(Rezi von Adelheid) Bradley Somer: Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel

Hinterlasse einen Kommentar

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

folgende Rezension erschien 2015 bereits auf der Verbraucherplattform Ciao.de. Leider gibt es Ciao.de nicht mehr als Verbraucherplattform. Deswegen gehe ich durch alte Rezensionen und überarbeite sie für den WordPress-Blog. So auch diese hier.

Unsere Bücherei hier im Ort hat es sich seit einigen Jahren zur Aufgabe gemacht, einige neue Bücher, die man zum Ausleihen angeschafft hat, während eines Abends im Oktober vorzustellen. Eines der Bücher, das präsentiert wurde, war

Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel

Die Dame, die das Buch vorstellte, lobte es in den höchsten Tönen. Sie hatte dieses Buch gern gelesen. Deswegen wollte auch ich es unbedingt lesen. Noch am selben Abend lieh ich mir das Buch aus der Bücherei aus. Ich habe es zu Ende gelesen und meine Meinung in diesen Bericht gepackt.

Kurzinformationen zu diesem Buch:

Autor: Bradley Somer

Erscheinungsdatum in Deutschland: 12. März 2015

ISBN-Nummer: 978-3832197834

Verlag: DuMont-Buchverlage

Das Buch ist als Paperbackausgabe (Klappenbroschur) erschienen und kostet im deutschen Buchhandel  14,99 Euro.

Über Bradley Somer

Bradley Somer ist ein australischer Autor, der in Kanada aufwuchs. Er schrieb bereits Erzählungen und einen Roman, der einen Preis bekam.

„Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel“ ist sein zweiter Roman.

Leseprobe

Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man beim Online-Versandhändler „Amazon“. Einfach den Buchtitel dort suchen und dann „Blick ins Buch“ anklicken. Schon hat man die Möglichkeit, einige Seiten des Buches lesen zu können.

Als Ian, der Goldfisch, aus dem 27. Stock fiel (Handlung, Teil 1)

Das Hochhaus „The Seville On Rocky“ hat 27 Stockwerke und steht irgendwo in einer Großstadt. Welche Großstadt das ist, verrät das Buch nicht. Der Leser erfährt nur kurz, dass man dort mit der Währung „Dollar“ bezahlt. Ob es sich hier um US-amerikanische, kanadische, neuseeländische, australische oder andere Dollar handelt, ist unklar.

Ian, der Goldfisch, gehört Connor, der im 27. Stock dieses Hauses wohnt. Im ersten Kapitel fliegt Ian aus einem Fenster von Connors Wohnung. Ian segelt in die Tiefe. Dabei denkt er nach über das, was er sieht. Und er wechselt mehrfach seine Lage – was vom Autor mit Hilfe von physikalischen Gesetzen begründet wird. Ian bekommt einige Details der Ereignisse hinter den Fenstern dieses Hochhauses mit.

Ob und wie Ian am Boden ankommt, ist bis zum Schluss nicht klar. Denn der Autor streut die Kapitel, in denen Ian fällt, immer wieder nach anderen Handlungen ein. Es gibt also mehrere Kapitel, die sich mit Ians Fall aus dem Hochhaus befassen.

Über eine schwangere Frau, einen defekten Aufzug, eine Beziehungskrise und andere Ereignisse (Handlung, Teil 2)

In den Kapiteln, in denen es nicht um Ian, den Goldfisch, geht, erzählt der Autor einerseits Ereignisse aus dem Leben verschiedener Personen, die im Hochhaus „The Seville on Rocky“ wohnen. All diese Ereignisse passieren an einem einzigen Tag:

Jimenez ist Hausmeister des Hochhauses „The Seville On Rocky“. Er wohnt im Keller, ist alleinstehend und fühlt sich oft einsam. In seinem Job kümmert er sich um technische Probleme, die im Hochhaus auftreten können. Eines Tages fällt der Aufzug aus und viele Leute müssen die Treppen benutzen, wenn sie zu den Stockwerken hinauf- und hinuntersteigen wollen. Das ist unangenehm – aber was wollen die Leute machen? Jimenez weiß nicht genau, wie er den Aufzug wieder zum Laufen bringen soll – er fummelt mit seinem Werkzeug an diversen Komponenten am Fahrstuhl herum und gerät auf einmal in eine brenzlige Situation…

Katie liebt Connor, der im 27. Stock wohnt. Und  deswegen hat sie ihm den Goldfisch Ian geschenkt, weil sie denkt, dass Ian Connor über den Verlust seines Hundes, der schon einige Jahre zurückliegt, helfen könnte. Katie ist lange der Ansicht, dass Connor sie auch liebt. Dabei betrügt Connor Katie mit Faye. Faye ist hübsch, aber ihr Interesse an Connor ist nicht allzu groß – denn außer ihm hat sie noch zwei weitere Liebhaber. Sie hat gerne Sex mit Connor, wenn Katie nicht da ist.

Eines Tages erkennt Connor, dass Katie seine absolut große Liebe ist. Aber hat er noch eine Chance, sie zu erobern? Am selben Tag begegnen sich nämlich Katie und Faye im Treppenhaus des Hochhauses „The Seville On Rocky“. Der Aufzug ist kaputt. Faye steigt von Connors Wohnung aus nach unten, Katie steigt nach oben – sie will Connor besuchen. Als sie Faye erblickt, bemerkt sie, dass sie ihr (Katies) Schlafshirt trägt. Dieses Shirt hatte Katie vor einigen Tagen in Connors Wohnung liegen lassen. Katie ahnt schnell, dass Connor eine Liebesaffäre mit Faye hat. Sie will Connor zur Rede stellen…

Claire ist eine junge, sehr ordentliche Frau mit einem „absoluten Reinlichkeitsfimmel“. Da sie schon Angst hat, sich Bakterien einzufangen, wenn sie nur in einer Buchhandlung Buchrücken anfasst, bleibt sie meistens in ihrer Zwei-Zimmer-Wohnung. Sie lebt bescheiden und lässt sich sogar ihre Lebensmittel ins Haus liefern.  Ihren Job kann sie von zu Hause aus am Computer ausüben. Denn sie ist für eine Firma als Telefonistin tätig, die Telefonsex bietet. Eines Tages jedoch kommt sie in eine außergewöhnliche Situation, die sie zwingt, einige ihrer Gewohnheiten und Lebensgrundsätze über den Haufen zu werfen…

Hermann lebt mit seinem Großvater in einer Wohnung. Seine Eltern und seine Schwestern sind bei einem Autounfall gestorben. Nachdem Hermann in der Schule gemobbt wurde, hat der Großvater beschlossen, ihn zu Hause zu unterrichten. Eines Tages jedoch scheint es dem Großvater nicht gut zu gehen – und Hermann wird ohnmächtig auf dem Gang in einem der Stockwerke. Er wird immer ohnmächtig, wenn sein Leben zu stressig wird.

Petunia Delilah ist schwanger. Sie und ihr Freund Danny werden zum ersten Mal Eltern werden. Fünf Tage vor dem errechneten Geburtstermin fangen bei Petunia starke Wehen an. Dummerweise ist der Akku ihres Handys leer, und sie kann weder ihre Hebamme, noch Danny erreichen. Sie sucht Hilfe in den Nachbarwohnungen, weil ihr Baby es mit der Geburt plötzlich sehr eilig hat…

Garth ist Bauarbeiter. Er ist der Kollege von Danny (dem Freund von Petunia Delilah). Ein großes Hobby, von dem er niemandem erzählt, ist, dass er sich zu Hause gerne schicke Frauenkleider anzieht. An dem Tag, an dem Petunia Wehen bekommt, bekommt Garth ein eingepacktes Päckchen. Voller Vorfreude rennt er die Treppen hinauf in seine Wohnung im 25. Stock, da der Aufzug im Hochhaus kaputt ist.  Völlig aus der Puste kommt er oben an und kann endlich sein Päckchen auspacken…

Schreibstil

Das Buch ist aus der Warte des auktorialen Erzählers (kein Ich-Erzähler) im Präsens (Gegenwart) geschrieben.

Der Schreibstil ist ausschmückend – poetisch, manchmal sogar philosophisch. Beispielsweise, wenn der Goldfisch Ian beim Fallen daran denkt, dass er gemacht ist, um die Welt zu erkunden. Ian erkennt beim Fallen vieles, was ihm vorher – als er noch im Goldfischglas herumschwamm – nicht aufgefallen ist.

Der Schreibstil ist aber auch immer wieder ironisch-humorvoll. So wird einmal der Boiler, der warmes Wasser produziert, mit dem Hausmeister Jimenez verglichen. Beide, der Hausmeister und der Boiler, sind gleich gut: sie sind beide zuverlässig, sie hausen beide im Keller – und sie sind beide sehr einsam.

Meine Meinung/Leseerfahrung zu diesem Buch

Das Buch fängt sofort interessant an – ich lese von Ian, dem Goldfisch, der vom 27. Stock des Hochhauses „The Seville On Rocky“ hinunterfällt. Natürlich will ich wissen: Kommt Ian heil unten an? Oder prallt er unten am Straßenpflaster auf und stirbt dann?

„The Seville On Rocky“ – was ist das nur für ein langer Name für ein Haus? Zum Glück erspart uns der Autor meistens merkwürdige Namen – bis auf den Namen Petunia Delilah, den ich merkwürdig, altmodisch und umständlich finde. Die Personen in dem Buch heißen sonst Katie, Connor, Faye und so weiter.

Einige Zeit habe ich brav Kapitel für Kapitel in der vom Autor bestimmten Reihenfolge gelesen. Manchmal fand ich es schon blöd, dass einige Kapitel mit einer Art „Cliffhanger“ – also einem offenen Ende – aufhörten und ich auf die Fortsetzung dieser Kapitel erst einige Seiten warten musste. Für mich waren es oft ZU VIELE Seiten, auf denen sich die Handlung mit anderen Personen befasste .

Bei der Handlung über Petunia Delilah war meine Neugierde nach ungefähr 100 Seiten so groß, dass ich plötzlich alle Kapitel suchte, in der sie vorkam, und sie hintereinander weg las. Ich wollte unbedingt wissen: bringt sie ihr Baby auf die Welt – und wenn ja, ist es gesund? Wer wird ihr helfen, wenn sie ihren Mann und die Hebamme nicht erreichen kann?  Diese Seiten über Petunia Delilah, ihr Baby und alles Drumherum fand ich so spannend, dass ich beim Lesen alles um mich herum vergaß.

Die Kapitel über Petunia Delilah konnte ich leicht finden. Denn der Autor leitet seine Kapitel nicht nur mit der Kapitelnummer und dem Wort „Kapitel“ ein, sondern er gibt auch kurze Informationen, worum es in dem jeweiligen Kapitel geht. So erfährt man, bevor man beispielsweise das Kapitel 31 gelesen hat, dass es darin um Jimenez geht, der sich fein macht und sich einduftet.

Interessant fand ich auch alle Ereignisse rund um Katie, Connor und Faye. Connor ist absoluter Schuft und beim Lesen dachte ich oft: „Hoffentlich macht Katie mit ihm Schluss und fällt nicht wieder auf ihn herein!“ Faye scheint zwar hübsch zu sein, aber sie ist vom Charakter her sehr oberflächlich. Das machte sie mir ziemlich unsympathisch.

Claire und Hermann fand ich am Anfang des Buches wenig interessant – aber diese Figuren entwickeln sich im Laufe der Lektüre zum Positiven. Und zum Schluss habe ich sie wirklich bewundert.

Garth und Jimenez sind sympathisch – wobei ich die Tatsache, dass Garth gerne Frauenkleider trägt, ziemlich schräg finde. Damit kann ich mich nicht zu hundert Prozent anfreunden.

Das Buch ist immer wieder etwas offenherzig – gerade, wenn es um Connors Sexleben geht. Das hat mich nicht gestört.

Ian – der Goldfisch – ist der „rote Faden“ in dem Buch. Vielleicht ist er ein Symbol dafür, dass viele Menschen in einem engen Goldfischglas leben, aus dem sie sich befreien sollten.

Als Leserin hatte ich immer wieder den Eindruck, dass Ian in Zeitlupe fällt – weil es einige Kapitel gibt, die seinen Fall zum Thema haben. Diese Kapitel lesen sich eher wie Berichte und nicht wie eine Romanhandlung. Denn der Autor malt sich oft aus, was Ian gerade denken könnte, in welcher Position sein Fischkörper wann herunterfällt, an welchem Stockwerk des Hochhauses er gerade vorbeifällt und welcher Bewohner dort ihn sehen könnte.

Aber was sieht Ian überhaupt – was nimmt er wahr, wenn er fällt? Den Himmel, die Sonne, das Wetter, diverse Gestalten hinter den Fenstern? Das ist wohl ein Fall für einen Biologen – oder eine reiche Fantasie des Autors.

Der Autor nutzt Ians Fall ebenfalls dazu, dem Leser bei manchen Stockwerken mitzuteilen, wer dort wohnt und wer einmal dort gewohnt hat.

Mein Fazit

„Der Tag an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel“ ist ein lesenswerter Roman über verschiedene Personen, die in einem 27-stöckigen Hochhaus wohnen, sondern er mutmaßt auch, wie es einem Goldfisch gehen könnte, wenn er 27 Stockwerke tief hinunterfällt.

Die Ereignisse rund um manche Personen fand ich sehr lesenswert, andere Geschichten haben mir weniger gefallen. Darüber hinaus waren mir die Seiten bis zur Auflösung einiger Cliffhanger zu viel. Deswegen ziehe ich einen Stern ab.

Ich vergebe dem Buch „Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel“ also vier von fünf Sternen und empfehle es zum Lesen weiter!

(Rezi von Adelheid) Delia Owens: Der Gesang der Flusskrebse

Hinterlasse einen Kommentar

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

nachdem ich die Leseprobe zu „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens gelesen hatte, habe ich mich sofort in diesen Roman verliebt! Ich wollte ihn unbedingt lesen. Aber weder bei vorablesen.de konnte ich ihn gewinnen, noch bei lovelybooks.de.

Das hat mich schon sehr enttäuscht. Aber ich habe mir dieses Buch dann bei Amazon.de bestellt – und auch gelesen.

Kurze Informationen zu „Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens:

Verlag: hanserblau

Seitenzahl: 464 Seiten

ISBN-Nummer: 978-3446264199

Erscheinungsdatum in Deutschland: 22. Juli 2019

Das Buch ist in der deutschen Ausgabe als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen und kostet 22,00 Euro im deutschen Buchhandel.

Über die Autorin Delia Owens:

Delia Owens ist eine US-amerikanische Autorin, die in Georgia geboren wurde. Sie ist Zoologin und erforschte über zwanzig Jahre lang in verschiedenen afrikanischen Ländern Elefanten, Löwen und Hyänen. Als Kind verlebte Owens die Sommerurlaube mit ihren Eltern in North Carolina. Dort spielt auch „Der Gesang der Flusskrebse“, der erste Roman von Delia Owens, der schnell die Bestsellerlisten eroberte. Auch in Deutschland kletterte der Roman in die „Top Ten“ der Spiegel-Bestsellerliste.

Leseprobe:

Vom Verlag genehmigte Leseproben gibt es auf einigen Seiten im Internet. Auch bei diversen Online-Händlern, zum Beispiel bei Amazon.de. Einfach das Buch dort suchen und auf die Option „Blick ins Buch“ klicken, schon kann man einige Seiten dieses Romans kostenlos lesen.

Eine Einsiedlerin und ihre Umwelt – oder: Worum geht es in dem Buch?

Kya lebt in einem Fischerhaus im Marschland in der Nähe der Küstenstadt Barkley Cove (USA) in den 1950er- und 1960er-Jahren. Ihr Vater ist Alkoholiker – ein oft zorniger Mann. Deswegen verlassen ihn seine Frau und nach und nach vier seiner Kinder. Nur Kya ist geblieben, die jüngste Tochter. Sie schlägt sich alleine durchs Leben, sammelt Muscheln und beschäftigt sich mit Vögeln. Es gibt Leute in der Stadt, die ihr helfen – also Leute, die ihre Muscheln abkaufen und ihr dafür Kleidung und Geld geben.

Die Schule ist ein traumatisches Erlebnis – und sie schafft es, diese nicht mehr besuchen zu müssen. Tate, ein Jugendlicher, zu dem sie Vertrauen fasst, bringt ihr das Lesen bei. Er wird mehr als ein Freund, und Kya merkt, dass es außer Freundschaft noch Liebe gibt.

Doch auf einmal verschwindet Tate, er geht auf ein College. Sein Abschied schmerzt Kya, aber es gibt noch einen anderen Mann, namens Chase Andrews. Auch er findet Kya anziehend.

Jahre später wird Chase Andrews tot im Sumpf des Marschlandes gefunden. Die Polizei tippt auf Mord und nimmt Ermittlungen auf. Kya wird verdächtigt, Chase umgebracht zu haben.

Eine leise Story, sehr schön geschrieben – oder: Meine Meinung zu diesem Buch:

Von Anfang an war ich gepackt vom Schreibstil des Buches. Er ist ruhig und nicht reißerisch. Das Buch ist aus der auktorialen Erzählperspektive (kein Ich-Erzähler) meistens in der Vergangenheit geschrieben. Die Autorin malt Bilder mit Worten, und so kann man sich als Leser das Marschland und die Menschen dort gut vorstellen.

Kya ist mir sympathisch, sie versucht, irgendwie durch das Leben zu kommen. Sie vermisst ihre Mutter und ihre Geschwister, kann aber, da sie weder lesen noch schreiben kann, keine Suche nach ihnen starten. Selbst als nach Jahren ein Brief der Mutter eintrifft, kann sie ihn nicht lesen – und muss miterleben, wie ihr Vater den Brief verbrennt.

Ihr Vater kümmert sich nicht um Kya, sie schlägt sich selbst durchs Leben, bringt sich das Kochen bei – und überlebt. Irgendwann ist der Vater verschwunden. Kya soll die Schule besuchen, weil das im Gesetz steht – doch sie hat keine Freunde und wird nur ausgelacht. Kein Wunder, dass sie von nun an versucht, die Schule zu meiden.

So wird sie menschenscheu – kein Wunder, es gibt nur wenige Leute, denen sie vertrauen kann. Sie vertraut einem Ladenbesitzer in der Stadt und seiner Frau – und sie vertraut Tate, der ihr nicht nur seine Freundschaft gibt, sondern sie auch in die Welt der Buchstaben und Wörter führt. Dadurch entdeckt sie ihre Liebe zu Gedichten.

Parallel zu dieser Geschichte erlebt der Leser die Ermittlungen der Polizei über den Tod von Chase Andrews. Die Polizei hat seine Leiche im Sumpf gefunden und versucht zu ergründen, wie er ums Leben kam. Einige Tatsachen lassen auf Mord schließen.

Als Leserin war ich fasziniert von diesem Roman. Eine Spannung baut sich auf durch die Handlung und die Charaktere. Ich möchte wissen, wie es mit Kya weitergeht und wer wirklich Chase Andrews umgebracht hat. Dass der Verdacht auf Kya fällt, die als Einsiedlerin lebt und als „Marschmädchen“ in der Region bekannt ist, ist klar. Denn sie hatte ein Verhältnis zu Chase.

Das sind alles Gründe, warum ich fünf von fünf Sternen vergebe und eine Leseempfehlung ausspreche.

(Rezi von Adelheid) Eva García Sáenz: Die Stille des Todes

Hinterlasse einen Kommentar

Liebe Leserinnen und Leser,

den Krimi oder „Thriller“ „Die Stille des Todes“ von Eva García Sáenz konnte ich bei vorablesen.de nicht gewinnen. Aber weil er mich total interessierte, habe ich ihn Ende Juni 2019 in einer Buchhandlung in Mosbach (Baden) gekauft, als ich mit meinem Mann einen Ausflug dorthin machte. 15 Euro – so dachte ich – ist ja nicht zu viel Geld für ein Buch, das fast 600 Seiten lang ist.

Aber hat sich die Anschaffung des Buches und auch seine Lektüre für mich gelohnt?

Lest selbst!

Kurze Informationen zu dem Roman „Die Stille des Todes“:

Erscheinungsdatum in Deutschland: 26. Juni 2019

Verlag: Fischer (Scherz)

ISBN-Nummer: 978-3651025882

Seitenzahl: 576 Seiten

Die deutsche Ausgabe des Buches ist als Paperback erschienen und kostet 15 Euro im Buchhandel in Deutschland. Natürlich ist das Buch auch als E-Book erhältlich.

Über die Autorin Eva García Sáenz:

Eva García Sáenz ist eine spanische Autorin, die aus Vitoria im Baskenland stammt. Dort spielen auch ihre Bücher, die sich bisher alle um den Ermittler Ayala, genannt Kraken, drehen. Es gibt unterdessen drei dieser Bücher in spanischer Sprache. So nach und nach sollen sie auch in deutscher Sprache erscheinen.

In Spanien haben sich alle drei Bücher bisher bestens verkauft – über eine Million Male. Die Bücher sollen auch verfilmt werden.

Leseprobe:

Vom Verlag genehmigte Leseproben gibt es mehrfach im Internet. Beispielsweise auch bei Amazon.de. Einfach das Buch suchen, auf die Option „Blick ins Buch“ klicken – und schon kann man einige Seiten des Buches kostenlos lesen.

Eine Mordserie im Baskenland – oder: Worum geht es in dem Buch?

Eine Mordserie erschüttert Vitoria, die Hauptstadt des Baskenlandes, im Sommer 2016. In einer Kathedrale wird ein totes Paar gefunden. Die beiden sind nackt. Offensichtlich kannten sie sich nicht. Weitere Mordopfer werden gefunden. Es sind immer Paare, jeweils männlich und weiblich, ähnlichen Alters.

Die Mordserie erinnert an Morde, die 20 Jahre vorher passierten. Allerdings wurde als Täter Tasio Ortiz gefasst und sitzt in sicherer Haft. Hat man damals vielleicht den falschen Täter verhaftet?

Inspektor Ayala, genannt „Kraken“, und seine Kollegin Estibaliz, genannt Esti, ermitteln in alle Richtungen. Sie befragen Angehörige der Mordopfer und nehmen Kontakt zu Tasio auf.

Immer wieder sucht „Kraken“ seinen Großvater auf, der ihn großzog. Und er denkt an seine Frau, die auf tragische Weise ums Leben kam.

Stellenweise langweiliger und schwatzhafter Krimi – oder: Meine Meinung:

Die Leseprobe weckte mein Interesse an diesem Roman, der vorwiegend aus der Ich-Perspektive von Inspektor Ayala, genannt „Kraken“, in der Vergangenheit erzählt wird.

Immer wieder werden auch Kapitel aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) eingestreut. Als Leserin weiß ich zuerst nicht, was diese Handlung aus den 1970er-Jahren über Blanca, die mit einem Mann verheiratet ist, der sie schlägt, mit den Ereignissen von 2016 zu tun haben. Das wird im Laufe der Geschichte aufgeklärt – und ich fand es interessant, diese Handlung rund um Blanca, ihren Ehemann und den betreuenden Arzt zu lesen.

Die Haupthandlung aus dem Jahre 2016 konnte mich jedoch wenig begeistern. „Kraken“ und Esti und die weiteren Mitarbeiter der Polizei sind zwar sympathisch – und es ist schlimm, was „Kraken“ erlebt hat (Tod der Frau). Allerdings kommt die Handlung nur langsam in Schwung. Oft ist mir die Handlung viel zu langgezogen, es wird zu viel gesprochen, einige der Nebenhandlungen (zum Beispiel Gespräche mit dem Großvater und Begegnung mit einer Joggerin) sind mir ebenfalls zu viel.

Im letzten Drittel nimmt die Handlung endlich mehr Fahrt auf. Der Schluss ist nicht vorhersehbar – das spricht für das Buch.

Als „Thriller“ habe ich diesen Kriminalroman also nicht empfunden, es ist kein Pageturner für mich, oft habe ich mich bei der Lektüre gelangweilt und mich gefragt, wann wieder etwas Interessantes passiert.

Mein Fazit:

„Die Stille des Todes“ ist ein Krimi mit vielen Längen. Die Beschreibungen einiger Plätze im Baskenland fand ich interessant, ebenso die Handlung aus den 1970er-Jahren rund um Blanca, ihren Mann und einen Arzt.

Die Haupthandlung im Roman, die 2016 spielt, konnte mich lange nicht richtig packen. Oft habe ich mich beim Lesen gelangweilt.

Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer Serie rund um den Ermittler „Kraken“. Ich werde die folgenden Bücher aus dieser Serie nicht mehr lesen und habe mein Exemplar bereits in einer Tauschplattform vertauscht.

Ich vergebe drei von fünf Sternen für „Die Stille des Todes“ und bin bei einer Leseempfehlung unentschlossen.

(Rezi von Adelheid) Anstey Harris: Find mich da, wo Liebe ist

Hinterlasse einen Kommentar

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

während meines Urlaubs in den baltischen Staaten konnte ich einige Bücher lesen – auch dieses hier:

„Find mich da, wo Liebe ist“ der britischen Autorin Anstey Harris.

Die Leseprobe hatte mich neugierig gemacht auf dieses Buch – deswegen habe ich es gelesen.

Kurze Informationen zu dem Buch „Find mich da, wo Liebe ist“:

Verlag: Ullstein

ISBN-Nummer: 978-3548291413

Erscheinungsdatum: 2. Juli 2019

Seitenzahl: 336 Seiten

Das Buch ist in der deutschen Ausgabe als Paperback erschienen und kostet im Buchhandel in Deutschland 12,99 Euro.

Leseprobe:

Vom Verlag genehmigte Leseproben sind mehrfach im Netz zu finden. Auch auf diversen Händlerseiten. Beispielsweise bei Amazon.de. Einfach dort nach dem Buch suchen und auf die Option „Blick ins Buch“ klicken. Schon ist es möglich, einige Seiten des Buches kostenlos zu lesen.

Über Anstey Harris:

Anstey Harris ist eine britische Autorin, die „kreatives Schreiben“ an einer Universität unterrichtet. Ihr Mann kennt sich gut mit dem Bau von Geigen aus.

Grace baut Instrumente und liebt einen verheirateten Mann – oder: Worum geht es in dem Buch?

Die Ich-Erzählerin Grace ist 40 Jahre alt und hat eine starke Liebe zu klassischer Musik und zu Instrumenten, wie Cello, Geige und Bratsche. Sie baut und repariert solche Instrumente in ihrem kleinen Laden irgendwo in Großbritannien.

Liiert ist sie seit acht Jahren mit David, einem Franzosen, der verheiratet ist und zwei Kinder hat.

Grace und David schon seit acht Jahren eine Fernbeziehung. Sie treffen sich immer wieder – mal in Großbritannien, jedoch meistens in Paris. Er macht ihr Geschenke, sie genießen die Zeit miteinander.

Grace träumt davon, dass David sie heiratet und seine Frau verlässt – jedoch ist das für ihn nicht so einfach, weil er an seinen Kindern hängt.

Vor Jahren war Grace eine Musikerhoffnung – sie studierte an einer Musikhochschule. Ihr Traum war, als Cellistin die große Karriere zu machen. Einfach war die Ausbildung an der Musikhochschule nicht. Da gab es einen Dozenten, der die Studenten hart rannahm, der sie stundenlang üben ließ, bis die Finger wund waren. Und der sie anschrie.

Irgendwann hielt Grace das nicht mehr aus und verließ Hals über Kopf die Musikhochschule. Seitdem hat sie ihre Karriere als Musikerin an den Nagel gehängt und kümmert sich um ihre Beziehung mit David und um Musikinstrumente.

In ihrem Laden hilft ihr die 17-jährige Nadia. Nadia ist eine sehr gute Geigenspielerin, jedoch leidet sie daran, dass die Beziehung ihrer Eltern gerade in die Brüche geht.

Mr. Williams ist ein Kunde, 86 Jahre alt, der Grace eine Geige zur Reparatur anvertraut.

Eines Tages bringt jedoch eine Nachricht Graces Gefühle total durcheinander – und sie rastet aus. Nadia und Mr. Williams, versuchen, ihr in dieser Krise beizustehen, damit sie ihr Leben wieder in den Griff bekommt. 

Schöner Roman mit Ausschweifungen oder: Meine Meinung:

Das Buch war bei vorablesen.de zu gewinnen – und ich hatte mich auch darauf beworben. Da meine Glücksfee aber nicht da war, ging ich bei der Verlosung leer aus.

Eigentlich wollte ich das Buch nicht kaufen, habe es dann aber doch getan. Es war eine gute Urlaubslektüre für mich.

Grace ist die Ich-Erzählerin. Sie schildert die Ereignisse im Präsens. Immer wieder gibt es Rückblicke in dem Buch, die im imperfekt (Vergangenheit) geschrieben sind.

Ich habe das Buch gern gelesen, es ist gut geschrieben. Ich mag Grace und es tut mir leid, dass sie sich von David so lange hinhalten lässt. Sie treffen sich, sie mögen sich – aber es sieht nicht so aus, dass er für ein Leben mit Grace seine Familie in Frankreich aufgeben wird.

In dieser Situation stützt sie die Liebe zu den Instrumenten, die sie baut und repariert. Sie weiß viel über das richtige Holz für den Bau von Geigen, Bratschen und Cello – und redet sehr ausführlich darüber. Mir war das an manchen Stellen zu ausführlich.

Ich habe das Buch gelesen, weil ich wissen wollte, wie es mit Grace und David weitergeht. Ich wollte auch wissen, ob Grace mit dem Cello, das sie mit Herzblut für einen Wettbewerb in Italien gebaut hat, gewinnen wird. Und ich wollte wissen, warum sie die Musikhochschule vor vielen Jahren verlassen musste.

Ihr Dozent war unsympathisch – von einen Schreihals möchte ich auch nicht unterrichtet werden. Aber es gab noch andere Ereignisse in der Musikhochschule.

Nadia und Mr. Williams sind zu Anfang unscheinbare Charaktere, die sich aber im Laufe der Lektüre entwickeln und mir sympathisch wurden.

„Find mich da, wo Liebe ist“ ist also ein Roman, den ich gerne gelesen habe. Die Hauptpersonen sind sympathisch, es gibt Dramatik in dem Buch, aber auch ruhige Szenen. Gestört haben mich die ausschweifenden Beschreibungen über Instrumente und die Materialien, mit denen sie gebaut oder repariert werden können. Deswegen ziehe ich einen Stern ab.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.  

(Rezi von Adelheid) Joe Heap: Die Welt in allen Farben

Hinterlasse einen Kommentar

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ich bin wieder zurück aus einem aufregenden Urlaub in den baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland. Gelesen habe ich dort unter anderem folgendes Buch:

Die Welt in allen Farben

Geschrieben wurde es vom britischen Autoren Joe Heap. Wie mir das Buch gefallen hat, erfährt man jetzt.

Kurze Informationen über das Buch „Die Welt in allen Farben“ von Joe Heap:

Erscheinungsdatum in Deutschland: 16. September 2019

ISBN-Nummer: 978-3-95967-340-2

Verlag: Harper Collins

Seitenzahl: 400 Seiten

Das Buch erscheint in der deutschen Fassung als Hardcoverbuch mit Schutzumschlag und kostet 20 Euro im Buchhandel in Deutschland.

Leseprobe:

Eine vom Verlag genehmigte Leseprobe findet man beispielsweise bei vorablesen.de. Einfach das Buch dort suchen, auf die Option „Leseprobe öffnen“ klicken. Schon ist es möglich, einige Seiten des Buches kostenlos zu lesen.  

Über den Autor Joe Heap:

Joe Heap ist ein britischer Autor, Jahrgang 1986. Er wohnt mit seiner Familie in London. „Die Welt in allen Farben“ ist sein erster Roman.

Die Welt aus der Sicht einer Sehbehinderten – oder: Worum geht es in diesem Buch?

Kate wohnt in London und ist verheiratet mit Tony. Tony ist lieblos. Er lässt sie beispielsweise allein, wenn sie verletzt ist und Hilfe braucht. Ihm macht es Spaß, Leute psychisch zu quälen. Als er beispielsweise herausbekommt, dass sie gewisse Geräusche nicht mag, versucht er genau mit diesen Geräuschen Kate zu verstören.

Kate bekommt immer wieder Panikattacken und Momente, während derer sie sich zu Hause einigelt.

Nova ist blind. Blind geboren, sehr klug, sie spricht fünf Sprachen und arbeitet bei der Polizei in London.

Eines Tages lässt sich Nova operieren. Die Operation bringt ihr die Fähigkeit zu sehen, aber sie muss trainieren, wie sie Formen, Objekte und Körper genau sehen und einordnen kann. Sie bekommt Karten und therapeutische Hilfe, um Fortschritte zu machen. Dieses Sehtraining ist mühsam, es erfordert viel Zeit und Geduld.

Als Nova im Krankenhaus liegt, lernt sie Kate kennen, die ebenfalls dort Patientin ist. Sie tauschen Telefonnummern aus und treffen sich wenige Male. Dadurch merken sie, dass sie einander brauchen, dass sie sich irgendwie ergänzen. Kate hilft Nova beim Sehtraining und Nova hilft Kate, ihre Panikattacken zu reduzieren und wieder mehr Vertrauen zu haben.

Nova wohnt einige Zeit bei Kate – und aus Freundschaft entwickelt sich Liebe. Die beiden Frauen merken, dass Tony eine ernsthafte Bedrohung ist. Er kann angsteinflößend, fies und brutal sein. Eines Tages droht die Situation zu eskalieren.

Mal ein anderes Thema für einen Roman als die, die ich bisher gelesen habe – oder: Meine Meinung:

Da mein Sohn sehbehindert ist, hat mich die Lektüre dieses Buches interessiert. Es ist in einer einfachen Sprache aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) geschrieben.

Ich habe dieses Buch gern gelesen. Es ist kurzweilig und interessant. Vom Thema her ist es etwas völlig Anderes als alle Bücher, die ich bisher gelesen habe. Kate und Nova sind mir sympathisch. Jede der beiden Frauen ist hilfesuchend auf ihre Weise. Beide Frauen entwickeln sich in diesem Roman, sie lernen voneinander.

Kate ist oft ängstlich und will schnell aufgeben. Nova ist selbstbewusster als Kate, weil Nova es gelernt hat, als Blinde im täglichen Leben zurechtzukommen. Aber die neue Situation – das Sehen-Lernen – überfordert sie oft. Immer wieder will sie aufgeben und als Blinde weiterleben, weil sie das gut kann. Aber Kate ist ein Antrieb für Nova, das Ziel sehen zu lernen, weiterzuverfolgen.

Als Leser erfährt man, wie Nova die Welt und ihre Sicht der Dinge aus der Sicht einer sehbehinderten Person sieht. Das fand ich faszinierend zu lesen. Ebenfalls die immer wieder eingestreuten Sehregeln sind einfallsreich und interessant und regten mich zum Nachdenken an.

In Kates innere Welt der Panikattacken und weiterer psychischen Probleme einzutauchen, fand ich da schon schwieriger. Kates Verhalten ist wohl oft nur für Psychologen nachvollziehbar.

Den Schluss des Buches fand ich etwas wirklichkeitsfremd und abrupt. Die Gründe für diesen Schluss sind aber auch für mich nachvollziehbar.

Die Liebeszenen zwischen den beiden Frauen sind nicht zu ausführlich geschildert, sie haben mich beim Lesen nicht gestört.

Ich fühlte mich von der Lektüre gut unterhalten, und die Handlung fand ich interessant. Deswegen vergebe ich fünf von fünf Sternen.

(Rezi von Adelheid) Elaine Laurae Weolke: Insel der tausend Steine

Hinterlasse einen Kommentar

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

vor einigen Tagen habe ich ein Buch zu Ende gelesen, das mich stark erschüttert hat:

Insel der tausend Steine

von Elaine Laurae Weolke

Kurze Informationen zu diesem Buch:

Erscheinungsdatum in Deutschland: 8. August 2019

ISBN-Nummer: 978-3734747199

Seitenzahl: 212 Seiten

Verlag: Books on Demand

Das Buch kann als Paperback-Ausgabe zu 8,99 Euro in jedem Buchhandel erworben werden, aber auch als E-Book (da kostet es 4,49 Euro – sowohl als E-Pub, als auch als Kindle-Version). Es ist innerhalb von wenigen Tagen lieferbar – bei Thalia.de beispielsweise, aber auch direkt im BOD-Shop (Shop von Books on Demand).

Der Link zu dem Bookshop von BoD ist folgender.

https://www.bod.de/buchshop/catalogsearch/result/?q=Insel+der+tausend+Steine

Über die Autorin:

Elaine Laurae Weolke ist das Pseudonym einer Autorin, die schon viele Länder besucht hat und deren Texte im Internet schon ausgezeichnet wurden. Von ihr sind bereits die Romane „Blätterrauschen, weit weg“ und „Nächster Halt: Sydney Harbour Bridge“ erschienen.

Leseprobe:

Eine vom Verlag und der Autorin genehmigte Leseprobe ist jederzeit im Internet einsehbar. Beispielsweise auf der Seite von Amazon.de oder auch von Books on Demand (Bod.de).

Großer Stress auf einer Fachhochschule für Verwaltung – oder: die Handlung:

Die Ich-Erzählerin Vicky ist jung und motiviert. Sie möchte eine Ausbildung im gehobenen Dienst der Zollverwaltung machen und bewirbt sich. Sie hat Glück und bekommt eine Ausbildungsstelle. Die Zeiten auf verschiedenen Zollämtern sind interessant und abwechslungsreich. Auch die Kollegen sind einfach klasse.

Stress gibt es allerdings auf der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Fachbereich Finanzen, in Sigmaringen (Baden-Württemberg). Nach der anfänglichen Euphorie kommt viel Stress. In rasendem Tempo absolvieren die Studierenden Kurse in verschiedenen Rechtsgebieten (Staatsrecht, Allgemeines Verwaltungsrecht, Rechtslehre, Verfassungsgeschichte der Neuzeit und so weiter) und müssen Höchstleistungen bringen. Am Ende dieses Grundstudiums machen die Auszubildenden im ersten Jahr eine Zwischenprüfung.

Diese Prüfung ist sehr schwer, fragt sie doch Inhalte ab, die den Studierenden nicht vermittelt wurden. Aber die – oft schlecht gelaunten – Dozenten haben offensichtlich alle Macht der Welt und können einer gewissen Willkür frönen. Fairness gegenüber den Studierenden ist – zumindest im Grundstudium – ein Fremdwort für sie.
Außerdem sind die Studierenden oft in Dreibettzimmern untergebracht. Konflikte bleiben da nicht aus. Auch zwischen Vicky und ihren zwei Zimmergenossinnen gibt es immer wieder Streitigkeiten.

So war es wirklich – oder: meine Meinung:

Beim Lesen des Buches hatte ich oftmals ein Déjà-Vu. Denn auch mir sind die Zustände auf Fachhochschulen der Verwaltung bekannt. Und diese Fachhochschule in Sigmaringen kannte ich auch. Ich kannte das Arbeitspensum, den Druck, dem die Studierenden tagtäglich ausgesetzt waren. Im Rücken hatten sie immer wieder ihre Dienststellen, die ja genau über die Noten ihrer Auszubildenden Bescheid wussten. Irgendwie war man ja ein Aushängeschild der jeweiligen Oberfinanzdirektion, bei der man die Ausbildung absolvierte.

Dieses Buch ist nicht nur interessant für Zollbeamte und ehemalige Zollbeamte – sondern auch für Beamte anderer Verwaltungen und Leute, die sich überlegen, eine Ausbildung im gehobenen Dienst einer Verwaltung zu machen. Hier bekommt man einen guten Einblick, auf was man sich einstellen sollte, und kann dann entscheiden, ob man wirklich eine solche Ausbildung machen will oder nicht. Diesen Stress auf den Fachhochschulen des Bundes muss man aushalten können, sonst geht man unter! Ich habe beim Lesen richtig mitgelitten.

Die immer wieder eingestreuten Reiseeindrücke über China und Malta haben mich beim Lesen sehr entspannt und in mir das Interesse geweckt, diese Länder selbst einmal besuchen zu wollen.

Ich freue mich schon auf das Nachfolgebuch „Das Licht hinter der Grenze“, weil ich wissen will, wie es mit Vicky in ihrer Verwaltungslaufbahn weitergeht.

Ich vergebe fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

(Rezi von Adelheid) Dora Heldt: Drei Frauen am See

Hinterlasse einen Kommentar

Mittelmäßig und oft ausschweifend

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

auf folgendes Buch kam ich, als es in unserer Bücherei hier am Ort zum Lesen vorgestellt wurde. Die Handlung klang interessant. Außerdem wollte ich schon lange einmal ein Buch von Dora Heldt lesen.

Also nahm ich „Drei Frauen am See“ von Dora Heldt zum Lesen mit.

Kurze Informationen zu dem Buch „Drei Frauen am See“ von Dora Heldt:

Erscheinungsdatum in Deutschland: 31. August 2018

Verlag: dtv

ISBN-Nummer: 978-3423262064

Seitenzahl: 576 Seiten

Das Buch ist als Paperback-Ausgabe erschienen und kostet im deutschen Buchhandel 16,90 Euro.

Über die Autorin Dora Heldt:

Dora Heldt ist eine deutsche Autorin, geboren 1961, die Buchhändlerin lernte und mit Romanen, wie „Urlaub mit Papa“ und „Tante Inge haut ab“ sehr bekannt wurde.

Die Bücher wurden zu Bestsellern und teilweise auch schon verfilmt.

Leseprobe:

Vom Verlag genehmigte Leseproben gibt es auf diversen Händlerseiten im Internet. Auch bei Amazon.de. Einfach auf die Option „Blick ins Buch“ klicken, schon kann man einige Seiten des Buches kostenlos lesen.

Worum geht es in dem Buch?

Alexandra, Friederike, Jule und Marie waren in den 1970er-Jahren sehr gute Freundinnen. Sie unternahmen viel miteinander, sie vertrauten einander, sie waren ein Herz und eine Seele. Ihre Freundschaft hätte ein Leben lang halten können – aber dann gab es ein entscheidendes Ereignis, das sie auf einmal trennte. So sehr, dass sie den Kontakt zueinander einstellten und jahrelang nichts mehr voneinander hörten. Jede der Frauen ist ihren eigenen Weg gegangen – beruflich und privat.

Doch plötzlich ist Marie gestorben. Sie litt ihr Leben lang an einer Herzkrankheit. Ihren drei einstigen Freundinnen hat sie ein Haus vererbt unter der Bedingung, dass sie sich wieder treffen und aussprechen.

Meine Meinung:

Das Buch ist vorwiegend aus der auktorialen Erzählperspektive in der Vergangenheit verfasst. Der Leser erfährt abwechselnd von Alexandra, Friederike und Jule und Marie. Später erscheinen die Passagen über Marie aus der Ich-Perspektive. Da Marie tot ist, werden Abschnitte aus ihrem Tagebuch geschrieben.

Die ersten 100 Seiten ließen sich schnell lesen, danach wurde die Lektüre oft zäh. Ich lernte die Charaktere kennen. Alexandra, Friederike und Jule waren mir nicht besonders sympathisch. Alexandra ist eine gut aussehende, erfolgreiche Verlagsleiterin, ziemlich unnahbar.

Friederike wird oft „Friedi“ genannt, leitet ein Hotel in Norderney und hat eine wechselhafte Vergangenheit. Es geht mir auf die Nerven, wenn sie mit dem Kurznamen „Friedi“ betitelt wird, denn dieser Name gefällt mir nicht. Ich finde solche Kosenamen, die auf -i enden, kindisch.

Jule ist Physiotherapeutin mit einer eigenen Praxis, trifft immer wieder ihre Tochter Pia. Ich finde Jule – neben Marie – am sympathischsten. Aber, was sie mit Pia und anderen Leuten schildert, ist mir oft zu ausschweifend erzählt.

Marie wird kaum beschrieben. Als sie in die Handlung eingeführt wird, ist sie bereits sehr krank und in einen Hospiz. Ihre beste Freundin Hanna ist bei ihr. Hanna kümmert sich auch nach Maries Tod darum, dass Alexandra, Friederike und Jule sich treffen und sich aussprechen.

Maries Tagebucheinträge stammen aus den 1970er-Jahren. Ich finde sie authentisch, aber manchmal ziemlich ausschweifend.

Mein Fazit:

„Drei Frauen am See“ ist ein Roman über drei Frauen, die sich nach vielen Jahren wieder einmal treffen. Die Charaktere waren mir nicht unbedingt sympathisch, die Handlung oft zu detailliert und langgezogen.

Was mich an der Lektüre hielt, war herauszufinden, warum sich die Frauen seinerzeit zerstritten hatten.

Der Schreibstil des Buches ist einfach gehalten, klug fand ich das Buch erst am Schluss, als eine Quintessenz, die die drei Frauen gelernt haben, gesagt wird.

Ich vergebe drei Sterne. Das Buch kann man lesen, man versäumt aber nichts, wenn man es nicht tut.

(Rezi von Adelheid) Rafik Schami: Die geheime Mission des Kardinals

Hinterlasse einen Kommentar

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ich mag viele Bücher von Rafik Schami und habe auch schon eine Lesung dieses Autors besucht. Lesungen mit Herrn Schami kann ich überaus empfehlen.

Kein Wunder also, dass ich erpicht darauf war, sein neuestes Werk zu lesen.

Kurze Informationen zu dem Buch „Die geheime Mission des Kardinals“ von Rafik Schami:

Erscheinungsdatum in Deutschland: 22. Juli 2019

Verlag: Carl-Hanser-Verlag

ISBN-Nummer: 978-3446263796

Seitenzahl: 432 Seiten

Das Buch ist als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen und kostet im Buchhandel in Deutschland 26 Euro.

Über Rafik Schami:

Der Schriftsteller Rafik Schami wurde 1946 in Damaskus geboren. Im Jahre 1971 kam er nach Deutschland, wo er Chemie in Heidelberg studierte. Er promovierte.

Unterdessen ist er einer der bedeutendsten Autoren deutscher Sprache. Seine Bücher erschienen in 30 Sprachen und wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Hermann-Hesse-Preis, dem Chamisso-Preis, dem Nelly-Sachs-Preis und dem Preis gegen das Vergessen und für Demokratie.

Von ihm stammen Bücher, wie »Eine Hand voller Sterne« (1987), »Erzähler der Nacht« (1989), »Die dunkle Seite der Liebe« (2004), »Das Geheimnis des Kalligraphen« (2008), »Eine deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat« (2012).

Leseprobe:

Vom Verlag genehmigte Leseproben sind auf diversen Händlerseiten zu finden. Auch bei vorablesen.de. Einfach nach dem Buch suchen und auf die Option „Leseprobe öffnen“ klicken – schon hat man die Möglichkeit, einige Seiten des Buches kostenlos zu lesen.

Worum geht es in diesem Buch?

Es war einmal in Syrien, als dort noch kein Bürgerkrieg herrschte und als im Vatikan der Papst noch Benedikt XVI hieß. Da erhielt der italienische Botschafter in Damaskus (Syrien) ein Fass mit Öl darin. Erwartet wurde das Fass nicht, es war ein Geschenk einer unbekannten Person.

Schon bald wird entdeckt, dass das Fass nicht nur Öl enthält, sondern die Leiche des Kardinals Cornaro. Jemand hat ihn umgebracht – aber wer und aus welchen Gründen? Der syrische Kommissar Barudi ermittelt. Ihm wird der Italiener Mancini zur Seite gestellt. Damit dieser unbehelligt ermitteln kann, gibt er sich als Journalist aus.

Die Ermittlungen laufen in viele Richtungen. Warum weilte ein italienischer Kardinal in Syrien? Wollte er vielleicht einen Wunderheiler treffen?

Irgendwann taucht ein Bekennerschreiben auf. Aber ob man das ernstnehmen kann?

Barudis Ziel ist nicht nur, den Mord des Kardinals aufzuklären, sondern auch Mancini einen sehr guten Eindruck von Syrien zu vermitteln, so dass dieser dann positiv darüber in Italien berichten kann.

Meine Meinung:

Das Buch fängt spannend an. Die Leiche des Kardinals wird gefunden. Danach flacht die Handlung leider ab, denn der Kriminalfall gerät zur Nebensache. Im Vordergrund des Romans stehen Barudis Vergangenheit, beispielsweise die Erinnerungen an seine Frau Basma, die er während eines London-Aufenthalts kennen lernte und die leider schon gestorben ist.

Auch die sich anbahnende Freundschaft zwischen Barudi und Mancini ist ein großes Thema des Buches sowie diverse Überlegungen zu den Themen „Aberglaube“, „katholische Kirche“ und „Wunderheilungen“.

Immer wieder werden die Notizen, die Barudi in seinem Tagebuch macht, zitiert. Das sind Geschichten aus Syrien, frühe Ermittlungen von Barudi und Erinnerungen an seine Frau Basma. Davon ist nicht viel für die Handlung des Buches relevant. Die Tagebuchaufzeichnungen ziehen den Roman in die Länge. Das hat mich beim Lesen gestört.

Einige Schreibfehler fielen mir auf, die man in der nächsten Auflage verbessern könnte. Auf Seite 123 steht „Dabei griet er in eine Falle“. Es muss „Dabei geriet er in eine Falle“ heißen. Weiterhin steht auf Seite 108: „außerhalb der tourstischen Stadtpläne von Rom“. Es muss „außerhalb der touristischen Stadtpläne von Rom“ heißen.

Auf Seite 180 steht: „wenn Kardinal Buri entdeckt, dass ihr ihn getäuschte habt“. Es muss „getäuscht“ heißen.

Auf Seite 271 steht: „man macht den Fernsehen an“. Richtig heißen sollte es: „man macht den Fernseher an.

Diese Schreibfehler haben mich jetzt nicht so gestört wie diverse Längen und Nebenhandlungen in dem Buch.

Ansonsten finde ich die Sprache des Buches gelungen. Der Autor bringt immer wieder Dialoge, aber auch indirekte Rede.

Mein Fazit:

„Die geheime Mission des Kardinals“ ist ein Roman über zwei sympathische Ermittler, die versuchen, in Syrien den Mord an einem Kardinal aufzuklären. Jedoch geht es vorrangiger eher um die persönlichen Erinnerungen der Ermittler, Sitten und Kultur in Syrien sowie Überlegungen über die katholische Kirche und Wunderheilungen. Das macht die Handlung oft langatmig.

Ich vergebe drei von fünf Sternen.

(Rezi von Adelheid) Gerald Donovan: Winter in Maine

Hinterlasse einen Kommentar

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

den folgenden Bericht habe ich für die Verbraucherplattform Ciao.de im April 2011 geschrieben und dort veröffentlicht.

Leider gibt es Ciao.de nicht mehr – also erscheint dieser Bericht jetzt auf dem WordPress-Blog.

Auf folgendes Buch wurde ich durch Ciao-Rezensionen und Rezensionen bei Amazon.de aufmerksam und so lieh ich es mir aus der Ortsbücherei aus:

Winter in Maine

Autor: Gerard Donovan

Erscheinungsdatum in Deutschland: 14. September 2009

Verlag: Luchterhand Literaturverlag

Seitenzahl: 208

ISBN-Nummer: 978-3630872728

Das Buch war im April 20111 nur in einer Hardcoverausgabe erhältlich und kostete 17,95 Euro. Unterdessen ist es sicherlich auch als Taschenbuch zu haben.

Über den Autor Gerald Donovan:

Gerard Donovan, Jahrgang 1959, ist irischer Abstammung, hat einen Pitbullterrier und lebt heute mit diesem im Staat New York (USA).

Der Autor hat schon viel erlebt – hier einige Stationen seines Lebens im Überblick (Quelle: Einband des Buches): Er hat Germanistik und Philosophie in Irland studiert, bereits in einer Käsefabrik in Bayern gearbeitet, war an der Technischen Universität in Hannover tätig, studierte klassische Gitarre in Dublin (Irland), war Musiker mit Schwerpunkt Johann Sebastian Bach und machte einen Magisterabschluss in den USA.

Er schrieb bereits drei Gedichtbände, Kurzgeschichten und drei Romane. Weiterhin wurde er für den Booker Prize vorgeschlagen. „Winter in Maine“ wurde als „Buch des Jahres 2008“ der englischen Tageszeitung „The Guardian“ ausgezeichnet.

Leseprobe

Das Buch ist schon recht alt. Ob es da noch eine Leseprobe gibt?

Ein Mann verliert seinen Hund – und dreht durch – oder: Die Handlung

Julius Winsome wohnt schon seit einigen Jahren in einem Wald in Maine – in der Nähe von New Brunswick. Die Blockhütte, die sein Zuhause ist, beinhaltet 3282 Bücher – alle stammen von seinem Vater, und sein Vater hat alle gelesen.

Von seinem Vater hat Julius den Umgang mit dem Gewehr gelernt. Es geht ihm gut in der Einsamkeit, er erinnert sich an seinen Vater und an seinen Großvater.

Julius bester Freund in der Einsamkeit ist sein Pitbullterrier Hobbes, den er seit vier Jahren besitzt.

Das Buch beginnt damit, dass Julius den Schuss hört, der seinen Hund tötet. Als er seinen toten Hund findet, rastet „irgendwas“ in ihm aus. Das Leben ist nicht mehr so wie vor dem Schuss. Der Hund wird begraben, und Julius macht sich auf, die Person zu finden, die seinen Hund umgebracht hat. Er wird zum Rächer für seinen Hund – und auf einmal sind ihm auch Menschenleben egal. Wer seinen Hund umgebracht hat, muss selbst sterben, davon ist Julius überzeugt…

Ein düsteres Buch – oder: meine Leseerfahrung

Auf das Buch „Winter in Maine“, das im englischen Original unter dem Titel „Julius Winsome“ erschien, wurde ich durch mehrere Rezensionen aufmerksam.

Ich war froh, es hier in der Ortsbücherei ausleihen zu können. Gut und flüssig liest sich das Buch, der Ich-Erzähler Julius Winsome erzählt seine Geschichte in der Vergangenheit. Die Kapitel sind kurz, so kann man das Buch immer wieder gut unterbrechen und zur Seite legen.

Daran, dass die wörtliche Rede weder durch Anführungszeichen noch auf andere Art und Weise gekennzeichnet ist, sondern einfach „mitten in die Handlung“ platzt, kann man sich gewöhnen. Das störte mich beim Lesen nicht.

Was mich gewaltig stört, ist die Handlung. Ich kann die Denkweise der Hauptperson Julius Winsome nicht nachvollziehen. Sicher ist es möglich, dass schlimme Ereignisse im Leben von Menschen „irgendwas“ mit diesen Menschen machen können – sie beeinflussen weiteres Handeln, weitere Gedanken, weitere Sichtweisen solcher Menschen. Aber muss man deswegen gleich Menschen umbringen, weil ein Hund tot ist?

Sorry, das ist mir zu drastisch. Wobei Julius Winsome da auch besonders kaltblütig und herzlos vorgeht – ich habe den Eindruck, er hat nach dem Tod seines Hundes alle Gefühle „ausgeschaltet“. Er schießt auf Leute „einfach so“ und fragt sie erst dann, ob sie vielleicht am Tode seines Hundes Hobbes schuld sein könnten. Auch wenn die Menschen das abstreiten, so müssen sie sterben.

Und während all dieser Morde erinnert sich Julius an sein bisheriges Leben zurück. Da gab es Claire, eine Frau in seinem Leben, für die er Gefühle hatte – die ihn aber wegen eines anderen Mannes verließ. Dank Claire kam er dazu, sich einen Hund anzuschaffen – Hobbes, seinen besten Freund. Julius Winsome erinnert sich zurück an Claire, seinen Vater, seinen Großvater – an die langen Winter in Maine. Der Schluss ist für mich nicht vorhersehbar, ist aber stimmig mit der Handlung.

Den Lobreden diverser Vorrezensenten, dass der Stil dieses Buches außergewöhnlich sei, kann ich nicht beipflichten. Für mich ist der Stil normal, das Buch ist gut und flüssig geschrieben, jedoch vermisse ich irgendwelche „literarisch großartigen Ausdrücke“, wie ich sie beispielsweise im Buch „Atemschaukel“ von Herta Müller oder auch „Nichts“ von Janne Teller gefunden habe. Beide genannten Autorinnen schaffen es, furchtbare Ereignisse in eine wunderbare Sprache, in literarisch hochwertige und noch nie dagewesene Ausdrücke zu fassen. Das schafft Gerard Donovan in „Winter in Maine“ nicht.

Ich las das Buch, um zu wissen, wie es mit Julius Winsome weitergeht – ob er sich und sein Leben nach dem Tod von Hobbes, seinem Pitbullterrier, wieder in den Griff bekommt. Das habe ich erfahren. Im Gesamten gesehen ist mir die Handlung und die Stimmung in dem  Buch zu düster – und ich werde es garantiert nicht noch einmal lesen.

Mein Fazit:

Wer ein düsteres Buch über einen Mann, der in einer Blockhütte lebt und im Winter seinen Hund verliert, lesen möchte, dem kann ich dieses Buch empfehlen.

Ich selbst ziehe für mich zwei Bewertungssterne ab. Bleiben also drei von fünf Sternen. Bei einer Leseempfehlung bin ich unentschlossen.

P.S.: Ich schreibe zurzeit nur sehr selten für vorablesen.de, da meine „Glücksfee“ dort wohl gekündigt wurde. Wer mir Bücher senden möchte, die auf vorablesen.de vorgestellt werden und möchte, dass ich sie rezensiere, schreibt mir bitte eine E-Mail an twodoor2015@web.de.

Es ist auch möglich, mir ein solches Buch zu leihen – ich sende es nach der Lektüre gerne wieder an den Inhaber zurück. Aber vorher bitte ich, über meine vorhin genannte E-Mail-Adresse mit mir Kontakt aufzunehmen!

Links zu weiteren lesenswerten Berichten von mir:

Erfahrungsbericht über das Buch „Die einzige Geschichte“ von Julian Barnes:

(Rezi von Adelheid) Julian Barnes: Die einzige Geschichte

Erfahrungsbericht über die Theaterstücke von Martin Schörle:

(Rezi von Adelheid) Martin Schörle: Zwei Theaterstücke – „Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten“/“Einladung zum Klassentreffen“

Erfahrungsbericht über das Buch „Im Freibad“ von Libby Page:

(Rezi von Adelheid) Libby Page: Im Freibad

Erfahrungsbericht über BoD – Books on Demand – Teil 1:

Erfahrungsbericht über BoD – Books on Demand – Teil 2:

https://adelheidsmusikblog.wordpress.com/2019/02/15/erfahrungsbericht-ueber-books-on-demand-bod-teil-2-wie-kam-ich-auf-die-idee-buecher-bei-bod-zu-veroeffentlichen-wie-veroeffentlicht-man-am-besten-dort-als-autor-oder-als-ver/

Erfahrungsbericht über einen Film über das Leben in Nordkorea:

https://adelheidsmusikblog.wordpress.com/2019/01/01/ein-film-ueber-das-leben-in-nordkorea-meine-brueder-und-schwestern-im-norden/

Erfahrungsbericht über den regionalen Postdienstleister REGIO-MAIL:

Ist Regio-Mail eine gute Alternative zur deutschen Post?

Erfahrungsbericht über ein Konzert des Sängers Kieran Halpin:

Ein Konzert des irischen Rockpoeten Kieran Halpin ist einen Besuch wert – leider ist das Konzert am 17.02.2019 schon ausverkauft und ich kann es nicht besuchen

Erfahrungsbericht zu einem Lippenpflegestift von AVEO (Eigenmarke von Drogeriemarkt „Müller“):

https://adelheidsmusikblog.wordpress.com/2019/02/01/angenehm-und-pflegend-der-aveo-lippenpflegestift-intensive-repair/

Rezension zu dem Buch „Die Unsterblichen“ von Chloe Benjamin:

(Rezi von Adelheid) Chloe Benjamin: Die Unsterblichen

Rezension zu dem Buch „Blätterrauschen weit weg“ von Elaine-Laurae Weolke:

(Rezi von Adelheid) Elaine Laurae Weolke: Blätterrauschen, weit weg

Rezension zu dem Buch „Nächster Halt: Sydney Harbour Bridge“ von Elaine-Laurae Weolke:

(Rezi von Adelheid) Elaine Laurae Weolke: Nächster Halt: Sydney Harbour Bridge

Rezension zu dem Buch „Für immer ist die längste Zeit“ von Abby Fabiaschi:

(Rezi von Adelheid) Abby Fabiaschi: Für immer ist die längste Zeit

Rezension zu dem Buch „Manchmal musst du einfach leben“ von Gayle Forman:

(Rezi von Adelheid) Gayle Forman: Manchmal musst du einfach leben

Erfahrungsbericht zu dem Alverde-Duschgel „Grapefruit-Bambus“:

https://adelheidsmusikblog.wordpress.com/2019/01/15/die-alverde-pflegedusche-grapefruit-bambus-ist-eine-fruchtige-dusche/

Erfahrungsbericht zu dem Lacura-Duschgel „Wunderblume“:

https://adelheidsmusikblog.wordpress.com/2019/01/26/%ef%bb%bfdas-verwoehnende-duschgel-lacura-naturals-wunderblume-ist-eine-wohlfuehldusche/

Erfahrungsbericht zu dem Duschgel „Frangipani“ von Rossmann:

https://adelheidsmusikblog.wordpress.com/2018/12/21/isana-duschgel-frangipani-man-fuehlt-sich-sauber-aber-die-inhaltsstoffe-koennten-besser-sein/

Erfahrungsbericht über die Fluggesellschaft „Air Malta“:

https://adelheidsmusikblog.wordpress.com/2018/12/18/air-malta-eine-gute-und-zuverlaessige-fluggesellschaft/

Erfahrungsbericht zu Zeltkirchen:

https://adelheidsmusikblog.wordpress.com/2016/08/01/zeltkirche-beobachtungen-und-erfahrungen/

Erfahrungsbericht über den schlimmsten Hauskreis im Landkreis Heilbronn (ich hoffe, dass dieser Hauskreis nicht mehr existiert!):

Der schlimmste Hauskreis im Landkreis Heilbronn

Erfahrungsbericht über die Weinstube „Sonne“ in Lauffen:

Hurra – es gibt sie wieder: die Weinstube „Sonne“ in Lauffen

Erfahrungsbericht über die Veranstaltung „Noch mehr neue Bücher“ am 16.11.2018 in der Bücherei in Lauffen:

Noch mehr neue Bücher? Eine Veranstaltung der VHS in der Bücherei (BÖK) in Lauffen am Neckar am 16.11.2018

Erfahrungsbericht über das Restaurant „Ratskeller“ in Heilbronn:

„Ratskeller“ in Heilbronn: Manchmal kann es vorkommen, dass der Gast kein Getränk bekommt

(Rezi von Adelheid) Julian Barnes: Die einzige Geschichte

1 Kommentar

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ich hatte mich vor einigen Monaten zu einer Leserunde des neuen Romans von Julian Barnes mit dem Titel „Die einzige Geschichte“ beworben. Leider wurde ich nicht ausgewählt – aber unsere Bücherei am Wohnort hat das Buch unterdessen da, und so habe ich es mir zum Lesen ausgeliehen.

Kurzinformationen zum Buch „Die einzige Geschichte“ von Julian Barnes:

Verlag: Kiepenhauer & Witsch

Erscheinungsdatum in Deutschland: 14. Februar 2019

ISBN-Nummer: 978-3462051544

Seitenzahl: 304

Das Buch ist in der deutschen Übersetzung als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen und kostet im deutschen Buchhandel 22 Euro.

Über den Autor Julian Barnes:

Julian Barnes ist ein britischer Autor, Jahrgang 1946. Er wuchs in London und Northwood auf. Er hat ein Studium der „Modernen Sprachen“ absolviert, das er mit Auszeichnung abschloss.

Er arbeitete für das „Oxford English Dictionary“ und diverse Zeitungen, außerdem als Fernsehkritiker.

Seine Frau verstarb 2008 plötzlich an einem Gehirntumor. Darüber schreibt Julian Barnes auch in einigen seiner Romane, die sehr erfolgreich sind und von Kritikern immer sehr gut bewertet werden.

Leseprobe:

Kostenlose Leseproben gibt es mehrere im Internet. Auch bei Amazon.de. Einfach das Buch suchen und auf die Option „Blick ins Buch“ klicken.

Worum geht es in dem Buch?

Der Ich-Erzähler Paul  ist Student, 19 Jahre alt. Beim Tennisspielen verliebt er sich in Susan McLeod, 48 Jahre alt. Die beiden beginnen eine Partnerschaft miteinander.

Pauls Eltern sind nicht begeistert über diese Beziehung, und der Tennisclub schließt Paul und Susan irgendwann aus.

Susan ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ihr Mann zeigt sich ihr gegenüber immer wieder gewalttätig. Er trinkt und schlägt Susan und zwingt sie immer wieder, Alkohol zu trinken. Das führt dazu, dass sie Alkohol hasst.

In London kann sie ein Haus kaufen und zieht mit Paul dort ein. Nun scheint Normalität in Susans Leben einzukehren – aber so ist es nicht. Auf einmal verfällt Susan dem Alkohol, sie trinkt Hochprozentiges und versucht, das vor Paul zu verheimlichen. Paul hat unterdessen sein Jurastudium beendet, er kommt ihr auf die Schliche, versucht, ihr zu helfen – aber die Situation scheint ihm zu entgleiten….

Meine Meinung:

Die Geschichte spielt in den 1960er-Jahren in Großbritannien.

Am Anfang fiel es mir schwer, in die Handlung des Buches hineinzufinden. Über Tennisspielen mochte ich nichts lesen – und über die Beziehung eines jungen Mannes mit einer wesentlich älteren Frau auch nicht.

Aber irgendwann begann das Buch, interessant zu werden, mich beim Lesen zu halten. Ich mag den  Schreibstil von Julian Barnes, er ist ruhig, ohne ordinäre Ausdrücke.

Interessant ist das Buch durch seine Handlung. Es schockiert mich, wie McLeod mit Susan umgeht – und es interessiert mich auf einmal doch, wie die Beziehung zwischen Susan und Paul weitergeht.

Paul wird verzweifelt, als Susan alkoholabhängig wird – dadurch passieren ihr auch Sachen, die nicht passieren sollen. Je verzweifelter Paul wird, desto spricht der Autor direkt mit ihm. Die Geschichte wird also nicht mehr aus der Ich-Perspektive, sondern aus der Du-Perspektive erzählt. Das finde ich außergewöhnlich.

Der letzte Teil des Buches wird aus der auktorialen Erzählperspektive erzählt. Ich finde diesen letzten Teil ziemlich deprimierend.

Manchmal wird – durch philosophische Betrachtungen – die Handlung ziemlich in die Länge gezogen. Manche dieser Betrachtungen fand ich gut, andere zu langatmig.

Mein Fazit:

Das Buch „Die einzige Geschichte“ ist ein ruhig erzählter Roman, nicht spektakulär, immer wieder interessant. Die philosophischen, eingestreuten Gedanken ziehen das Buch teilweise in die Länge.

Ich vergebe vier von fünf Sternen.

P.S.: Ich schreibe zurzeit nur sehr selten für vorablesen.de, da meine „Glücksfee“ dort wohl gekündigt wurde. Wer mir Bücher senden möchte, die auf vorablesen.de vorgestellt werden und möchte, dass ich sie rezensiere, schreibt mir bitte eine E-Mail an twodoor2015@web.de.

Es ist auch möglich, mir ein solches Buch zu leihen – ich sende es nach der Lektüre gerne wieder an den Inhaber zurück. Aber vorher bitte ich, über meine vorhin genannte E-Mail-Adresse mit mir Kontakt aufzunehmen!

Older Entries Newer Entries