Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ich bin unter anderem auf der Plattform „vorablesen.de“ angemeldet. Und dort wurde das Buch, von dem meine heutige Rezension handelt, vorgestellt. Ich habe mich nicht darum beworben, das Buch über „vorablesen.de“ lesen zu können.
Im Laufe der letzten Wochen wurde ich allerdings immer wieder mit diesem Buch konfrontiert. Egal, in welche Buchhandlung ich kam, immer stand das Buch dort gut sichtbar zum Verkauf. Bei „Wittwer-Thalia“ am Stuttgarter Schlossplatz beispielsweise stand das Buch gleich rechts neben der Eingangstür – nicht nur ein Exemplar, gleich (geschätzte) 50 davon. Und das Buch wurde besonders empfohlen.
Dieses Buch war schon als „brutal“ angepriesen – aber dennoch habe ich es mir irgendwann gekauft, weil ich durch die häufige Werbung einfach neugierig auf das Buch wurde.
Ich habe das Buch gelesen. Meine Meinung dazu kann man jetzt lesen.
Kurze Informationen zu dem Buch „1793“ des schwedischen Autors Niklas Natt och Dag:
Erscheinungsdatum in Deutschland: 1. März 2019
Verlag: Piper
ISBN-Nummer: 978-3492061315
Seitenzahl: 496 Seiten
Das Buch ist als Paperback-Ausgabe in der deutschen Übersetzung erschienen und kostet im Buchhandel in Deutschland 16,99 Euro.
Über den Autor Niklas Natt och Dag:
Der Autor ist Schwede, Jahrgang 1979. Er arbeitet als freier Journalist in Stockholm.
Worum geht es in diesem Buch?
In Stockholm im Jahr 1793 wird eine männliche Leiche an einem Fluss gefunden. Jean Michael Cardell, genannt Mickel, und Cecil Winge sollen den Mörder finden und die Umstände des Mordes aufklären. Dabei sind weder Mickel, noch Cecil gesund. Cecil leidet an Tuberkulose, alle Medikamente und Behandlungen blieben bisher erfolglos – und so ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann Cecil sterben wird.
Mickel wurde in einem Krieg schwer verletzt, ihm fehlt ein Arm, der durch einen Holzarm ersetzt wurde.
Gefährlich ist das Ermitteln, Mickel wird zusammengeschlagen – und man hat das Gefühl, jemand will ihn aus dem Weg räumen – und manche Umstände des Todes von Karl-Johann (so nennen Cecil und Mickel die Leiche) sollen nicht ans Tageslicht kommen.
Leseprobe:
Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe ist mehrmals im Internet zu finden. Beispielsweise auch bei Amazon.de. Einfach das Buch dort suchen und auf die Option „Blick ins Buch“ klicken. Schon ist es möglich, einige Seiten des Buches kostenlos zu lesen.
Meine Meinung:
Das Buch ist abwechselnd aus der auktorialen Erzählperspektive im Präsens verfasst, abwechselnd aus der Ich-Perspektive in der Vergangenheit. Cecil und Mickel sind sympathisch, jedoch erschrecken die teilweise ziemlich brutalen Szenen, wenn beispielsweise die Leiche untersucht oder Mickel zusammengeschlagen wird.
Neben den Ermittlungen in dem Mordfall werden auch noch die Schicksale anderer Personen dazwischengeschaltet. Auch sie werden mit Brutalität konfrontiert. Brutalität, die sie selbst ausüben müssen oder erleben.
Der ganze Roman vermittelt eine sehr düstere Stimmung. Die Zeit damals war hart, die Menschen kämpften ums Überleben. Wer Schulden hatte und diese nicht zurückzahlen konnte, kam ins Gefängnis. Wer Geld hatte, hatte viele Vorteile – und auch Macht. Mit Geld konnte man auch die Schulden anderer Menschen kaufen. Ein Menschenleben war nicht viel wert. Und Recht – so wie wir es kennen – gab es damals nicht.
Der Schreibstil des Buches gefiel mir – vor allem die Höflichkeit, mit der sich viele der beteiligten Personen begegnen. Ab und zu gibt es auch Schimpfwörter und Kraftausdrücke – jedoch tauchen diese in Maßen aus und haben mich beim Lesen nicht gestört.
Mein Fazit:
Wie der Autor in seinem Nachwort schreibt, hat er die historischen Gegebenheiten in der Zeit, in der er seine Krimihandlung angesiedelt hat, genau recherchiert. Ich bekomme also bei der Lektüre des Romans eine Vorstellung darüber, wie das Leben in Schweden vor einigen Jahrhunderten ablief. Leute versuchten zu überleben, manche Leute wurden betrogen, manche Leute waren auf der Flucht, manche Leute wurden ungerecht behandelt. Die Aufklärung eines Mordes war mühsam.
Das Buch ist interessant und lebendig geschrieben, man fühlt als Leser mit den Personen mit. Der Schreibstil gefällt mir – nur hätte der Autor mit brutalen Beschreibungen mehr sparen können. Es gibt manche Stellen in dem Buch, die mir persönlich zu heftig waren und die ich dann auch schneller lesen musste.
Ich vergebe vier Sterne und eine Weiterempfehlung für Leser, die historische Krimis mit „gewalttätigen Abschnitten“ mögen.
Mein Exemplar werde ich übrigens bei einer Tauschplattform tauschen. Nur wenige Minuten, nachdem ich mein Buch gestern dort einstellte, wurde es angefordert. Brutale Krimis sind eben immer wieder begehrt.
Links zu weiteren lesenswerten Berichten von mir:
Erfahrungsbericht über BoD – Books on Demand – Teil 1:
Erfahrungsbericht über BoD – Books on Demand – Teil 2:
Erfahrungsbericht über einen Film über das Leben in Nordkorea:
Erfahrungsbericht über ein Handy aus Schokolade:
Erfahrungsbericht über den regionalen Postdienstleister REGIO-MAIL:
Ist Regio-Mail eine gute Alternative zur deutschen Post?
Erfahrungsbericht über ein Konzert des Sängers Kieran Halpin:
Ein Konzert des irischen Rockpoeten Kieran Halpin ist einen Besuch wert – leider ist das Konzert am 17.02.2019 schon ausverkauft und ich kann es nicht besuchen
Erfahrungsbericht zu einem Lippenpflegestift von AVEO (Eigenmarke von Drogeriemarkt „Müller“):
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Rezension zu dem Buch „Manchmal musst du einfach leben“ von Gayle Forman:
(Rezi von Adelheid) Gayle Forman: Manchmal musst du einfach leben
Erfahrungsbericht zu dem Alverde-Duschgel „Grapefruit-Bambus“:
Erfahrungsbericht zu dem Lacura-Duschgel „Wunderblume“:
Erfahrungsbericht zu dem Duschgel „Frangipani“ von Rossmann:
Erfahrungsbericht über die Fluggesellschaft „Air Malta“:
Erfahrungsbericht zu Zeltkirchen:
https://adelheidsmusikblog.wordpress.com/2016/08/01/zeltkirche-beobachtungen-und-erfahrungen/
Erfahrungsbericht über den schlimmsten Hauskreis im Landkreis Heilbronn (ich hoffe, dass dieser Hauskreis nicht mehr existiert!):
Erfahrungsbericht über die Weinstube „Sonne“ in Lauffen:
Hurra – es gibt sie wieder: die Weinstube „Sonne“ in Lauffen
Erfahrungsbericht über die Veranstaltung „Noch mehr neue Bücher“ am 16.11.2018 in der Bücherei in Lauffen:
Noch mehr neue Bücher? Eine Veranstaltung der VHS in der Bücherei (BÖK) in Lauffen am Neckar am 16.11.2018
Erfahrungsbericht über das Restaurant „Ratskeller“ in Heilbronn:
„Ratskeller“ in Heilbronn: Manchmal kann es vorkommen, dass der Gast kein Getränk bekommt