreiben ist Kamila. Shamsie noch für die Zeitung »Guardian« tätig. Für ihre schriftstellerischen Werke erhielt sie schon zahlreiche Preise – unter anderem wurde sie 2013 als »Granta Best of Young British Novelists« ausgezeichnet.

Leseprobe
Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man unter folgendem Link:

Klicke, um auf leseprobe_shamsie.pdf zuzugreifen

Worum geht es in diesem Roman?
Wir schreiben das Jahr 1914. Indien ist zu dieser Zeit noch britische Kolonie. Vivian Rose Spencer ist Britin und verliebt in Tahsin Bey, einen Türken. Was sie miteinander verbindet, ist die Liebe zur Ausgrabungen. Und so ist es für beide das größte Glück auf Erden, gemeinsam an einer Ausgrabung in Peschawar teilnehmen zu dürfen. Peschawar gehörte damals noch zu Indien, liegt aber im heutigen Pakistan.
1915 ist nicht mehr viel von diesem hoffnungsvollen Glück übrig. Der Erste Weltkrieg tobt, und Vivian hilft mit ihrer Freundin Mary in einem Krankenhaus in Großbritannien, Verletzte zu verarzten. Tahsin Bey ist in der Türkei. Vivian hat zwar seine Adresse und schreibt ihm fast täglich, doch sie bekommt von Tahsin keine Antwort.
Die Arbeit mit den Verwundeten zeigt Vivian: sie fühlt sich nicht zur Krankenschwester berufen. Deswegen gibt sie die Arbeit im Krankenhaus auf und reist nach Peschawar. Dort will sie bei den Ausgrabungen dabei sein. In Peschawar trifft sie Najeeb Gul, einen jungen Inder, den sie in Griechisch unterrichtet. Das wird von ihrer Umgebung nicht gern gesehen, weil sie unverheiratet ist.
Najeeb hat einen älteren Bruder, namens Qayyum. Er tauscht oft in dem Roman auf. Ein Mann, der in Europa kämpfte und dort ein Auge verlor. Seitdem läuft er mit einem Glasauge herum. Manchmal nimmt er dieses Glasauge heraus, um seine Umgebung zu schockieren.
Vivian hatte Qayyum bereits im Zug getroffen, als sie nach Peschawar reiste.
Vivian und Najeeb sind fasziniert über das, was sie bei den Ausgrabungen finden – so fördern sie beispielsweise eine historische Buddha-Figur zutage. Doch in Indien brodelt die Situation. Immer mehr Inder begehren gegen die britischen Kolonialherren auf. Auch Peschawar ist nicht mehr sicher – es gibt Schießereien, Kämpfe, Menschen sterben.
Die Geschehnisse des Buches umfassen einen Zeitraum von 16 Jahren – sie beginnen 1914 und enden 1930.
„Die Straße der Geschichtenerzähler“, die dem Buch ihren Namen gab, ist eine belebte Hauptstraße in Peschawar, wo Händler Waren verkaufen. Aber auf einmal wird sie zu einem Schauplatz, in dem Menschen gegen die Briten aufbegehren.

Wie fand ich das Buch?
Die Leseprobe bei vorablesen.de hatte mich fasziniert. Da traf ich auf zwei interessante Charaktere – nämlich Vivian und Tahsin Bey. Sie waren mir sofort sympathisch und ich wollte wissen, wie die Geschichte mit ihnen weitergeht.
Weiterhin erwartete ich einen farbenfrohen und lebendigen Indien-Roman, der mir auch etwas historisches Wissen über die Zeit von Indien als britische Kronkolonie und dessen Loslösung von Großbritannien vermitteln würde.
Deswegen war ich sehr froh, als ich das Buch erhalten konnte. Bekommen habe ich bei der Lektüre jedoch anderes. Tahsin Bey verlässt die „Handlungsbühne“ sehr bald. Ich erfahre sehr wenig über ihn und seinen Charakter, was ich äußerst schade finde. Irgendwann taucht er wieder auf – und ich habe das Gefühl bekommen, dass die Autorin diese Figur schnell „abservieren“ wollte.
Vivian Rose entwickelt sich zur Nebenfigur. Es gibt Passagen, in denen ich einiges über sie lese und erfahre – als sie nach Peschawar reist zum Beispiel und als sie Najeeb unterrichtet. Najeeb und sein Bruder Qayyum entwickeln sich zu Hauptfiguren. Qayyum ist mir nicht unsympathisch – und er tut mir auch Leid, weil er im Krieg in Europa ein Auge verloren hat – aber ich wollte nicht so viel über ihn lesen. Najeeb ist ebenso sympathisch – aber Vivian und Tahsin hätten mich doch mehr interessiert.
Über die Geschichte Indiens erfahre ich wenig. Ich lese die Situation in einer Stadt, in der die Lage zu eskalieren scheint, als viele Menschen die Briten auf einmal nicht mehr als herrschende Kolonialmacht ansehen wollen und merken, dass sie mit Waffengewalt einiges gegen die Briten tun können. Das ist sehr ausschmückend geschrieben – berührt mich jedoch wenig, da mich die Personen, die darin verwickelt sind, wenig berühren.
Auch der Schluss ist recht merkwürdig. Auf einmal wird der Fokus auf Personen gerichtet, die vorher kaum vorkamen – und selbst als Nebenfiguren so gut wie keine Rolle spielten.
Aus der Idee des Buches – aus den Schauplätzen und den Figuren hätte man mehr machen können – man hätte alles mitreißender gestalten können. Das Buch hat mich also nicht so packen können, wie ich es gerne gehabt hätte – und nach dem Lesen bleibt doch ein recht unbefriedigtes Gefühl zurück. Das Gefühl, dass es bessere historische Romane gibt, dessen Personen, Handlungen und Schauplätze mehr packen und faszinieren können.

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„Die Straße der Geschichtenerzähler“ von Kamila Shamsie konnte mich nicht vollkommen überzeugen. Es ist weder eine packende Liebesgeschichte noch ein mitreißender Historienroman. Die für mich interessanten Figuren geraten ins Hintertreffen oder verschwinden und die eigentlichen Hauptfiguren und die Ereignisse, die sie erleben, können mich nicht richtig berühren.
Ich gebe diesem Buch drei Sterne und bin unentschlossen, ob ich es weiterempfehlen soll.
P.S: Diese Rezension erschien in verkürzter Form bereits bei vorablesen.de. Dort bin ich als „adel69“ unterwegs. Auf weiteren Plattformen meiner Wahl werde ich noch Rezensionen einstellen. Unter anderem bei Ciao.de, wo ich unter dem Usernamen „Sydneyider47“ schreibe. Auch bei Amazon.de – hier schreibe ich als „Irina Melbourne“.

(Rezi von Adelheid) Mhairi McFarlane – Vielleicht mag ich dich morgen

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
vor einigen Wochen habe ich folgendes Buch zu Ende gelesen:
Vielleicht mag ich dich morgen
Geschrieben wurde das Buch von der schottischen Autorin
Mhairi McFarlane.
Wie mir das Buch gefallen hat, zeigt der folgende Bericht.

Kurze Informationen zu „Vielleicht mag ich dich morgen“
Erscheinungsmonat in Deutschland: Mai 2015
ISBN-Nummer: 978-3-426-51647-8
Verlag: Knaur-Taschenbuch
Seitenzahl: 496 Seiten
Das Buch ist als Taschenbuch erschienen und kostet in der deutschsprachigen Version im deutschen Buchhandel 9,99 Euro.

Über Mhairi McFarlane
Mhairi McFarlane ist eine britische Autorin, geboren 1976 – aufgewachsen in Schottland, jetzt wohnhaft in Nottingham.
Bekannt wurde die Autorin mit ihrem Erstlingswerk „Wir in drei Worten“. „Vielleicht mag ich dich morgen“ ist ihr zweiter Roman.

Leseprobe
Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe gibt es unter folgendem Link:

Klicke, um auf leseprobe_vielleicht_mag_ich_dich_morgen_mhairi_mcfarlane.pdf zuzugreifen

Anna trifft James nach Jahren wieder – oder: die Handlung
Anna Alessi ist 32 Jahre alt, ein südländischer Typ und eine schöne Frau. Darüber hinaus hat sie einen Doktortitel und arbeitet in einer Universität.
Doch diese kluge und schöne Frau wird immer wieder von ihrer Vergangenheit gequält – war sie doch als Schülerin dick und unförmig und trug selbstgenähte Schlabberkleidung. Deswegen wurde sie von ihren Mitschülern gemobbt. Damals trug sie noch ihren Vornamen Aureliana – den sie, um ihr vergangenes Leben zu verdrängen, irgendwann in Anna umwandelte.
Von ihren Freunden lässt sie sich überreden, zu einem Klassentreffen zu gehen, das ihre ehemaligen Mitschüler 16 Jahre nach Schulabschluss organisiert haben.
Aber soll Anna dorthin gehen? Zu ihren ehemaligen Mitschülern hat sie keinen Kontakt mehr und sie vermisst sie auch nicht. Denn sie hat sich einen eigenen Freundeskreis aufgebaut. Freunde, die von ihrer Vergangenheit wissen, aber Anna so lieben und schätzen, wie sie ist.
Anna geht zu dem Klassentreffen und ist erstaunt. Kein Mensch kennt sie. Auch nicht James Fraser, in den sie während der Schulzeit verliebt war und der ihr die schlimmste Demütigung ihres Lebens verpasste. Sie redet mit James und dessen bestem Freund Lawrence und verlässt das Klassentreffen.
Einige Tage später ergibt es sich, dass sie beruflich mit James zusammenarbeiten muss. Die Firma PARLEZ, für die er arbeitet, soll eine App erstellen über Relikte der historische Figur Theodora. Anna soll James Hintergrundinformationen geben über diese Relikte, damit er diese in seine App integrieren kann.
Aus einer anfänglich unliebsamen Zusammenarbeit entwickelt sich langsam Freundschaft. Und Anna ist erstaunt, dass James sie immer noch nicht erkennt. Er lebt in Trennung von seiner Frau Eva – und fühlt sich tief in Annas Schuld, als sie seinen Kater Luther vor dem Überfahren bewahrt. Eines Tages erfährt James, wer Anna überhaupt ist – und es kommt zum Eklat…

Vorhersehbar, aber nett zu lesen – oder: meine Leseerfahrung
Bei vorablesen.de wurde das Buch verlost zusammen mit zwei anderen Titeln. Ich hatte mich um diese Bücher beworben, aber nicht gewonnen. Gerade, weil mich Annas Geschichte interessierte, habe ich mir aber das Buch gekauft.
Das aus der Perspektive des auktorialen Erzählers (kein Ich-Erzähler)verfasste Buch lässt sich leicht lesen. Die Autorin bringt viele Dialoge ins Spiel und die Figuren Anna und James kann ich mir lebhaft vorstellen. Anna ist mir sofort sympathisch – es tut mir leid, was sie erleben musste. Gleichzeitig bewundere ich, was für eine starke Frau aus ihr geworden ist. Sie kann sich unterdessen wehren, tritt sehr selbstbewusst und bestimmt auf – und weiß, welches Wissen und welche Macht sie in der Universität hat – und wie einflussreich sie dort ist. Sie könnte James von seinem vorübergehenden Job in der Uni disqualifizieren lassen, wenn sie wollte. Aber er gibt ihr keinen Anlass dazu, seine Arbeit erledigt er hervorragend. Und so gibt es immer wieder Gründe und Gelegenheiten, bei denen sich Anna und James treffen oder miteinander in Kontakt treten.
Es gefällt mir auch zu lesen, wie lange Anna James im Unklaren über ihre Vergangenheit lässt – und nur durch einen Zufall erfährt er wirklich, wer sie ist.
Manche Szenen sind mir jedoch zu langatmig und zu unwichtig. Beispielsweise ein Konzertbesuch, den Anna vornimmt – und der für die weitere Handlung irrelevant ist.
Weiterhin finde ich manche Dialoge zu zotig und zu überspannt. Beispielsweise manche Bemerkungen, die Anna und James machen, wenn sie sich unterhalten. Das geht mir auf die Nerven. Das erinnert mich an überdrehte amerikanische Komödien – über die ich meistens nicht lachen muss, da ich sie zu blöd finde.
Ich bin ohnehin der Ansicht: Muss dieses Buch „Vielleicht mag ich dich morgen“ unbedingt 490 Seiten lang sein? Hier hätte man auch kürzen können – und dieselbe Botschaft rüberbringen können, die man vermittelt hat.
Außerdem bleibt das Buch vorhersehbar. Man kann sich schon innerhalb der ersten 100 Seiten denken, wie das Buch enden könnte. Ich habe mich gefragt, ob mich das stört. Ein bisschen stört es mich, andererseits finde ich die Geschichte so herrlich entspannend. Ich habe das Buch gern gelesen auf einer Zugfahrt, aber auch draußen im Freien, wenn es so richtig warm war. Ich finde Anna und James erfrischend. Von James wusste ich anfangs nicht, was ich genau von ihm halten sollte – er wurde mir aber im Laufe der Lektüre immer sympathischer.
Wie erwartet, habe ich dieses Ende erwartet. Vorhersehbar – aber schön. Einfach schön und positiv. Und genau solche Lektüre brauche ich auch einmal. Ich will nicht immer nur über „Mord und Totschlag“ lesen. Die Vorhersehbarkeit werde ich dem Buch also nicht negativ anlasten.
Liebevoll gestaltet finde ich auch die Aufmachung des Buches. Nicht nur die pastellfarbige Umschlaggestaltung, sondern auch, dass am Anfang jedes Kapitels der graue Umriss einer Frau oben links und der graue Umriss eines Mannes unten rechts zu sehen ist.

Mein Fazit
„Vielleicht mag ich dich morgen“ ist ein netter und unterhaltsamer Roman über Anna und James, die sich in der Schulzeit nicht mochten – und sich als Erwachsene zusammenraufen müssen. Daraus entwickelt sich eine Freundschaft.
Wegen diverser Langatmigkeiten und mancher Dialoge, die mir zu überdreht sind, ziehe ich einen Stern ab. So bleiben noch vier Sterne und eine Leseempfehlung.
P.S: In ähnlicher Form erschien diese Rezension bereits bei vorablesen.de. Dort bin ich als „adel69“ unterwegs. Ich habe vor, noch auf weiteren Plattformen Rezensionen zu diesem Buch zu veröffentlichen. So bin ich als „Sydneysider47“ bei der Verbraucherplattform Ciao.de zu finden, bei Amazon.de unter „Irina Melbourne“ etc.Produktbild - eingestellt von Sydneysider47

(Rezi von Adelheid) Ben Bennett – Wenn Ozeane weinen

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
vor einigen Wochen habe ich folgendes Buch gelesen:
Wenn Ozeane weinen
von Ben Bennett.
Das Buch ist als Taschenbuch für 9,99 Euro erschienen, aber auch als e-Book zu haben. Und in der e-Book-Version habe ich es – dank vorablesen.de – kostenlos lesen dürfen.

Kurze Informationen zu „Wenn Ozeane weinen“
Erscheinungsdatum in Deutschland: 11.05.2015
Verlag: MIRA-Taschenbuch
Seitenzahl: 304 Seiten
ISBN-Nummer: 978-3-95649-180-1
ISBN-Nummer für das e-Book: 978-3-95649-473-4
Preis: 9,99 Euro für die Taschenbuchausgabe, die e-Book-Ausgabe hat momentan denselben Preis

Über Ben Bennett
Ben Bennett – so nennt sich ein Bestsellerautor, Jahrgang 1970. Aus seiner Feder stammen Liebesromane, wie „Solange es Wunder gibt“ (2009) und „Nachtmahl im Paradies“ (2012).
Der Autor lebt mit seiner Familie und zwei Hunden in der spanischen Großstadt Barcelona.

Leseprobe
Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man unter folgendem Link:

Klicke, um auf leseprobe_bennett_wenn_ozeane_weinen_.pdf zuzugreifen

Amber, Taylor und Mandy, die Meerjungfrau – oder: die Handlung
Wir schreiben das Jahr 1975 in Monterey im US-Bundesstaat Kalifornien. Amber kommt mit ihrer Mutter Claire in den Haushalt der reichen Familie Seagarden. Claire soll dort als Haushälterin und Kinderfrau arbeiten. Die Seagardens haben ein imposantes Anwesen in den Dünen von Monterey. Allerdings herrscht bei den Seagardens tiefe Trauer: Edward Seagarden hat vor kurzem seine geliebte Frau verloren, und sein Sohn Taylor vermisst seine Mutter auch noch sehr.
So ist es schwer für Claire und auch für Amber, in diesem Haus Fuß zu fassen. Taylor ist in sich gekehrt. Das ändert sich, als er während eines Bootsausflugs ins Meer stürzt. Er wird gerettet – und es scheint, dass ein Mädchen, das im Meer lebt – und das nicht nur Taylor gesehen hat, sondern auch Amber – ihm das Leben gerettet hat.
Taylor beschließt, dem Mädchen im Meer eine Puppe zu schenken – aber dieses Mädchen lässt sich nicht mehr blicken. Mandy – so nennen Amber und Taylor dieses Mädchen. Mandy – so heißt auch die Hauptfigur in einem Song von Barry Manilow, den Amber und Taylor gerne hören.
Großvater William – der Vater von Edward – beschließt, Mandy im Meer zu finden. Aber egal, welche teuren Hilfsmittel er dafür einsetzt, das Mädchen Mandy bleibt verschwunden.
11 Jahre später – also 1986 – ist William bereits gestorben, und Amber und Taylor stehen kurz vor ihrem Schulabschluss. Zwischen ihnen hat sich eine Sympathie entwickelt, die man mit einem Verhältnis zwischen Schwester und Bruder vergleichen kann. Claire arbeitet noch bei Edward, sie führt seinen Haushalt – und Amber wohnt auch noch dort.
Eines Tages wird eine Puppe gefunden in der Nähe des Monterey-Aquariums. Und auf einmal ist Mandy gefangen im Aquarium von Monterey. Sie ging in das Netz eines Schiffes, offensichtlich, als sie ihre Puppe suchte. Amber und Taylor sind beglückt, als sie das Wesen wieder sehen, an dessen Existenz sie jahrelang glaubten – aber über das sie nicht, anderen Menschen gegenüber, reden wollten, um nicht als „Spinner“ abgetan zu werden. Genau wie William.
Edward wittert eine Chance. Man könnte Mandy vermarkten. Sie soll in Las Vegas in einem öffentlichen Aquarium für alle sichtbar ausgestellt werden. Amber und Taylor sind dagegen.
Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Mandy wird nach Las Vegas geschafft. Aber es läuft nicht so, wie es sich Edward und andere Menschen, die aus Mandy Profit schlagen wollen, gedacht haben. Weiterhin hat sich Amber in Taylor verliebt. Sein Herz aber schlägt für Mandy und die Meere, in denen sie sich aufhält…

Ein modernes Märchen – oder: Meine Leseerfahrung
Einlesezeit in dieses Buch brauche ich nicht – ich bin sofort mittendrin in der Handlung.
Amber ist die Ich-Erzählerin, sie hat eine sehr blumige und ausschmückende Sprache. Weiterhin denkt sie viel und ausgiebig über dies und das nach, und so passiert innerhalb der ersten 40 Seiten recht wenig.
Zügiger lässt sich das Buch erst ab der Handlung von 1986 lesen. Endlich ist Mandy wieder da. Amber und Taylor sind fast erwachsen – und sie müssen eine Entscheidung treffen. Werden sie Mandy retten – oder Edward gewähren lassen, der aus der Tatsache, dass er eine Meerjungfrau „besitzt“, Geld machen will. Sensationslüstern ist er – und er sieht schon das Fernsehen, die Presse, die Wissenschaft und viele Besucher nahen, die alle Mandy sehen wollen.
Taylor ist zwiegespalten. Endlich kann er Amber gestehen, dass sie seine beste Freundin ist. Aber noch will er mit ihr keine Liebesbeziehung eingehen – denn irgendwas an Mandy zieht ihn magisch an und lässt ihn glauben, dass Mandy die Frau für sein Leben sei.
Für wen wird sich Taylor entscheiden – für Amber oder für Mandy? Und wie geht es mit Mandy weiter?
Diese Fragen fesseln, packen und faszinieren mich. Ein modernes Märchen lese ich hier – eine Art „Die kleine Meerjungfrau“ im 21. Jahrhundert. Das ist mal andere Lektüre als die, die ich sonst lese. Andere Lektüre, aber ebenfalls packend.
Teilweise schlittert das Buch am Kitsch glatt vorbei. Die Geschichte ist märchenhaft – denn jeder weiß ja, dass es Meerjungfrauen nicht gibt. Bevor die Story aber zu „schnulzig“ wird (also zuviel Liebe und Tränen ins Spiel kommen), passiert doch noch ein anderes Ereignis, das wieder mehr Fahrt in die Handlung bringt – und mein Leseinteresse aufrecht erhält.
Deswegen habe ich das Buch gern gelesen. Aber der Schluss gefällt mir nicht. Wenn ich erkläre, warum das so ist, würde ich zu viel verraten. Der Schluss ist zwar nicht vorhersehbar, wirkt aber auf mich zu konstruiert – und noch unwahrscheinlicher als der Rest der Geschichte. Der Rest der Geschichte war und ist märchenhaft für mich – unrealistisch, aber er bescherte mir immerhin einige Stunden gutes Lesevergnügen.

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„Wenn Ozeane weinen“ von Ben Bennett ist eine märchenhafte Geschichte über eine Meerjungfrau, die im Leben einiger Leute in Kalifornien auftaucht. Die Geschichte macht deutlich, was passieren kann, wenn man solche Wesen vermarkten will, also zu geldgierig ist.
„Wenn Ozeane weinen“ ist aber auch ein Buch über Freundschaft. Die Freundschaft zwischen Amber und Taylor.
Das Ende des Buches gefällt mir nicht. Und gerade wegen dieses Endes ziehe ich einen Stern ab. Ich vergebe also vier Sterne und empfehle das Buch weiter.

P.S.: Diese Rezension wurde bereits im August 2015 bei Ciao.de veröffentlicht. Dort bin ich als „Sydneysider47“ unterwegs. Weiterhin gibt es eine ähnliche Rezension – in verkürzter Form – bei vorablesen.de unter meinem dortigen Usernamen „adel69“. Ich habe noch vor, weitere Rezensionen auf anderen Plattformen einzustellen.

(Rezi von Adelheid) Lori Nelson Spielman – Nur einen Horizont entfernt

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
vor einigen Wochen habe ich das Buch
Nur einen Horizont entfernt
der US-amerikanischen Autorin
Lori Wilson Spielman
zu Ende gelesen. Wie es mir gefallen hat, zeigt der folgende Bericht.

Kurze Informationen über das Buch „Nur einen Horizont entfernt“
Seitenzahl: 368 Seiten
Verlag: Fischer Krüger (S. Fischer-Verlag)
ISBN-Nummer: 978-3810523952
Erscheinungsdatum in Deutschland: 21. Mai 2015

Das Buch ist als Paperbackausgabe erschienen und kostet im deutschen Buchhandel 14,99 Euro.

Über die Autorin Lori Wilson Spielman
Lori Nelson-Spielman ist eine US-amerikanische Autorin, die mit ihrem Mann im US-Bundesstaat Michigan lebt. Durch ihr Buch „Morgen kommt ein neuer Himmel“ wurde sie schlagartig berühmt – auch in Deutschland.
Und weil dieses Buch ein solch großer Erfolg war, wurde auch der zweite Roman „Nur einen Horizont“ entfernt, kräftig beworben.
Lori Nelson-Spielman schrieb ihn zu einer Zeit, als bei ihr Brustkrebs diagnostiziert wurde. Zwei Kieselsteine, die sie in diesem Buch als „Versöhnungssteine“ bezeichnet, lagen während des Tippens immer neben ihrem Computer.

Leseprobe
Eine, vom Verlag genehmigte, Leseprobe findet man unter folgendem Link:

Klicke, um auf xxl_lp_spielman_nur_einen_horizont_final.pdf zuzugreifen

Vergeben ist oft schwerer, als man denkt – oder: die Handlung
Der Roman wird aus der Ich-Perspektive in der Gegenwart (Präsens) geschildert.
Die Ich-Erzählerin ist die Fernsehmoderatorin Hannah Farr aus New Orleans, die plötzlich in ihrem Leben mit einigen Vergebungsprozessen konfrontiert wird. Vergeben – das heißt, dass man sich mit Leuten versöhnt, die man gekränkt, seelisch verletzt oder denen man anderweitig Böses angetan hat. Davon schreibt die Rechtsanwältin Fiona Knowles in ihrem Bestseller „Die Versöhnungssteine“.
Die Idee ist, dass man zwei Kieselsteine – auch „Versöhnungssteine“ genannt – in ein Beutelchen packt und sie mit einem Brief an eine Person A schickt, die man um Vergebung bittet. Ist die Person A bereit, das Vergebungsangebot anzunehmen, schickt sie einen Versöhnungsstein an den Absender zurück. Der zweite Versöhnungsstein sollte – zusammen mit einem zweiten Versöhnungsstein – in einem Beutelchen mit einem Brief an eine weitere Person – Person B also – gesandt werden, die man um Vergebung bittet. Ist Person B zur Vergebung bereit, schickt sie Person A einen der beiden Versöhnungssteine zurück. Und so weiter. Auf diese Weise entsteht dann eine Art „Versöhnungskette“ oder Kettenbrief – wie immer man das bezeichnen will.
Oft sind Vergeben und Versöhnen gar nicht so einfach – besonders, wenn die erfahrenen Kränkungen tief sitzen. Bei Hannah Farr ist es der Fall. Die derzeitige Bestsellerautorin Fiona Knowles war eine von Hannahs Schulkameradinnen und sie machte Hannah das Leben oft zur Hölle. Fiona weiß das nur zu gut – und will, dass Hannah ihr nach Jahren verzeiht.
Hannah ringt monatelang damit, ob sie Fiona vergeben soll oder nicht. Die Versöhnungssteine schlummern lange in ihrer Schublade.
Nicht nur der Stein für Fiona beschäftigt Hannah, sondern auch der andere Stein, den sie zusammen mit einem anderen Stein an eine Person schicken oder ihr geben sollte. Eigentlich sollte das ihre Mutter sein, die Hannah seit 15 Jahren nicht mehr gesehen hat.
Sie macht sich auf die Suche nach ihrer Mutter – aber schafft es lange nicht, ihrer Mutter entgegenzutreten. Dafür trifft sie RJ, einen Winzer, der ihr sofort sympathisch ist. Hannah plagt ein schlechtes Gewissen, denn sie hat doch schon einen festen Freund. Es ist Michael, der Bürgermeister der Stadt, Witwer und Vater von Abby. Abby kann Hannah nicht leiden.
Hannah hat eine morgendliche Talkshow, deren Einschaltquoten am Sinken sind. Auf einmal flattert ihr ein gutes Angebot eines Senders in Chicago ins Haus. Man hätte sie gerne für eine Fernsehshow am Morgen engagiert. Hannah reicht Vorschläge für eine solche Show ein. Wie wäre es, wenn man zu solch einer Show Fiona Knowles einladen könnte?
Die Ereignisse überschlagen sich. Hannah versucht, ihre Morningshow zu retten und erfährt, dass manche Wahrheiten doch lieber ungesagt bleiben sollten – denn manch Versöhnungsangebot kann auch zum Bruch einer Freundschaft führen. Dann will sie sich mit ihrer Mutter versöhnen und liebäugelt mit dem Angebot des Fernsehsenders in Chicago. Sie steht dort in der engeren Auswahl. Aber können sie und Michael nicht auch eine Wochenendbeziehung führen? Und eigentlich sollte ihr RJ nicht so sympathisch sein, wie er es ist…

Aus dem ereignisreichen Leben einer Fernsehmoderatorin – oder: meine Leseerfahrung:
Durch eine Leseprobe bei vorablesen.de wurde ich aufmerksam auf dieses Buch. Hannah war mir sympathisch, ihren Freund Michael fand ich eher oberflächlich – und über die Geschehnisse bei einem Fernsehsender wollte ich auch nichts lesen. Aber die Idee mit den Versöhnungssteinen interessierte mich. Ich wollte lesen, wie diese Idee in eine Romanhandlung verwoben waren.
Ich erwartete also viele Versöhnungsgeschichten – und wollte gleichzeitig lesen, wie es mit Hannah weitergeht. Deswegen habe ich mir das Buch gekauft.
Das Buch ist leichter Lesestoff, schnell zu lesen – die richtige Urlaubslektüre. Allerdings sind mir manche Ereignisse doch zu sehr ausgetreten. So viel über die Fernsehwelt, in der sich Hannah bewegt, will ich nicht lesen – bekomme ich aber in dem Buch zu lesen. Es geht um Sensationsfernsehen – was tue ich beispielsweise, um Einschaltquoten nach oben zu treiben? Richtig: ich kümmere mich um Sensationsgeschichten – auch wenn eine Moderatorin live vor den Kopf gestoßen wird, weil sie über Dinge im Fernsehen reden muss, über die sie nie reden wollte.
Dann gibt es beispielsweise ein Kapitel, in dem Hannah versucht, am Haus ihrer Mutter zu klingeln und durch den Wohnort der Mutter streift. Da ist alles sehr langatmig beschrieben, was Hannah sieht und fühlt – mir ist es zu langatmig. Statt solcher Langatmigkeiten hätte ich mehr Versöhnungsgeschichten gelesen.
Eine leichte Liebesgeschichte ist auch vorhanden – aber sie stört mich nicht, da sie sich lange im Hintergrund hält und sich die Personen sehr sympathisch und authentisch verhalten.
Im Gesamten gesehen hat mich das Buch sehr beeindruckt. Ich bekam Denkanstöße. Die Autorin stellt die Ereignisse rund um die Versöhnungssteine nicht nur positiv dar. Wer die Versöhnungssteine einsetzt, muss auch damit rechnen, das genaue Gegenteil von dem zu erhalten, was man erwartet hat. Freundschaften können zerbrechen.
Es gibt auch Situationen, in denen man sich wünscht, dass man früher vergeben hätte – denn es kommt vor, dass vergeben nicht mehr möglich ist. Oder nicht mehr so möglich ist, wie man es gerne gehabt hätte.
Solche Ereignisse bringt die Autorin in ihrem Roman – und das gefällt mir, regt es mich doch zum Nachdenken an. Auch denke ich wieder viel über Sensationsfernsehen nach. Muss denn immer alles öffentlich gemacht werden – nur damit die Einschaltquoten nach oben schnellen? Darf nicht auch eine prominente Person ihre Geheimnisse haben?
Wie gesagt, ich bekam einige Denkanstöße – und denke immer noch über vieles nach. Und das ist gut so. Das spricht für das Buch. Wem würde ich Versöhnungssteine schicken? Auch darüber denke ich nach. Meiner Meinung nach gibt es im Leben eines jeden Menschen andere Menschen, denen man solche Steine zusammen mit einem Brief schicken könnte.
Der Schluss von dem Buch hat mir ebenfalls gefallen – vermittelt er mir doch eine Art „Wohlfühlfeeling“. „Wohlfühlfeeling“ – wer will das nicht haben. Außerdem waren viele Ereignisse, wie sie sich am Schluss entwickelt hatten, beim Lesen für mich nicht vorhersehbar. Deswegen habe ich das Buch gerade im letzten Drittel förmlich verschlungen…

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Der Roman „Nur einen Horizont entfernt“ greift eine interessante Idee auf, über die es sich nachzudenken lohnt. Die Idee der Versöhnungssteine und wem man sie schicken könnte.
Darüber hinaus erwartet den Leser eine schnell zu lesende Geschichte um eine Fernsehmoderatorin, deren Leben durch die Versöhnungssteine, aber auch durch andere Ereignisse auf einmal sehr turbulent wird.
Wegen einiger Langatmigkeiten in dem Buch ziehe ich einen Stern ab – vergebe also vier Sterne und eine Lese-/Kaufempfehlung.
P.S.: Diese Rezension erschien bereits bei Ciao.de – da bin ich unter „Sydneysider47“ unterwegs. Auch bei vorablesen.de erschien die Rezension unter meinem Nicknamen „adel69“ in ähnlicher Form. Ich habe noch vor, weitere Rezensionen auf weiteren Plattformen zu veröffentlichen.

(Rezi von Adelheid) Kylie Kaden – Der Sommer mit Kate

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Als ich die Leseprobe von
Der Sommer mit Kate
der australischen Autorin
Kylie Kaden
bei vorablesen.de las, war ich fasziniert. Hier ging es um die Ich-Erzählerin Fray, die vor einigen Jahren ihre Freundin Kate verloren hatte. Und jetzt traf sie 13 Jahre danach Jack wieder, der Kate auch sehr gut kannte.
Schon gleich kam die Frage auf „Wo ist Kate?“ Die Leseprobe klang geheimnisvoll – und ließ auf einen Thriller, Krimi oder einen psychologischen Roman mit Tiefgang hoffen.
Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil ich die Antwort auf diese Frage haben wollte. Da ich das Buch bei vorablesen.de nicht gewinnen konnte, habe ich es gekauft und gelesen. Ob das eine gute Idee war oder nicht, zeigt der folgende Bericht.

Kurze Informationen zum Buch „Der Sommer mit Kate“
Autorin: Kylie Kaden
Verlag: Ullstein-Taschenbuch-Verlag
Erscheinungsdatum in Deutschland: 8. Mai 2015
ISBN-Nummer: 978-3548286631
Seitenzahl: 480 Seiten
Das Buch ist als Taschenbuch erschienen und kostet im deutschen Buchhandel 9,99 Euro.

Über die Autorin Kylie Kaden
Kylie Kaden ist eine australische Autorin, die aus Queensland stammt. Oft hat sie an der Sunshine Coast gecampt – und genau an einigen dieser Schauplätze spielt ihr erster Roman „Der Sommer mit Kate“.
Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Brisbane (Hauptstadt des australischen Bundesstaates Queensland).

Kate ist verschwunden. Wo ist sie? – oder: die Handlung
Fray war 17 Jahre alt, als sie, Kate und Jack ein Dreiergespann waren. Enge Freunde.
Eigentlich wäre sie gerne mit Jack liiert gewesen – aber Kate wurde Jacks Partnerin.
Eines Tages feiern Kate, Fray und Jack ihren Schulabschluss am Meer. Kate erzählt Fray freudestrahlend, sie sei schwanger geworden von Jack. Als Fray Jack deswegen zur Rede stellt, verneint er das. Er habe nie mit Kate geschlafen, sagt er.
Plötzlich ist Kate verschwunden. Sie taucht nicht mehr auf. Alles, was von ihr am Strand bleibt, ist ein T-Shirt. Die Polizei sucht fieberhaft…
Diese Ereignisse fallen Fray 13 Jahre später wieder ein. Sie hat unterdessen einen Beruf als Angestellte in einer Klinik für psychisch Kranke, ein Haus und einen Hund, namens Bear. Und sie ist Single geblieben.
Jack wird ihr Nachbar. Er und seine Freundin Sara und das gemeinsame Kind Oli.
Fray und Jack kommen ins Gespräch. Sie unterhalten sich über Ereignisse, die vor 13 Jahren passieren. Und was geschah mit Kate? Fray will das endlich wissen und fragt Jack danach. Kates Verschwinden konnte sie nie richtig verarbeiten.
Fray und Jack unterhalten sich freundschaftlich miteinander. Aber sie hegen auch so manche Abneigungen zueinander. Dazu kommt, dass Sara Fray nicht mag.
Und so dauert es Wochen, bis Fray erfährt, was vor 13 Jahren wirklich passierte…

Leseprobe
Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe gibt es unter folgendem Link:

Klicke, um auf leseprobe-kaden-der_sommer_mit_kate.pdf zuzugreifen

Schreibstil/Schreibperspektive
Die Ich-Erzählerin ist Francesca – genannt Fray und auch mal Frankie. Da sie aber meistens „Fray“ genannt wird, will ich auch weiterhin diesen Namen für sie verwenden. Sie erzählt dem Leser zwei Handlungen – beide im Präsens (Gegenwart).
Die erste Handlung spielt im Jahre 2013. Sie zeigt Ereignisse und Gespräche zwischen Fray und Jack. Ab und an taucht Sara auf, sie ist aber eine Nebenfigur. Kapitel mit den Ereignissen von 2013 sind in der Schriftart Times New Roman gedruckt.
Die zweite Handlung spielt im Jahre 2000, also 13 Jahre vorher. Es geht hier um Ereignisse rund um Fray, Kate und Jack. Kapitel mit diesen Ereignissen sind in der Schrift Arial gedruckt.

Cover
Normalerweise verliere ich über ein Buchcover keine Worte, aber dieses hier ist wunderbar. Weißer Hintergrund mit bunten, glänzenden Blumen darauf. Wenn man dieses Cover gegen das Licht hält, schimmert es schön…

Ich hatte von diesem Buch etwas anderes erwartet – oder: meine Leseerfahrung
Wie schon oben erwähnt, erwartete ich nach der Leseprobe ein spannendes und mitreißendes Buch. Leider habe ich das nicht bekommen.
Die ersten 50 Seiten sind noch interessant – hier wird erzählt, wie Fray Kate kennenlernte. Die beiden waren Schulkameradinnen. Außerdem erfährt man, wie Jack und seine Familie das Haus neben Fray kaufen und einziehen.
Hier ist die Spannung geweckt. Die Hauptpersonen sind sympathisch, was sie tun, interessiert mich. Und ich will wissen, was mit Kate passiert ist.
Doch wenig später beginnt mich das Buch zu langweilen. Ich erfahre, was zwischen den jungen Leuten im Jahre 2000 vorgeht. Sie lernen, trinken und feiern. Dann verschwindet Kate – und es wird sehr langatmig geschildert, was an diese Strand geschah und gerade geschieht. Da ist ein Ranger, da ist Polizei. Sie fragen und suchen nach Kate – und die anderen Jugendlichen sind total verzweifelt.
Die Handlung, die im Jahre 2013 spielt, finde ich nicht viel besser. Fray und Jack unterhalten sich – und sie streiten sich auch mal. Lange gehen beide der Frage Was ist mit Kate passiert? aus dem Weg. Da sind dann andere Dinge wichtiger. Dass Jack Fray in das Restaurant einlädt, das ihm gehört, beispielsweise. Oder dass Jack einmal für Fray kocht.
Beide vermeiden, Sara zu sagen, dass sie sich von früher her kannten. Bis Frays Bruder Ben Sara ganz direkt auf diese Tatsache aufmerksam macht.
Alles ist sehr ausführlich und langatmig geschildert. Beim gemeinsamen Kochen beispielsweise, bei dem ich als Leserin Fray und Jack „beobachte“, meine ich fast, das zu riechen, was sie kochen – und das Klappern des Bestecks und der Töpfe in der Küche zu hören. Nein, so genau wollte ich solche Ereignisse nicht lesen!
Ich will doch nur wissen, was mit Kate passiert ist!

Der Schluss…
Der Schluss offenbart noch einige Wendungen, mit denen ich nie gerechnet hätte. Aber manche von ihnen mag ich nicht. Die ganz wichtige Erkenntnis, die in einem der letzten Kapitel auf Fray und auf den Leser dieses Buches zukommt, ist zwar überraschend und interessant – aber ich habe schon Ähnliches in anderen Büchern gelesen, und da ist es weitaus besser umgesetzt.
Ich hätte doch auf mein Lesegefühl hören sollen und das Buch nach 100 Seiten spätestens abbrechen sollen. Aber ich habe es zu Ende gelesen.

Mein Fazit
In dem Buch „Der Sommer mit Kate“ ist Kate eine Randfigur. In der Hauptsache dreht sich das Buch um die Ich-Erzählerin Fray und ihre verflossene Jugendliebe Jack. Es geht um Liebe, Freundschaft, Abneigung – und um viele Erinnerungen. Daraus hätte man einen anspruchsvollen, packenden Roman machen können – aber ich finde, das ist der Autorin nicht gelungen. Für mich ist das Buch zum großen Teil langweilige Lektüre.
Es gibt einige Details und Wendungen in den letzten Kapiteln des Buches, die mich faszinieren und mitreißen konnten. Deswegen will ich dem Buch nicht nur einen Stern geben – sondern zwei. Aber diese beiden Sterne bleiben definitiv!
Als Zielgruppe für dieses Buch sehe ich Frauen. Aber – wer diesen Bericht aufmerksam gelesen hat – weiß: meiner Meinung nach gibt es bessere Romane für Frauen…
PProduktbild - eingestellt von Sydneysider47.S.: Diese Rezension erschien in ähnlicher Form bei Vorablesen.de. Dort bin ich unter dem Nicknamen „adel69“ unterwegs. Weiterhin auf Ciao.de, da heiße ich „Sydneysider47“. Ich habe vor, auf anderen Plattformen ebenfalls Rezensionen einzustellen. Auf Amazon.de ist das geschehen – dort heiße ich „Irina Melbourne“.